SAS beginnt als erste Fluggesellschaft in Europa mit „grünen Flügen“ über den Atlantik


13 Dez 2007 [13:50h]     Bookmark and Share


SAS beginnt als erste Fluggesellschaft in Europa mit „grünen Flügen“ über den Atlantik

SAS beginnt als erste Fluggesellschaft in Europa mit „grünen Flügen“ über den Atlantik


SAS Scandinavian Airlines passt sich dem Zeitgeist an und hat vergangenen Samstag erstmalig einen mit Passagieren besetzten so genannten „grünen Landeanflug“ über den Atlantik absolviert.

Frankfurt – Dieses Konzept wurde eigens entwickelt, um den Kohlenstoffdioxidausstoß zu reduzieren. Der Airbus A330 mit der Flugnummer SK 904 aus New York Newark hat nach Unternehmensangaben einem erfolgreichen sogenannten „kontinuierlichen Sinkflugverfahren“ (Continuous Descent Approach – CDA) in den frühen Morgenstunden den Stockholmer Flughafen Arlanda erreicht.

Mit dieser Initiative ist SAS Europas erste Fluggesellschaft, die sich zu dem Emissions- und Lärmreduzierungsprogramm AIRE (Atlantic Interoperability Initiative to Reduce Emissions) bekennt und dieses in die Tat umsetzt. AIRE ist eine gemeinschaftliche Initiative der Europäischen Kommission und der US-Bundesluftfahrtbehörde. SAS führt das CDA-Verfahren gemeinsam mit ihren Partnern, dem Stockholmer Flughafen Arlanda, dem Flugzeughersteller Airbus und der sich im schwedischen Staatsbesitz befindlichen Luftfahrtsbehörde LFV, durch.

SAS hat bereits über 2000 fortgeschrittene CDA-Verfahren (Advanced Continuous Descent Approach – A-CDA) mit einer Boeing 737 auf innerschwedischen Flügen durchgeführt und ist damit weltweit die erste Fluggesellschaft, die in das umweltbewusste Programm investiert hat und es seit einigen Jahren testet. Eine transatlantische „grüne Landung“ mit einem Airbus A330 spart etwa 150 Kilo Kerosin und 470 Kilo Kohlenstoffdioxid (CO2) ein. Bei der Einführung dieses Verfahrens betrugen die Einsparungen etwa 100 Kilo Kerosin und 315 Kilo Kohlenstoffdioxid pro „grüner Landung“.

„Der heutige Landeanflug in Arlanda war für uns Piloten völlig unkompliziert. Die Triebwerke befanden sich von der Reiseflughöhe bis zur Endphase des Anfluges im Leerlauf. Das Flight Management System hat die gesamte Anflugroute automatisch geflogen, und die Passagiere haben den gesamten Landeanflug als weich und ruhig empfunden“, so Sigmund Lockert, Chefpilot der Airbus 340/330 Flotte von SAS über den Flug am vergangenen Samstag, bei dem er auch First Officer war.

„Dies ist ein großer Schritt für die Luftfahrtindustrie. Scandinavian Airlines ist stolz darauf, erneut die Vorreiterrolle zu spielen, wenn es um Umweltfragen geht. Nächstes Jahr werden wir diese Art der Verfahren weiterführen, da wir sehr engagiert sind, die Forschung in diesem Bereich zu unterstützen und alle internationalen Flüge von SAS in Zukunft so umweltfreundlich wie nur möglich zu gestalten“, so Lars Sandahl Sørensen, Chief Executive Officer, SAS International.

SAS wird weiterhin „grüne Landeanflüge“ auf jenen transatlantischen Flügen von Chicago und New York nach Stockholm testen, welche außerhalb der Hauptverkehrszeiten landen. Gegenwärtig handelt es sich hier um Flüge, die an Wochenenden die schwedische Hauptstadt erreichen. Mit einem in der Zukunft optimierten Air Traffic Management System und der Annahme, dass SAS International das CDA-Verfahren auf allen Landeanflügen durchführt, könnten pro Jahr etwa 492 Tonnen Kerosin und 1.550 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart werden.

Wie funktioniert die Einsparung bei der „grünen Landung“?

Momentan sinken die Flugzeuge mit voller Geschwindigkeit. Häufig müssen sie über den Zielflughäfen kreisen, um die exakte Ankunftszeit zu erreichen.

Mit dem neuen Navigationssystem beginnt der Anflug 42 Minuten vor der Landung, was beinahe zu einem Gleitflug mit sehr niedrigen Triebwerksumdrehungen und somit zu einem reduzierten Lärmpegel und Emissionsausstoß führt.

Der Bordcomputer kommuniziert mit Computern der Flugsicherung in Arlanda, Stockholm. Durch den Datenaustausch können sämtliche Beteiligten zu jeder Zeit dieselben Informationen über einen bestimmten Anflug einsehen – das ist die Innovation.

Das Flugzeug kann die gesamte Strecke von der Reiseflughöhe bis zur Landebahn schweben. Mit unglaublicher Präzision können die Piloten und die Flugsicherung festlegen, wann das Flugzeug auf der Landebahn aufsetzen soll. Zusätzlich zu dem umweltfreundlichen Nutzen werden die Treibstoffkosten ebenfalls durch die „grünen Anflüge“ gesenkt.

Warum die Airline trotz all der genannten Vorteile und eigenen Einsparungen erst jetzt im Zuge der anhaltenden Klimadiskussion dieses neue Anflugverfahren nutzt, teilte sie nicht mit.









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