Pack’ die Badehose ein: Wasser- und Tauchsport in der Karibik


27 Mai 2010 [09:45h]     Bookmark and Share



Bei ganzjährig warmen Temperaturen und stetigen Winden ist die Karibik das Wassersportgebiet schlechthin. Ob Wellenreiter oder Kitesurfer – hier gibt es für jede Sportart den perfekten Strand und reichlich Gelegenheit, überall hineinzuschnuppern.

Frankfurt – Bei ganzjährig warmen Temperaturen und stetigen Winden ist die Karibik das Wassersportgebiet schlechthin. Ob Wellenreiter oder Kitesurfer – hier gibt es für jede Sportart den perfekten Strand und reichlich Gelegenheit, überall hineinzuschnuppern. Auch unter Wasser geht es nicht minder lebhaft zu. Bereits in Strandnähe lohnt ein Blick durch die Taucherbrille in die bezaubernde Unterwasserwelt. Bunte Fische tummeln sich an Korallenriffen, Wracks sind stumme Zeugen vergangener Seefahrtzeiten und hier oder da schwimmt vielleicht sogar ein Wal vorbei. Doch die Karibik bietet auch abseits der Puderzuckerstrände einiges zu entdecken. Im Landesinneren führen Kajaktouren durch unberührte Naturschutzgebiete. Für Actionfans versprechen dagegen Rafting oder Rivertubing jede Menge Wasserspaß.

Tauchabenteuer – mit Fischen, Riffen, Walen und Wracks
Genauso vielfältig wie über Wasser präsentieren sich die mehr als 30 Karibikdestinationen auch mit ihrer Unterwasserwelt. Viele Inseln veranstalten Tauchevents und bieten in deren Rahmen besondere Tauchgänge und viele günstige Angebote für Einsteiger wie Profis. Im Juni und Juli locken in der Karibik gleich drei solche Veranstaltungen.

Auf Tobago findet vom 11. bis 18. Juni zum ersten Mal ein Unterwasser-Karneval statt. Ähnlich wie beim größten Karibik-Karneval auf Trinidad besticht die kleine Schwesterinsel dabei mit atemberaubenden Farbexplosionen – diesmal allerdings unter Wasser. Zu bestaunen gibt es neben den bunten Fischparaden über 40 Korallenarten, darunter die größte Hirnkoralle der Welt. Sehenswert für Taucher und Schnorchler gleichermaßen ist z.B. das unter Naturschutz stehende Buccoo Riff (www.tobagounderwatercarnival.com).

Die Riffe und deren Schutz stehen auch beim Tauchfest auf der Vulkaninsel Montserrat im Vordergrund, das vom 26. Juni bis 2. Juli stattfindet. In speziellen Meeresbiologie-Lehrgängen erfahren Taucher alles über Meßmethoden zum Gesundheitszustand der Korallen und können eine Qualifizierung zum „Reef Check EcoDiver“ ablegen. Die Vulkanausbrüche verzierten die Unterwasserwelt nicht nur mit beeindruckenden pyroklastischen Formationen, sondern wirkten sich auch überraschend positiv auf den Zustand des Lebensraums aus. Die meisten Tauchspots wie der bunte „Potatoe Hill“ befinden sich an der Westküste, die rauere Ostküste ist nur für geübte Taucher zu empfehlen (www.divemontserrat.com).

Das längste Tauchfest der Karibik findet vom 9. bis 18. Juli auf Dominica statt. Hier besticht die Unterwasserwelt durch bis zu 500 Meter tief steil abfallende Riffe, die zudem nur wenige Minuten von der Küste entfernt liegen. Wahrhaft „gigantische“ Erlebnisse sind außerdem Walbeobachtungs-Ausflüge. Rund 22 Arten, darunter sogar Pottwale, trifft man hier das ganze Jahr über an. Im Rahmen des Events sind die spektakulären Touren ermäßigt (www.dominicawatersports.com).

Den charakteristischen Gesängen von Buckelwalen lauschen können Taucher zwischen März und Mai vor Guadeloupe. Die Tiere schwimmen in dieser Zeit – oft sogar in Begleitung ihrer Jungen – durch den Saintes-Kanal und die Buchten südlich von Basse-Terre. Zu den beliebtesten Tauchrevieren der Welt gehörten die Pigeon-Inseln mit zahlreichen Korallen, Schwämmen, Engels- und Papageifischen. Seit Jacques Cousteau Ende der 50er Jahre dort den Kultfilm „Die schweigende Welt“ gedreht hat, wird der Nationalpark auch „Cousteau-Reserve“ genannt.

Wer Wale eine Nummer zu groß findet, kann auf Curaçao mit Delphinen auf Tuchfühlung gehen. Die Dolphin Academy offeriert neuerdings auch nicht zertifizierten Tauchern sowie Schnorchlern Angebote, um die freundlichen Tiere hautnah zu erleben.

Neben exotischer Tier- und Pflanzenwelt warten für geübte Taucher am karibischen Meeresgrund aber auch zahlreiche Wracks. Das größte ist mit 183 Metern die „Bianca C“ vor Grenada. Nach einem Brand bis in 52 Meter Tiefe gesunken ist die Titanic der Karibik heute Heimat von Flossentrahl, Pfeilhecht oder Schildkröten. Rochen trifft man dagegen südöstlich von Barbados an, wo der zerbrochene Frachter Friar’s Craig in 27 Metern Tiefe auf seine Entdecker wartet. Während die meisten Wracks durch eher unglückliche Weise sanken, können Urlauber auf den Cayman Islands bald an einem besonderen Ereignis teilnehmen. Im Sommer soll das amerikanische U-Boot Kittiwake vor Grand Cayman versenkt werden und dort ein künstliches Riff bilden. In nur vier Metern Tiefe wird das Wrack dann auch für Schnorchler ein Erlebnis sein. Die Cayman Islands besitzen ein großes, gesundes Riffsystem, nicht zuletzt aufgrund der strengen Schutzrichtlinien. Kürzlich wurden zwei Tauchresort mit dem Umweltsiegel „Green Globe“ ausgezeichnet. Das Resort Compass Point liegt im ruhigeren Osten von Grand Cayman, das ebenfalls ausgezeichnete Cobalt Cost Resort befindet sich in der Nähe des lebhaft „Seven Mile Beach“ (www.divecayman.ky).

Die perfekte Welle: Wellenreiten, Wind- und Kitesurfen

Wer gerne mit dem Brett auf dem Wasser unterwegs ist, findet in Cabarete an der Nordküste der Dominikanischen Republik optimale Bedingungen. Der Ort und seine Umgebung haben sich ganz auf Wassersportler aus aller Welt eingestellt. Hier gibt es entsprechende Schulen und Shops, Unterkünfte sowie ein aktives Nachtleben. Für Windsurfer herrschen von Juni bis August die besten Bedingungen, dann fegt der Wind über eine glatte Meeresoberfläche. Von Januar bis März lässt der kräftige Seegang die Herzen von Wellenreitern höher schlagen. Auch für Kitesurfer ist Cabarete einer der besten Spots der Welt –  daher wird hier jedes Jahr die Weltmeisterschaft ausgetragen. Damit sich die verschiedenen Wassersportler nicht in die Quere kommen, ist der Strand in Cabarete in verschiedene Zonen aufgeteilt.

Auf der etwas ruhigeren Insel Saint Lucia gibt es ebenfalls ein großes Sportangebot für Wasserratten. Das Coconut Bay Resort an der Südküste bietet einen neuen Wassersportkomplex am Strand mit eigener Kite- und Windsurfing-Schule. Weitere Hot Spots sind „Cas En Bas“ im Norden sowie „The Reef“ im südlichen  Vieux Fort.

Aufgrund des steten Passatwinds steht Aruba vor allem bei Windsurfern hoch im Kurs. Besonders beliebt sind die Gebiete am Arashi und Hadikurari Beach. Ende Juni treffen sich die besten Wind- und Kitesurfer beim alljährlichen Hi-Winds-Wettkampf und beeindrucken die Beobachter an Land mit Slalom-Rennen und spektakulären Sprüngen.

Auf Barbados zählen die Buchten von Silver Rock und Silver Sands an der Südküste zu den populärsten Revieren der Surfwelt. Die beste Reisezeit liegt zwischen November und Juni. An der rauen Atlantik-Ostk&uuml
;ste hingegen ist aufgrund starker Unterwasserströmungen und tosender Brandung Vorsicht geboten. Die brodelnde „Soup Bowl“ vor Bathsheba gilt selbst für fortgeschrittene Windsurfer und Surfer als eine echte Herausforderung.

Wasserspaß im Inland – Kajaking, Rivertubing und Rafting

Wassersport mit Naturerlebnissen verbinden kann man auf vielen karibischen Inseln auch im Landesinneren. Auf Grenada verspricht das „Tubing“ im strömungsreichen Balthazar River  jede Menge Action. Bei dieser spritzigen Fahrt im Gummischlauch geht’s wirbelnd und kreiselnd den Fluss hinunter – ein Spaß für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Ein Großteil der Gewürzinsel steht mittlerweile zudem unter Naturschutz und bietet Raum für ökotouristische Ausflüge. Per Kajak können z.B. die Mangrovenwälder oder unberührte Inseln wie Hog oder Calivigny Island erkundet werden (www.spicekayaking.com).

Auch auf Antigua sollen Kajak-Touren die Gäste für das Ökosystem sensibilisieren. Per Speedboot geht’s rasant zum Kajak Dock, von wo aus Paddeltouren durch die „Roten Mangroven“ an der Ostküste führen. Die Ausflüge, bei denen man Echsen, Vögel und Schildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet, können auch mit Schnorcheltouren am Riff vor den Great Bird Islands kombiniert werden (www.antiguanaturetours.com).

In der Dominikanischen Republik bieten die Zentralkordillieren eine abwechslungsreiche Ausflugsalternative zur Küste. In den Bergen entspringen viele Wasserläufe, die sich dann durch Schluchten, dichten Regenwald und felsige Hänge hinab schlängeln. Mal fließen sie ruhig und beschaulich, dann rauschen sie im wilden Tempo und stürzen sich als Wasserfälle in die Tiefe. Urlauber können die Flüsse mit Kajaks oder Rafting-Booten bezwingen. Die Orte Jarabacoa und Constanza sind ideale Ausgangspunkte für solche Touren.









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