Am Anfang stand eine kleine Kaufmanns-Siedlung im Tal der Spree, eine Urkunde aus dem Jahr 1237 gibt noch heute darüber Auskunft. Genau 775 Jahre lassen sich die Ursprünge Berlins zurückdatieren, das Jubiläum wird groß gefeiert. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen vor allem zwei Aspekte der wechselvollen Geschichte Berlins: das Mittelalter und die Vielfalt der Stadtbewohner.
Berlin – Archäologische Spaziergänge durch Berlins Mitte: Ab dem 24. August sind Spaziergänge in die Vergangenheit möglich. Bei Bauarbeiten im Berliner Untergrund kamen zahlreiche archäologische Zeugnisse aus der Frühzeit der Stadt zum Vorschein. Während der Jubiläumszeit sind sie an acht historischen Orten zusehen, bevor sie unter neuen Plätzen und Bauten weitestgehend wieder verschwinden. Dazu gehören u.a. das Dominikanerkloster auf der Spreeinsel und die Marienkirche unweit des Alexanderplatzes. Auch die lange Nacht der Museen am 25. August steht ganz im Zeichen des Stadtjubiläums.
Von Hugenotten, Russen und anderen Berlinern
Berlin verfügt über einen unglaublichen Magnetismus. Die Stadt zieht nicht nur Touristen an: Seit fast achthundert Jahren lassen sich Menschen aus den verschiedensten Regionen hier nieder. Waren es im Mittelalter Händler aus dem Rheinland, so trugen später Hugenotten, polnische Wanderarbeiter und viele andere dazu bei, aus dem 2.000 Seelen-Dorf eine bunte und vielfältige Millionen-Metropole zu machen. Ihnen widmet sich die Open-Air-Ausstellung „Stadt der Vielfalt“, die ab dem 24. August auf dem Berliner Schlossplatz zu sehen ist. Wo künftig das Humboldt-Forum entsteht, erzählt ein riesiger begehbarer Stadtplan Geschichte und Geschichten der Zuwanderer.
Historisches Stadtfest
Handwerker-Märkte, fahrende Künstler und Raubrittertum – die Stadt nutzt das Jubiläum um das Berliner Mittelalter lebendig zu machen. Ein historisches Stadtfest am 28. Oktober erinnert an die Anfänge der Millionen-Metropole. Mit Feuer, Licht und Musik wird die ehemalige Stadtgrenze spektakulär in Szene gesetzt: Mit Einbruch der Dämmerung illuminiert die für ihre Feuerspektakel bekannte Compagnie Carabosse das ursprünglichen Berlin zwischen Nikolaiviertel und Marienkirche mit flammenden Skulpturen, brennenden Laternen und mehr als 800 Feuertöpfen.
Eine weitere Besonderheit gibt es bei diesem Jubiläum: Es ist das erste gemeinsame Stadtjubiläum nach dem Mauerfall. 1987 feierte Berlin noch getrennt in Ost und West das 750-jährige Jubiläum.