Statistik zur Pünktlichkeit: Schweizer Bahn vor DB und ÖBB


21 Sep 2011 [08:18h]     Bookmark and Share


Statistik zur Pünktlichkeit: Schweizer Bahn vor DB und ÖBB

Statistik zur Pünktlichkeit: Schweizer Bahn vor DB und ÖBB


„Transparenz stärkt die Mündigkeit der Fahrgäste“

Berlin – Die Allianz pro Schiene begrüßt es, dass die Deutsche Bahn ab sofort jeden Monat eine Pünktlichkeitsstatistik im Internet veröffentlichen wird. „Für die Fahrgäste ist das ein Schritt hin zu mehr Mündigkeit“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Dienstag in Berlin. „Die Leute wollen nicht nur wissen, wie gefährlich und umweltschädlich eine Reise ist, sondern auch, wie pünktlich oder verspätet sie ankommen.“ Stabil gute Pünktlichkeitswerte könnten durchaus einen wesentlichen Ausschlag bei der Wahl zwischen Flieger, Pkw oder Bahn geben, sagte Flege. Auch sei die neue Transparenz ein Signal, dass die DB es ernst meine mit ihrer Sympathieoffensive. „Eine sympathische Bahn ist immer auch eine pünktliche Bahn“, sagte Flege. Statt weiterhin eine Geheimwissenschaft mit den Daten zu treiben, sei die DB jetzt endlich bereit, sich Monat für Monat an ihren eigenen Zielen messen zu lassen.

Im deutschsprachigen Raum könnten die Augustwerte der Deutschen Bahn von 93 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr durchaus mit den Werten der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) mithalten, die für das erste Halbjahr einen durchschnittlichen Pünktlichkeitswert von 96,5 Prozent gemeldet hat. Nicht mithalten können DB und ÖBB mit ihrer Schweizer Konkurrenz. Weil die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) jahrelang Traumwerte von weit über 95 Prozent bei der Pünktlichkeit erreichten, verschärften sie 2009 die Fünf-Minuten-Definition von Pünktlichkeit. Seitdem gelten Züge schon als verspätet, wenn sie mehr als drei Minuten später am Ziel eintreffen. Einen neuen Pünktlichkeits-Rekord unter diesen verschärften Bedingungen von 91,6 Prozent verkündete SBB-Chef Andreas Meyer erst Anfang September. „Die Schweizer Werte könnten auch in Deutschland ein Ansporn sein“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege. „Da ist insbesondere beim Fernverkehr mit nur 80 Prozent Pünktlichkeit noch viel Luft nach oben.“ Flege erinnerte allerdings daran, dass der Schweizer Staat traditionell große Summen in den Ausbau seiner Infrastruktur steckt, während in Deutschland die Mittel für die Schiene knapp bemessen seien. „Man kann nicht Pünktlichkeitsweltmeister werden wollen, wenn die Politik bei den Investitionen ins Netz spart“, sagte Flege.

Nach Ansicht der Allianz pro Schiene sollten auch andere Verkehrsträger – insbesondere Flieger und Fernbus – eine aussagekräftige Pünktlichkeitsstatistik veröffentlichen.

Foto: Edgar Delmont









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