Vertrauen ist gut? Eltern in Deutschland lassen Kindern am Computer weitgehend freie Hand


14 Feb 2008 [09:37h]     Bookmark and Share


Vertrauen ist gut? Eltern in Deutschland lassen Kindern am Computer weitgehend freie Hand

Vertrauen ist gut? Eltern in Deutschland lassen Kindern am Computer weitgehend freie Hand


Im internationalen Vergleich sind die Deutschen – obgleich keine ausgesprochenen Online-Muffel – in vielen Bereichen zurückhaltend: zum Beispiel bei Entertainment-Angeboten wie Video-Sharing oder Musik-Download.

Zudem begeistern sie sich weniger fürs Bloggen als andere Nationen. Dafür sind sie eifrige Konsumenten von Online-Nachrichten. Zurückhaltend sind auch die Eltern in Deutschland: Insgesamt üben sie weniger Kontrolle über die Online-Aktivitäten ihrer Kinder aus, als das in anderen Ländern der Fall ist. Logischerweise wissen sie oft nicht, was der Nachwuchs online treibt – und unterschätzen die tatsächlichen Bedrohungen. Die Kinder und Jugendlichen hingegen sind über die Risiken recht gut informiert und haben teilweise selbst schon Erfahrungen mit zweifelhaften Begegnungen gemacht – fühlen sich im Netz insgesamt aber etwas sicherer als ihre Altersgenossen in anderen Ländern. Dies sind einige Ergebnisse einer weltweiten Symantec- Erhebung zu den Online-Gewohnheiten der Menschen im Alltag: Dem Norton Online Living Report. Die Umfragen wurden in acht Ländern durchgeführt. Ein weiteres Ergebnis ist: Die Bürger Chinas und Brasiliens sind im Vergleich die „virtuellsten“, die Japaner hingegen in fast allen Disziplinen die zurückhaltendsten.

Die Erhebung von Symantec wurde in Europa, Amerika, Asien und Australien durchgeführt und umfasst die unterschiedlichsten Bereiche des Alltags – von der Online- Kommunikation über Shopping und Banking bis hin zu Sicherheitsmaßnahmen, z.B. im Hinblick auf die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen im Internet.

„Die Überraschung bei dieser Erhebung ist einerseits die Tatsache, dass Chinesen und Brasilianer die ‚Virtuellsten’ aller befragten Nationalitäten sind, andererseits die High-techaffinen Japaner in fast allen Disziplinen das Schlusslicht bilden“, kommentiert Candid Wüest, Internetsicherheitsexperte bei Symantec.

Deutsche keine „New Kids on the Blog“
Die Deutschen bewegen sich in vielen Bereichen im Mittelfeld – jedoch mit einigen charakteristischen „Ausreißern“. So betätigen sich hierzulande nur 13 Prozent als Blogger – in Frankreich sind es immerhin 18, in Brasilien 44 und in China sogar 86 Prozent. Auch bei der Frequentierung von Social Networking-Seiten liegen die Deutschen am unteren Rand des Vergleichsfeldes: 35 Prozent der Erwachsenen wie auch Jugendlichen tummeln sich hier – gegenüber stehen 52 Prozent der Erwachsenen, knapp zwei Drittel der Jugendlichen in Großbritannien und 78 Prozent (Erwachsene), 85 Prozent (Jugendliche) in China.
Hingegen gehören die Deutschen – vor allem die Jugendlichen – bei der Nutzung von Online-Newsangeboten zur Spitzengrupe. Am wenigsten werden diese Angebote von Jugendlichen in den USA, Großbritannien und Australien in Anspruch genommen.

Leider ist das Internet nicht nur Quell vielfältiger Angebote und Möglichkeiten, sondern auch zahlreicher Bedrohungen. Erwartungsgemäß gehören die Deutschen zu der Gruppe, die das größte Gefahrenbewusstsein beim Surfen sowie bei der Angabe persönlicher Daten aufweist. Entsprechend niedrig liegt die Zahl derjenigen Deutschen, die schon einmal Kreditkartendaten an Unbekannte preisgegeben haben: 19 Prozent (USA<: 34 Prozent).

Sorglose Eltern – brave Kinder?
Ein besonders heikles Thema sind Kinder und Jugendliche: Nur allzu oft werden sie im Netz von Betrügern oder – schlimmer noch – von Erwachsenen mit zweifelhaften Absichten kontaktiert. Ein guter Grund für Eltern die Aktivitäten ihrer Kinder zu kontrollieren. In Deutschland tun dies jedoch nur 23 Prozent der Eltern mithilfe von entsprechenden Kontrollinstrumenten wie einer speziellen Software. 17 Prozent „schnüffeln“ ihren Kindern gelegentlich hinterher. In Frankreich zieht immerhin ein Drittel der Eltern eine Kontrollsoftware dem bloßen Vertrauen vor, während sich 41 Prozent gelegentlich „heimlich“ über die Aktivitäten ihrer Kinder im Netz informieren. Auch in den USA wollen es die Eltern genauer wissen: Hier bedienen sich ganze 48 Prozent entsprechender Kontrollmechanismen, 31 Prozent begeben sich inkognito auf die Online- Spuren des Nachwuchses. Die Kehrseite des hohen Vertrauensvorschusses in Deutschland: Deutsche Eltern sind sich oft nicht über die wahre Gefahrenlage im Klaren: Nur 12 Prozent glauben, ihr Kind wäre schon einmal von dubiosen Fremden nach persönlichen Angaben gefragt worden, hingegen geben 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen ihrerseits an, ihnen sei derartiges im Internet widerfahren. Ähnlich sieht es bei Online- Annäherungsversuchen durch Fremde aus: 9 Prozent der Eltern vermuten dies, 24 Prozent der Kinder berichten von tatsächlichen Fällen. Auch bei der Vorbereitung auf die Gefahren des Internets sind die Deutschen im internationalen Vergleich eher schwach: Gemeinsam mit Großbritannien und Japan stehen sie hier auf den letzten Rängen.
Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht, dass die deutschen Kinder offensichtlich auch zu den bravsten gehören: Im Unterschied zu jungen Chinesen (55 Prozent), Brasilianern (29 Prozent) und Australiern (27 Prozent) geben nur 17 Prozent des Nachwuchses in Deutschland an, schon einmal Dinge im Netz getan zu haben, die ihre Eltern nicht billigen würden. „Entweder haben deutsche Eltern tatsächlich einen Grund, weniger misstrauisch zu sein – oder die Kinder sind geschicktere Lügner. Das allerdings lässt sich im Rahmen unserer Erhebung leider nicht herausfinden“, resümiert der Symantec-Experte.

Die wichtigsten Erhebungs-
Ergebnisse im Überblick

  • Kontakte im Netz: Zwischen 10 und 25 Prozent der Erwachsenen haben keine Bedenken, online Kontakt mit Fremden zu schließen (Deutschland: 21 Prozent).
  • Besuch von Social Networking Sites: Zwischen 30 und 50 Prozent der Erwachsenen und Kinder (Ausnahme China) besuchen zumindest gelegentlich eine Social Networking-Site (China: 80 Prozent; Deutschland: 35 Prozent).
  • Verbreitung von Video-Konsolen: Durchschnittlich vier von zehn Nutzern haben eine Video-Konsole (Deutschland: 24 Prozent).
  • Weitergabe von Kreditkartennummern: Durchschnittlich 25 Prozent haben schon einmal ihre Kreditkartennummer an Menschen weitergegeben, die sie nicht kennen (Deutschland: 19 Prozent).
  • Internet-Shopping: Die Mehrheit aller Erwachsenen kauft zumindest gelegentlich im Internet ein (Deutschland: 93 Prozent; Australien: 84 Prozent; Brasilien: 80 Prozent).
  • Online-Investmentmanagement: Durchschnittlich drei von zehn Erwachsenen managen finanzielle Investments auch online (Deutschland: 33 Prozent; Großbritannien 54 Prozent; China 72 Prozent).
  • Gefühlte Sicherheit bei der Weitergabe persönlicher Informationen: Die Mehrzahl aller Erwachsenen fühlt sich nicht sicher, wenn sie persönliche Informationen online weitergibt (Deutschland: 81 Prozent; Großbritannien: 62 Prozent; China: 52 Prozent).
  • Surfen ohne Sicherheitssoftware: Die Mehrheit der Erwachsenen fühlt sich beim Surfen ohne Sicherheitssoftware nicht sicher (Deutschland: 95 Prozent; USA: 89 Prozent, China 81 Prozent).
  • Angst vor Online-Belästigung: Die Hälfte oder mehr aller Kinder befürchten, online belästigt zu werden (Deutschland: 51 Prozent; Australien 60 Prozent, China 76 Prozent).
  • Besondere Gefährdung von Kindern: Die Mehrheit der Eltern glaubt, Kinder seien im Internet gefährdeter als Erwachsene (Deutschland: 83 Prozent; Frankreich: 77 Prozent; Japan: 44 Prozent).
  • Kenntnis der Eltern über Online-Aktivitäten des Nachwuchses: Durchschnittlich ein Viertel bis ein Drittel aller Eltern weiß nicht was ihre Kinder online treiben (Deutschland: 33 Prozent; USA 21 Prozent; Japan: 43 Prozent).

Den vollständigen Report sowie weitere Materialien können Sie unter
http://www.symantec.com/de/de/about/theme.jsp?themeid=pressemappen
herunterladen.
Weitere Information zum Thema Kindersicherheit im Internet finden Sie auf: www.norton.de/familyresource

Über Symantec
Symantec ist ein weltweit führender Anbieter von Infrastuktur-Software, mit der sich Unternehmen und Privatpersonen sicher und vertrauensvoll in einer vernetzen Welt bewegen können.
Das Unternehmen unterstützt Kunden beim Schutz ihrer Infrastrukturen, Informationen und Interaktionen durch Software und Dienstleistungen, die Risiken der IT-Sicherheit, Verfügbarkeit, Compliance und Leistungsfähigkeit adressieren. Symantec hat seinen Hauptsitz in Cupertino, Kalifornien und betreibt Niederlassungen in mehr als 40 Ländern.
Mehr Informationen unter www.symantec.de









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