Düsseldorfs schönstes Museum: Geheimtipp Schifffahrt Museum im Schlossturm erhält Facelift


24 Aug 2011 [14:06h]     Bookmark and Share


Düsseldorfs schönstes Museum: Geheimtipp Schifffahrt Museum im Schlossturm erhält Facelift

Düsseldorfs schönstes Museum: Geheimtipp Schifffahrt Museum im Schlossturm erhält Facelift


Freundeskreis spendet 110.000 Euro für Neugestaltung der Ausstellung. Stadt profitiert, will aber Ausgaben begrenzen.

Düsseldorf – Das SchifffahrtMuseum im Schlossturm soll zeitgemäßen Ansprüchen gerecht und deshalb nach und nach neu gestaltet werden. Das inhaltliche Konzept, das jetzt erarbeitet wurde, berücksichtigt unter anderem verstärkt interaktive Installationen, besondere Angebote für die vielen jungen Besucher des Hauses und ein mehrsprachiges Vermittlungskonzept für den hohen Anteil internationaler Gäste.

Und wie immer kann sich die Stadt bei der Umsetzung des Konzeptes auf die „Freunde und Förderer des SchifffahrtMuseums im Schlossturm e.V.“ verlassen. Denn der Verein hat nicht nur an der konzeptionellen Weiterentwicklung mitgewirkt, sondern auch die beachtliche Spendensumme von 110.000 Euro gesammelt, um die erste Etappe der Umgestaltung zu finanzieren. Das entspricht exakt dem Betrag, den auch die Stadt Düsseldorf aufbringt. Ernst Lamers, Vorsitzender des Freundeskreises freut sich zwar über das Geld, benötigt wird aber noch deutlich mehr, was die Stadt jedoch momentan nicht aufbringen möchte.

Heute übergab Lamers den Spendenscheck seines Vereins an Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Dem Freundeskreis unter der engagierten Führung von Ernst Lamers gebühre großer Dank, so der Kulturdezernent fast euphorisch, und zwar nicht nur für die unermüdliche Gewinnung von Sponsorenmitteln, sondern auch für die große „Zeitspende“. Immerhin: jeden Euro an Spenden, den der Verein sammelt braucht die Stadt für ihr schönstes Museum nicht selbst aufzubringen. Und dies obwohl die Besucherzahlen ständig wachsen, was zeigt, dass geldbringende Touristen die Attraktivität des Museums schätzen.

Seit seiner Gründung konnte das Schifffahrt Museum immer auf das besondere Engagement seiner Förderer bauen: Schon zum Einzug der Spezialsammlung in den Schlossturm im Jahr 1984 war der Freundeskreis mit einem erheblichen Beitrag an der Gesamtspende von über zwei Millionen D-Mark beteiligt. Aufgrund der prekären Haushaltslage der Stadt in den 90er-Jahren übernahmen die Freunde des Museums sogar für zehn Jahre den laufenden Betrieb des SchifffahrtMuseums. Zur Neugestaltung des Museums 2001 beteiligten sie sich aktiv an der konzeptionellen Entwicklung und engagierten sich mit großem Erfolg bei der Akquirierung von Spenden und Sponsorenleistungen in Höhe von nochmals 1,4 Millionen D-Mark.

Seit einiger Zeit zeigen sich allerdings immer stärker auch die Spuren, die die kontinuierlich steigenden Besucherzahlen an der Ausstattung der Ausstellungsräume hinterließen. Die Forschungsergebnisse aus der Arbeit mit der Sammlung konnten ebenfalls nicht in die bisherige Präsentation einfließen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: „Nach zehn Jahren ist es nun an der Zeit, die Dauerausstellung neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, auf neue Besuchergewohnheiten und neue Techniken zu reagieren.“

In den vergangenen Monaten wurde das inhaltliche Konzept ausgearbeitet, an dem auch der Vorstand des Freundeskreises wieder aktiv mitwirkte. Frank Liethmann, der als Innenarchitekt schon bei der Neugestaltung 2001 innovative Ideen einbrachte, wird jetzt als Projektleiter erneut federführend sein.

Weil die Umgestaltung etagenweise erfolgt, muss der Museumsbetrieb nicht unterbrochen werden. Begonnen wird Ende November mit dem ersten Obergeschoss; nach der Jahreswende soll dann das dritte Geschoss folgen. Diese beiden Etagen sind die für das SchifffahrtMuseum wichtigsten. In weiteren „Bauabschnitten“ sollen dann – sobald auch hier die Finanzierung gesichert ist – die zweite Etage und abschließend die Gewölbekeller in Angriff genommen werden.

Das SchifffahrtMuseum im Schlossturm am Burgplatz 30 ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene drei Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Eine tolle Sache ist auch das Cafe im Obergeschoß, von dem Besucher nach dem Museum bei Cafe, Kuchen und anderen Naschhäppchen einen herrlichen Blick auf die Rheinuferpromenade, Rhein, Rheintreppe, Oberkassel und den Rheinturm werfen können.

Foto: Carstino Delmonte









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