Fraport strebt „Koalition der Vernunft“ an


07 Sep 2007 [12:13h]     Bookmark and Share



Erste Stellungnahme zum Papier des RDF-Vorsitzenden Wörner

Frankfurt – Die Fraport AG strebt eine „Koalition der Vernunft mit allen an einer wirtschaftlich dynamischen wie gesellschaftsverträglichen Entwicklung der Region und ihres Flughafens interessierten Kräften“ an. Ein Fraport-Sprecher begrüßte am Freitag in einer ersten Stellungnahme das vom Vorsitzenden des Regionalen Dialogforums (RDF), Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, vorgelegte Konzept für ein „Anti-Lärm-Paket“, wenngleich sein Unternehmen einigen Vorschlägen kritisch gegenüberstehe. Der Frankfurter Flughafenbetreiber sei zur Zusammenarbeit bereit, um gemeinsam mit der Nachbarschaft des Airports die Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Die Vorschläge Wörners zur Verbesserung des aktiven Schallschutzes gehen nach Ansicht der Fraport AG in die richtige Richtung. Es gehe jetzt darum, mit der Lufthansa und der Flugsicherung vertiefende Analysen über die Machbarkeit konkreter Maßnahmen anzustellen. Die Skala der Vorschläge für mehr aktiven Lärmschutz reiche von steileren Startverfahren über Erhöhungen des Anfluggleitwinkels, Landeschwellenversatz bis hin zu veränderten Endanflügen. Fraport unternehme jedenfalls alle Anstrengungen, um den Lärm zu verringern. So werde es beispielsweise in Zukunft emissionsbezogene Landeentgelte geben.

Skeptisch bis ablehnend sieht die Fraport AG Wörners Anregungen zum passiven Schallschutz. Der Gesetzgeber habe auf Bundesebene gerade das neue Fluglärmgesetz verabschiedet, das mehr Schutz für die Bevölkerung beinhalte und Fraport mit über 100 Millionen Euro zusätzlich belaste. Es sei nicht einzusehen, dass der Luftverkehr durch weitergehende Regelungen stärker belastet werden solle als andere Verkehrsträger. Die Fraport AG verwies in diesem Zusammenhang auf ihr Schallschutzprogramm, für das bereits 55 Millionen Euro ausgegeben worden seien und das freiwillig gestartete Casa-Programm für Besitzer von Immobilien mit niedriger Überflughöhe. Neue Regelungen müssten auch wirtschaftlich vertretbar sein. Dies gelte auch für Wörners Vorschläge zum künftigen Immobilienmanagement. Gleichwohl sei Fraport mit Land und Kommunen zu Gesprächen über die Ausgestaltung eines Regionalfonds bereit.

Eine gute Grundlage für die Fortsetzung des „Dialogs mit der Nachbarschaft“ sieht der Fraport-Sprecher in dem geplanten unabhängigen Forum „Zukunft Flughafen und Region“. Das Gespräch mit den Stakeholdern des Airports müsse ständig geführt und noch verlebendigt werden. Auch einem „Haus der Flughafenregion“ am Frankfurter Flughafen stehe Fraport positiv gegenüber. Dies könnte nach dem Muster des Umwelt-Hauses am Flughafen Charles de Gaulle in Paris errichtet werden.

Abschließend sprach der Fraport-Sprecher die Hoffnung auf einen Konsens in den Grundfragen der Weiterentwicklung von Flughafen und Region im Regionalen Dialogforum am 14. September aus. Das Wörner-Papier biete „interessante Ansätze für eine vernünftige Vereinbarung“.









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