Sich per Handy ans Ziel führen zu lassen, gilt als der Mobilfunk-Trend des Jahres. Doch eignen sich Navigations-Handys wirklich schon als Alternative zu kompakten Plug-and-Play-Systemen? Das Telekommunikationsmagazin „connect“ (Ausgabe 7/2008) ist dieser Frage nachgegangen und hat erstmals alle aktuellen Mobiltelefone mit GPS-Empfänger auf den Prüfstand gestellt.
Mit dem Ergebnis: In Sachen Routenführung brauchen sich die Geräte inzwischen nicht mehr hinter portablen Navigations-Systemen verstecken. Auch die Kartendarstellung ist dank immer größerer Displays meist kein Problem mehr. Für Kritik sorgt allerdings die mangelnde Produktausstattung seitens der Hersteller. Denn um ein Navigations-Handy sinnvoll im Auto einsetzen zu können, muss der Anwender zusätzliches Geld in eine Scheibenhalterung sowie in ein Ladekabel für den Zigarettenanzünder investieren, so „connect“.
Besonders gute Voraussetzungen für die mobile Navigation bringt das Nokia N95 8GB (rund 620 Euro) mit. Das Gerät ist solide verarbeitet, hat einen gut funktionierenden GPS-Empfänger an Bord und kann mit ausreichend Akku-Power aufwarten. Diese ist auch notwendig, denn das 2,8 Zoll große und leicht ablesbare Display benötigt im Einsatz viel Energie. Als Navigations-Software kommt Nokia Maps zum Einsatz. Das notwendige Kartenmaterial kann entweder über den PC oder – bei geeignetem Datentarif – auch direkt auf das Handy beziehungsweise die Speicherkarte geladen werden und ist wie die Software kostenlos. Strecken können somit berechnet, deren Verlauf inklusive Abbiegehinweise angezeigt und sogar simuliert werden. Allerdings ist die sprachgestützte Routenführung kostenpflichtig.
Ebenfalls eine gute Figur im „connect“-Test machte das Samsung SGH-i550 (etwa 470 Euro) mit integriertem GPS-Empfänger. Als Navigations-Software verrichtet auf diesem Handy die Symbian-Variante des „MobileNavigator 6“ von Navigon seinen Dienst. Das Programm kann 14 Tage lang kostenlos getestet werden, danach sind je nach Kartenmaterial zwischen 70 und 100 Euro für die Vollversion fällig. Die Sprachanweisungen bei der Routenführung sind zwar qualitativ ohne Fehler, aber entweder zu leise oder bei maximaler Lautstärke stark verzerrt. Dafür überzeugt die optische Routenführung auf dem 2,6 Zoll großen Display, so „connect“. Hier hat der Anwender die Wahl zwischen 2-D-, 3-D- und reiner Pfeildarstellung. Dazu gibt es authentisch aussehende Schilder mit Infos über Bundesstraßen, Autobahnen und aktuelle Tempobegrenzungen.