Barrierefreiheit am Dortmund Airport – Begleitung bis zum Flugzeug – der PRM-Service


27 Jul 2018 [16:54h]     Bookmark and Share


Barrierefreiheit am Dortmund Airport – Begleitung bis zum Flugzeug – der PRM-Service

Foto: Carstino Delmonte


Fliegen ist kein Privileg junger Menschen, sondern richtet sich an alle Alters- und Zielgruppen. Heutzutage sind Flugreisen grundsätzlich bis ins hohe Alter möglich und werden zunehmend auch von mobilitätseingeschränkten und behinderten Menschen in Anspruch genommen.

Dortmund – Den gehobenen Anforderungen und Bedürfnissen dieser Zielgruppe werden Flughäfen und Fluggesellschaften durch einen umfassenden Service gerecht. Das Angebot für mobilitätseingeschränkte oder behinderte Reisende reicht von der Unterstützung durch einen Abholdienst bis hin zur Begleitung bis zum Flieger.

Seit dem 26. Juli 2008 ist eine EU-Verordnung (EG) des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 in Kraft, die behinderten oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen mehr Rechte einräumt. So werden Fluggesellschaften, Flughäfen und Reiseveranstalter in die Pflicht genommen, bestimmte Unterstützungs- und Hilfeleistungen bei Flugreisen anzubieten.

Der sogenannte PRM-Service ist somit zum festen Bestandteil einer Flughafenorganisation geworden. Er richtet sich speziell an „persons with reduced mobility“, also Menschen mit eingeschränkter Mobilität, und kann kostenlos in Anspruch genommen werden. Am Dortmund Airport haben im Jahr
2017 rund 9.800 Menschen diesen Dienst angenommen, Tendenz steigend. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es noch acht Prozent weniger, die sich für Hilfeleistungen angemeldet haben. Das Spektrum des PRM-Service umfasst die Betreuung von mobilitäts-eingeschränkten und behinderten Menschen am
Flughafen am Check-in, bei der Sicherheitskontrolle bis zur Begleitung auf dem Vorfeld auf dem Weg zum Flieger. Vor allem für Rollstuhlfahrer und blinde Menschen ist der PRM-Service am Flughafen eine wertvolle Stütze und Erleichterung auf ihrer Reise.

Ein 20-köpfiges Team, bestehend aus Freiwilligen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) oder des Bundesfreiweilligendienstes (BFD) sowie Flughafenmitarbeitern, steht zwischen den Servicezeiten von 5 und 22 Uhr bereit, wenn Unterstützung benötigt wird. Um einen bestmöglichen Service zu bieten, ist vorab eine Anmeldung unter Angabe der gewünschten Hilfestellung erforderlich. Diese erfolgt über die jeweilige Airline, mindestens 48 Stunden vor Abflug bzw. Ankunft. Je genauer die Angaben bei der Beauftragung durch die Fluggesellschaft sind, desto besser können die Service-Mitarbeiter auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen eingehen. In Schulungen werden die Mitarbeiter des PRM-Service auf den Umgang mit behinderten und mobilitätseingeschränkten Gästen vorbereitet,
sie erlernen Tragetechniken und die flughafenspezifischen Prozesse. Darüber hinaus werden ihnen kulturelle Fähigkeiten vermittelt oder der richtige Umgang mit Hunden, die als Begleittier geführt werden.

Sicher zum Ziel

Das Flughafenterminal verfügt über drei Ebenen, die über Aufzüge und Rolltreppen miteinander verbunden sind. Durchgänge und Türen sind mit einer Breite von 70 cm so angelegt, dass sie auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Die verschiedenen Shops und Restaurants im Terminal liegen
ebenerdig und sind stufenlos erreichbar. Dasselbe gilt für die Sanitäranlagen, die im Jahr 2017 renoviert wurden und mit Hin-blick auf die Ansprüche mobilitätseingeschränkter Reisende geräumiger gestaltet wurden.

Für den Aufenthalt am Flughafen stehen Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen Gehhilfen und Rollstühle leihweise zur Verfügung. Mit dem High-Loader, der an die Türen des Flugzeuges herangefahren werden kann, ist es zudem möglich, Passagiere im Rollstuhl in das Flugzeug zu befördern.

Für Menschen mit Hörschädigungen wurden unterstützende Maßnahmen in Form von induktiven Höranlagen ergriffen. Außerdem sind die Ausschilderungen bildhaft oder mit Piktogrammen gekennzeichnet und somit leicht verständlich.

Für eine unkomplizierte Anreise ist es zusätzlich möglich, den Fahrdienst für Behinderte der Stadt Dortmund/ DEW21 wahrzunehmen. Dieser ist über den Begleitservice des Flughafens buchbar.

Auszeichnungen

Die Maßnahmen zur Erweiterung der Barrierefreiheit wurden vom Projekt „Reisen für Alle“ im Jahr 2015 geprüft und das Terminal dahingehend zertifiziert. Der Fokus liegt hier vor allem auf Personengruppen mit Gehbehinderung, Hör- oder Sehbehinderung sowie kognitiven Beeinträchtigungen.

Als Kooperationspartner von „BIK für Alle“ („barrierefrei informieren und kommunizieren“) hat es sich der Flughafen zur Aufgabe gemacht, eine barrierefreie Website aufzubauen. Diese wurde dem Test zur „Barriere-freie-Informationstechnik- Verordnung“ (BITV-Test) unterzogen, der die Onlinezugänglichkeit beurteilt. Der Test ergab im September 2016 mit 92,5 von 100 möglichen Punkten, dass die Internetseite für Menschen mit und ohne Behinderung gut zugänglich ist. Damit zählt der Dortmund Airport zu den ersten Flughafenbetreibern mit dieser Auszeichnung.









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