Ein Jahr nach der Aschewolke


15 Apr 2011 [12:30h]     Bookmark and Share


Ein Jahr nach der Aschewolke

Ein Jahr nach der Aschewolke


Flughäfen würdigen Verbesserungen und sehen weiteren Handlungsbedarf

Berlin – Ein Jahr ist es her, als der Vulkanausbruch in Island das größte Chaos in Europas Luftfahrtgeschichte verursachte. Seitdem wurden auf verschiedenen Ebenen Veränderungen vorgenommen. „Seit dem vergangenen Jahr ist einiges passiert. Die verantwortlichen Institutionen haben wichtige Verbesserungsmaßnahmen ergriffen“, würdigt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, die bisher eingeleiteten Neuerungen.

So hat der Deutsche Wetterdienst Maßnahmen ergriffen, die Aschekonzentration in der Luft zu bestimmen. Bis zum Jahresende sollen ca. 60 Wetterstationen in Deutschland Auskunft über die Aschekonzentration in der Luft geben. Die Möglichkeit der technischen Auswertung vorliegender Informationen wurde dabei ebenfalls optimiert. Im Falle eines erneuten Vulkanausbruchs würde so der Luftraum nach den neuen Regelungen weniger großräumig blockiert als noch vor einem Jahr.

Auch auf Regierungsebene wurde gehandelt. Zusammen mit dem Bundesverkehrsministerium legten Experten fest, wie der Flugbetrieb im Falle vulkanaschebelasteter Luft zu regeln ist. Nun gelten vier Zonen, abgestuft nach dem Grad der Kontamination. Für jede dieser Zonen ist festgelegt, unter welchen Voraussetzungen Flugverkehr stattfinden darf.

Von den umfangreichen Luftraumsperrungen im vergangenen Jahr waren insbesondere die Flughäfen betroffen. Tausende von Passagieren mussten in den Terminals ausharren. Aufgrund unzureichender Abstimmung zwischen den Behörden war zwar der Luftraum über Deutschland gesperrt, hingegen blieben die Flughäfen aufgrund ihrer Betriebspflicht geöffnet. Es wurde deutlich, dass Krisenpläne und Kommunikationswege ebenso verbessert werden mussten, wie Messverfahren und einheitliche europäische Grenzwerte. Grund genug für den Flughafenverband ADV, nach einem Jahr kritisch Bilanz zu ziehen. Die Flughäfen sehen nach wie vor Handlungsbedarf von Seiten der Politik: „Wir brauchen unbedingt eine funktionierende Krisenkommunikation auf nationaler Ebene. Bei künftigen Störungen des Luftraumes muss sichergestellt sein, dass Ministerien, Flugsicherung, Wetterdienst, Airlines und Flughäfen reibungslos in einem Krisenstab zusammenarbeiten“, so Ralph Beisel.

Foto: Carstino Delmonte









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