Portugal: Évoras kultureller Glanz


23 Jan 2012 [12:23h]     Bookmark and Share


Portugal: Évoras kultureller Glanz

Portugal: Évoras kultureller Glanz


Ein Spaziergang durch die Epochen der Geschichte

Berlin – Innerhalb der Stadtmauern Évoras leiten eindrucksvolle Architekturzeugnisse Besucher durch alle Epochen der Geschichte: Juwelen der Baukunst aus der Zeit der Römer, der Gotik, der Renaissance, des Barock und des Klassizismus erschaffen eine Welt voller Kontraste – auf kleinstem Raum.

Als Ausgangspunkt für einen Bummel durch Évora bietet sich der bis heute gut erhaltene Tempel mit seinen monumentalen Säulen an. Wie auch die Stadtmauer samt dem Stadttor Dona Isabel und die Aquädukte ist er ein Zeugnis römischen Erbes.

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In unmittelbarer Nähe des Tempels befindet sich die Catedral de Santa Maria. Erbaut im Stil der Frühgotik, flankieren zwölf meisterlich gefertigte Plastiken der Apostel den mächtigen Eingang des Gotteshauses. Sie ist die größte Kathedrale Portugals.

Südlich befindet sich die Igreja de São Francisco, in deren Innenraum sich die Gotik mit dem dekorativen Einfluss der Mauren verbindet. An sie grenzt die Capela dos Ossos, ein Beinhaus, dessen Wände und Pfeiler vollständig mit Knochen und Schädeln verkleidet sind. Die Begrüßungsformel „Unsere Knochen hier warten auf die euren“ unterstreicht die Absichten der Franziskanermönche, die die Kapelle einst zum Anlass der Kontemplation über die Vergänglichkeit des Lebens erbauten.

Direkt gegenüber präsentiert die Igreja da Graça ihre prunkvolle Fassade als Erbe der Renaissance. Der wuchtige Portikus endet in einem Doppelgiebel, der von Engeln gekrönt wird. Auf den Ecken des Giebels sitzen vier mächtige Atlanten, die im Volksmund scherzhaft “die Jungs der Graça-Kirche“ genannt werden.

Es gibt so viele Spuren der ruhmreichen Zeit, dass die UNESCO diese Stadt zum Erbe der Menschheit erklärte. Es ist ein reines Vergnügen, unter dem blauen Himmel des Alentejo in das Straßenlabyrinth einzutreten, das an allen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt und so die Chronik der Stadt erläutert. Die Straßennamen erzählen nebenbei von Persönlichkeiten wie Vasco da Gama, Berufen (Schneiderstraße, Markthändlerstraße), der Verbindung zu den lokalen Herren (Straße der Ammen des Kardinals), Gemeinden (Maurenviertel, Judenviertel) und zeugen vom Sinn für Humor der Bevölkerung (Straße des Dünnbärtigen, Straße des Lispelnden, Gasse des Dicklippigen).

Évora liegt in der Region Alentejo und ist vom 130 Kilometer entfernten Lissabon in eineinhalb Stunden Autofahrt gut zu erreichen.

Foto: Carstino Delmonte

 

 

 










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