Afrika: Lufthansa baut mit Malabo in Äquatorialguinea ihr Streckennetz weiter aus


01 Feb 2008 [11:20h]     Bookmark and Share



Ab dem 1. April fliegt die Deutsche Lufthansa dreimal wöchentlich von Frankfurt nach Malabo in Äquatorialguinea. Abuja wird dann nicht mehr wie bisher Nonstop sondern nur noch mit Zwischenstopp angeboten. Auch Hilton baut in dem totalitären Ölstaat ein neues Hotel.

Malabo wurde von von den Briten als Port Clarence gegründet. Zunächst wurde sie als Flottenstützpunkt benutzt, der darauf abzielte, den Sklavenhandel zu unterbinden. Viele befreite Sklaven wurden dort angesiedelt, bis Sierra Leone als Kolonie für befreite Sklaven gegründet wurde. Viele der ehemaligen Sklaven sind nach Sierra Leone umgesiedelt, andere blieben in der Gegend von Malabo zurück, und noch heute findet man ihre Nachkommen dort.

Als die Insel Bioko 1843 wieder in spanischen Besitz überging, wurde die Stadt in Santa Isabel umbenannt. 1969 wurde sie zur Hauptstadt von Äquatorialguinea. 1973 wurde die Stadt im Rahmen einer Kampagne des damaligen Präsidenten Francisco Macías Nguema zum Ersetzen europäischer Ortsnamen durch afrikanische in Malabo umbenannt. Macías Nguema war ein grausamer Diktator, der während seiner Terrorherrschaft beinahe die Bubi-Minderheit ausgelöscht hätte. In den letzten Jahren seiner Herrschaft ist ein großer Teil der Stadtbevölkerung geflohen.

Im August 1979 kam es zu einem Putsch, bei dem Nguema exekutiert wurde. Sein Neffe Teodoro Obiang Nguema Mbasogo übernahm die Macht, entließ die politischen Gefangenen und stellte die Religionsfreiheit wieder her. Jedoch herrschte auch er diktatorisch und ließ sich 1989 und 1996 in Wahlen, die von internationalen Beobachtern als Farce bezeichnet wurden, für jeweils sieben Jahre wiederwählen. Malabo hat sich bis heute nicht von den während der Diktatur Nguemas zugefügten Wunden erholt.

Zur Zeit des Macias-Regimes bis 1979 gab es keine Beziehungen zu Deutschland. Wegen der politisch und wirtschaftlich chaotischen Situation des Landes leistete Deutschland bis dahin keine Entwicklungszusammenarbeit für Äquatorialguinea. Seit 1979, nach dem Staatsstreich des noch heute herrschenden Präsident Obiang verbesserten sich die bilateralen Beziehungen.

Äquatorialguinea unterstützte deutsche Interessen bei den Vereinten Nationen und ihren Unterorganisationen. Aufgrund der enormen Einnahmen aus der Erdölförderung ist Äquatorialguinea auf finanzielle Hilfe im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr angewiesen.

Die bilateralen Handelsbeziehungen sind bislang unbedeutend. Die deutschen Ausfuhren beliefen sich 2004 auf rd. 4,1 Mio. Euro, die Einfuhren auf 6,6 Mio. Euro. Aufgrund mangelnder Rechtssicherheit bieten sich trotz des Ölbooms für deutsche Unternehmen zur Zeit kaum wirtschaftliche Möglichkeiten. In Mongomo, dem Dorf des Staatspräsidenten, baut eine deutsche Firma einen Flughafen.

Quelle: Wikipedia u.a.









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