Sparkassen: Geldvermögensbildung auf Rekordniveau


13 Mrz 2008 [12:56h]     Bookmark and Share


Sparkassen: Geldvermögensbildung auf Rekordniveau

Sparkassen: Geldvermögensbildung auf Rekordniveau


Die 446 Sparkassen verzeichneten im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordzuwachs bei Geldanlagen. Die Kunden brachten 30,5 Mrd. Euro an neuem Kapital zu ihrer Sparkasse. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Besonders hoch war die Geldvermögensbildung bei Privatkunden.

Sie stieg von 9,3 Mrd. Euro im Jahr 2005 auf 23,4 Mrd. Euro im abgelaufenen Jahr. „Ausschlaggebend für unseren Erfolg im Markt waren die attraktiven und auf die Zinssituation zugeschnittenen Angebote bei Termineinlagen, Sparbriefen und den geldmarktnahen Fonds der DekaBank. Hier bewährt sich die breite Produktpalette der Sparkassen, mit der sie Kunden in allen Finanzierungsfragen individuelle Lösungen anbieten können“, sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe in Frankfurt.

Der Rekordwert bei der Geldvermögensbildung geht zu rund zwei Drittel auf das bilanzwirksame Geschäft zurück. Die Kundeneinlagen erhöhten sich im Jahr 2007 um 20,8 Mrd. Euro auf 717,4 Mrd. Euro. Das ist der höchste Zuwachs der vergangenen fünf Jahre. Der Wertpapiernettoabsatz verdreifachte sich innerhalb eines Jahres auf 9,2 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür war der exzellente Nettoabsatz an Investmentfonds in Höhe von 11,7 Mrd. Euro. „Die Neuaufstellung der DekaBank ist eindrücklich im Markt und bei den Kunden angekommen. Mit ihrer umfassenden Beratung haben die Sparkassen stärker als bisher Investmentfonds in der Breite der Bevölkerung für den Vermögensaufbau und die Vermögensanlage etabliert“, so Haasis.

Unternehmenskredit: Neugeschäft stieg um sieben Prozent

Auch im Kreditgeschäft verzeichneten die Sparkassen im abgelaufenen Jahr einen Rekordwert. Sparkassen haben Unternehmen und Selbständigen hierzulande ein Gesamtvolumen von 45,5 Mrd. Euro an mittel- und langfristigen Darlehen neu zugesagt, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist mit Abstand der höchste Wert seit 1999.

Der Gesamtbestand an Unternehmenskrediten stieg auf 283,7 Mrd. Euro. Zusammen mit den Landesbanken sind die Sparkassen unangefochten der Unternehmensfinanzierer Nummer eins in Deutschland. Der Marktanteil der Sparkassen-Finanzgruppe liegt aktuell bei 41,5 Prozent. Haasis: „Wir werden unsere führende Stellung nutzen, um mittelständische Unternehmen auch noch besser als bisher bei ihren internationalen Aktivitäten zu begleiten. Unser internationales Netzwerk ist auf die Bedürfnisse des Mittelstandes zugeschnitten. Das werden wir forciert in den Markt tragen.“

Anders als bei Unternehmensfinanzierungen war der Gesamtmarkt im Wohnungsbau rückläufig. Nach Vorzieheffekten aufgrund des Wegfalls der Eigenheimzulage und der Mehrwertsteuererhöhung ist die Zahl der Baugenehmigungen in 2007 um rund 25 Prozent auf 185.000 gesunken. Die Sparkassen haben in diesem stärker umkämpften Markt ihre führende Stellung mit einem Marktanteil von 32,6 Prozent bei privaten Wohnungsbaufinanzierungen behauptet. Das Neugeschäft lag mit 24,4 Mrd. Euro um 3,7 Prozent unter dem Vorjahreswert, der Bestand aller Wohnungsbaukredite beläuft sich auf 306,1 Mrd. Euro.

Für 2008 erwarten die Sparkassen Impulse vor allem aus dem Erwerb von Gebrauchtimmobilien sowie aus Renovierungen und Umbauten. Allerdings liegt der Bedarf an Wohnraum aufgrund weiter steigender Haushaltszahlen und wachsender Wohnflächenansprüche mindestens 50 Prozent über dem aktuellen Neubauniveau. Haasis: “ Jetzt rächt sich, dass sich der Staat mit der Streichung der Eigenheimzulage so abrupt aus der Wohnungsbauförderung zurückgezogen hat. Die derzeit geplante Regelung für die Einbeziehung der Wohnungsbauförderung in die Riester-Vorsorge ist kein gleichwertiger Ersatz.“ Erfolgreich sind Fördermaßnahmen dann, wenn sie einfach und klar nachvollziehbar seien. Der sogenannte „Wohn-Riester“ entspreche diesen Anforderungen nicht.

Bei Konsumentenkrediten entwickelt sich der Markt weg von der Bankgeschäftsstelle hin zum Point-of-Sale, an dem das Konsumgut erworben wird. Dem werden die Sparkassen in Zukunft stärker Rechnung tragen. So bieten die Sparkassen seit diesem Frühjahr erstmals und exklusiv auf der Internetplattform „gebrauchtwagen.de“ Autofinanzierungen an. Bis Ende 2008 soll sich das Portal unter die Top 3 der Fahrzeugbörsen im Internet entwickeln. In den Geschäftsstellen und bei Autohändlern stärken die Sparkassen die Autofinanzierung mit dem bundesweit einheitlichen S-Autokredit Vario, einem Produkt der Deutschen Leasing. Insgesamt haben Sparkassen ein Volumen von 62,7 Mrd. Euro als Konsumentenkrediten an Privatpersonen vergeben.









  • Palma.guide