Die Westdeutsche ImmobilienBank AG (WIB) hat im Geschäftsjahr 2006
ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 47,9 Mio EUR (Vj. 40,1 Mio EUR;
+ 20 %) erzielt. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 12 % auf
75,6 Mio EUR (Vj. 67,5 Mio EUR).
„Mit dieser deutlichen Ergebnissteigerung setzt die Westdeutsche ImmobilienBank AG ihren Wachstumskurs fort. Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der Anstieg resultiert aus der konsequenten Konzentration auf unsere Kernkompetenzen und der kräftigen Steigerung unseres Neugeschäfts. Wir verzeichnen vor allem im internationalen Geschäft hohe Zuwächse“, sagte Hubert Beckmann, Vorstandsvorsitzender der WIB, anlässlich des Bilanzpressegesprächs.
Das Ergebnis war im Wesentlichen vom Zinsüberschuss geprägt, der getrieben von der deutlichen Steigerung des Neugeschäfts um 13,3 Mio EUR auf 151,5 Mio EUR (Vj. 138,2 Mio EUR) zulegte. Den gleichfalls verbesserten Provisionserträgen von 20,7 Mio EUR (Vj. 16,3 Mio EUR) standen geringfügig höhere Provisionsaufwendungen von 21,3 Mio EUR gegenüber, die im Wesentlichen aus Vermittlungen privater Baufinanzierungen bzw. dem starken Wachstum der Bank in diesem Bereich resultierten.
Die Verwaltungsaufwendungen sind auf 77,1 Mio EUR (Vj. 73,1 Mio EUR) gestiegen (+ 5 %). Ursache ist der Personalaufwand, der aufgrund der Kapazitätsausweitung im dritten Quartal 2005 sowie Tarif- und Kaufkraftanpassungen in 2006 auf 44,6 Mio EUR (Vj. 39,6 Mio EUR) stieg. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bank lag mit 503 (Vj. 504) auf Vorjahresniveau. Obwohl die Bank eine deutliche Geschäftsausweitung und erheblich gestiegene Anforderungen verzeichnete, konnten die Sachaufwendungen inkl. Abschreibungen auf 32,5 Mio EUR gesenkt werden (Vj. 33,5 Mio EUR). Neben einem strengen Kostenmanagement profitierte die Bank hier von Effizienzsteigerungen bei den Kernprozessen.
„Wir haben vor allem unseren Kreditprozess optimiert. Zuverlässigkeit und vor allem Schnelligkeit in der Kreditzusage sind für uns wichtige Wettbewerbsfaktoren. Diese tragen erheblich zur Zufriedenheit unserer Kunden bei. Die Steigerung unserer Prozesseffizienz ist ein wichtiger Baustein für ein nachhaltiges Kostenmanagement bei gleichzeitig kontinuierlichem Wachstum“, so Beckmann.
Der Jahresüberschuss der Bank erhöhte sich auf 39 Mio EUR (Vj. 26,3 Mio EUR).
Die Cost/Income-Ratio verbesserte sich auf 50,5 % (Vj. 51,9 %). Die Bilanzsumme der WIB blieb mit 22,7 Mrd EUR (Vj. 22,9 Mrd EUR) annähernd auf Vorjahresniveau. Die Kundenforderungen stiegen auf 18 Mrd EUR (Vj. 17,2 Mrd EUR).
Der Konzernjahresüberschuss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) reduzierte sich leicht auf 29,1 Mio EUR (Vj. 33,9 Mio EUR). Die aus der erstmaligen Anwendung der IFRS-Rechnungslegung in 2005 noch resultierenden positiven Bewertungseffekte wurden zur Reduzierung der Volatilität künftiger Ergebnisse der Bank in 2006 durch entsprechende Gegenmaßnahmen zum Teil korrigiert.
Erheblicher Anstieg im Neugeschäft
Mit einem zugesagten Kreditvolumen in Höhe von 8,1 Mrd EUR hat die WIB seit ihrem Bestehen eine neue Höchstmarke erreicht. Insbesondere die Forcierung ihrer internationalen Aktivitäten trug dazu bei, dass sie im Jahr 2006 ein um 2,4 Mrd EUR höheres Bewilligungsvolumen erzielte (+ 42 %). Das Geschäft mit nationalen gewerblichen Immobilieninvestoren stieg um 33 % auf 2,8 Mrd EUR (Vj. 2,1 Mrd EUR). Hier machten sich vor allem die positive wirtschaftliche Entwicklung und das deutlich verbesserte Investitionsklima am deutschen Markt bemerkbar. Das internationale Geschäft der WIB verzeichnete die höchste Wachstumsrate. Es legte um 56 % auf 4,2 Mrd EUR zu (Vj. 2,7 Mrd EUR). Die WIB hat damit ihre internationale Marktstellung weiter ausgebaut. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am gesamten Neugeschäftsvolumen stieg auf 51 % (Vj. 47 %). Neben ihren europäischen Zielländern Großbritannien, Frankreich, Spanien/Portugal, Benelux sowie Polen, Tschechien und Ungarn hat die Bank ihr Geschäft auch in Amerika ausgeweitet. Gleichzeitig hat sie neue Märkte betreten und Kunden erstmalig nach Australien, Mexiko und Japan begleitet.
„Die WIB war 2006 national und international sehr erfolgreich. Wir nutzen unsere Wachstumschancen konsequent. Nachdem wir Anfang 2007 eine Repräsentanz in Warschau eröffnet haben, verstärken wir unser Engagement in Zentral- und Osteuropa weiter und werden voraussichtlich noch in diesem Jahr eine Repräsentanz in Prag gründen. Zusätzlich ist eine Tochtergesellschaft in Tokio geplant, um unsere Aktivitäten im Asia-Pacific-Raum zu stärken“ sagte Beckmann.
Der Bereich private Wohnungsbaufinanzierungen hat im Neugeschäft erstmals die Milliardengrenze überschritten. Trotz des harten Wettbewerbs stieg das Volumen für private Baufinanzierungen um 22 % auf 1,1 Mrd EUR (Vj. 0,9 Mrd EUR). Der Hauptteil dieser Finanzierungen wird von Kooperationspartnern vermittelt. Über ImmoBank direkt als weiteren Vertriebskanal haben die Kunden die Möglichkeit, über Internet und Telefon eine standardisierte Baufinanzierung abzuschließen.
Durch die Gründung des Geschäftsbereichs Sparkassen im Jahr 2006 sind die Kontakte zu den Instituten intensiviert worden. Der Bereich hat den Sparkassen ein Finanzierungsvolumen von rd. 200 Mio EUR zugesagt. Aus der Zusammenarbeit mit der WIB ergeben sich für die Institute zusätzliche Neugeschäfts- und Ertragspotenziale. Die WIB steht den Sparkassen bei gewerblichen und privaten Immobilienfinanzierungen, Immobilien-Joint-Ventures, Public Private Partnerships und in der Refinanzierung als Partner zur Verfügung. Insbesondere das in 2006 mit ausgewählten Pilotsparkassen gestartete Projekt zur Emission von Hypothekenpfandbriefen ist sehr gut verlaufen. Diese günstige Refinanzierungsmöglichkeit wird allen interessierten Sparkassen voraussichtlich ab Anfang 2008 zur Verfügung stehen.
Erweiterung des Vorstands der WIB
Peter Knopp wird zum 1. August 2007 den Vorstand der WIB erweitern und das neu geschaffene Ressort Kapitalmarktgeschäft übernehmen. Knopp war seit 1999 bei der Eurohypo bzw. ihren Vorgängerinstituten beschäftigt. Zuletzt leitete er dort den Bereich Debt Capital Markets. In seine Verantwortung werden künftig das Kapitalmarktgeschäft mit Syndizierungen, Verbriefungen und strukturierten Finanzierungen fallen. „Mit Peter Knopp haben wir einen erfahrenen Kapitalmarktexperten für die WIB gewinnen können. Wir werden unsere Buy and Sell-Aktivitäten weiter ausbauen und verstärkt Kapitalmarktprodukte anbieten. Unsere Rolle als Center of Competence für Immobilienfinanzierungen und Real Estate Investment Banking im WestLB Konzern wird damit nachhaltig gestärkt“, betonte Beckmann.
Die WIB ist eine 100%-Tochter der WestLB und Spezialist für sämtliche Immobilienfinanzierungen und -transaktionen im WestLB Konzern. Sie ist neben ihren Standorten in Mainz (Hauptsitz) und Münster national in Düsseldorf, Hamburg, München, Mannheim und international mit einer Niederlassung in London sowie den Repräsentanzen Madrid, New York, Paris und Warschau vertreten.