Siemenswerk Berlin feiert die Fertigstellung der größten Gasturbine der Welt


05 Mai 2007 [08:05h]     Bookmark and Share



Die größte und leistungsstärkste Gasturbine der Welt wird am 3. Mai in Berlin auf einen Binnenschiff-Schubverband verladen und tritt damit ihre Reise ins bayerische Irsching an.

Der Transport per Schiff und anschließend per Tieflader wird rund 20 Tage dauern. 13 Meter lang, fünf Meter hoch und über 440 Tonnen schwer ist das Kraftpaket mit dem Namen „SGT5-8000H“, gebaut von Siemens Power Generation (PG) im Berliner Werk an der Huttenstraße.

Um den Prototyp zu testen, errichtet Siemens in Zusammenarbeit mit E.ON ein Versuchskraftwerk in Irsching bei Ingolstadt. Die neue Gasturbine setzt in puncto Leistung, Wirkungsgrad, Life Cycle Costs, Emissionswerte und Betriebsflexibilität Maßstäbe. Ihre Leistung von 340 Megawatt (MW) entspricht etwa der von 1100 Porsche 911 oder von 13 Triebwerken eines Jumbo Jets. Nach der Testphase wird die Gasturbinenanlage zu einem hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk erweitert. Hier läuft die Maschine dann zu weiterer Höchstleistung auf: 530 MW und ein Spitzenwirkungsgrad von über 60 Prozent – bei bislang maximal 58 Prozent – sind das Ergebnis. Der um zwei Prozentpunkte höhere Wirkungsgrad spart Brennstoff und verringert gleichzeitig den CO2-Ausstoß in Irsching pro Jahr um rund 40.000 Tonnen.

„Die Leistung dieser Turbine reicht aus, um die Bevölkerung einer Stadt wie Hamburg mit Strom zu versorgen“, so Dr. Wolf-Dietrich Krüger, Leiter des Geschäftszweiges Gas Turbines bei PG. Rund 250 Techniker und Ingenieure von Siemens waren an der Neuentwicklung beteiligt. Weitere 500 Mitarbeiter waren mit der Fertigung des Prototyps der neuen Maschine beschäftigt. Siemens investiert insgesamt rund 500 Mio. EUR in Maschinenentwicklung, Bau, Finanzierung und Validierung des Kraftwerks. Im November 2007 soll die neue Turbine in Irsching starten. E.ON Kraftwerke wird die Anlage nach erfolgreichem Probebetrieb 2011 übernehmen.

Gasturbinen verbinden in einzigartiger Weise den klassischen Schwermaschinenbau mit ultramoderner Fertigungstechnologie. Tonnenschwere und winzige Bauteile – insgesamt mehr als 7000 Einzelteile – werden mit fortschrittlichsten Methoden in Uhrmacher-Präzision zusammengefügt. Mehrere Monate benötigen die Ingenieure und Techniker von Siemens für die Herstellung einer Gasturbine. Entscheidend sind dabei vor allem die Turbinenschaufeln. Von ihnen hängt letztlich der Wirkungsgrad ab. Moderne Turbinenschaufeln sind technische Meisterwerke, die höchste Präzision und größte Leistung vereinen. Die Schaufeln der neuen Gasturbinengeneration von Siemens lassen Temperaturen von fast 1500 Grad Celsius „völlig kalt“, dank einer perfekten Luftkühlung.

Über 550 Gasturbinen haben das Siemenswerk in der deutschen Hauptstadt bislang verlassen. Sie gingen an Kunden in mehr als 60 Ländern.

Der Bereich Power Generation (PG) der Siemens AG ist eines der führenden Unternehmen im internationalen Kraftwerksgeschäft. Im Geschäftsjahr 2006 (30. September) erzielte Siemens PG nach U.S. GAAP einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von 12,5 Mrd. EUR. Das Bereichsergebnis betrug 782 Mio. EUR. Siemens PG beschäftigte zum 30. September 2006 weltweit rund 36.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/powergeneration









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