SEPA-Einführung liegt zu 100 Prozent im Plan


11 Jul 2008 [09:56h]     Bookmark and Share



„Die SEPA-Einführung liegt in Deutschland zu 100 Prozent im Plan. Praktisch alle Kreditinstitute sind hierzulande für die neuen Zahlverfahren erreichbar. Damit steht Deutschland an der Spitze der SEPA-Länder“, sagte Bernd M. Fieseler, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).

In der Eurozone sind bis dato rund 71 Prozent der Kreditinstitute erreichbar, in sechzehn Nicht-Euro-Ländern im SEPA-Raum liegt die Erreichbarkeit bei rund 29 Prozent.

Sechs Monate nach dem Start des einheitlichen Euro Zahlungsverkehrsraumes (SEPA – Single Euro Payments Area) fällt die Zwischenbilanz des DSGV positiv aus. Die SEPA-Überweisung sei mittlerweile ein eingespieltes Verfahren, das die Erwartungen an ein effizientes und modernes Zahlungsverkehrssystem voll erfülle, so Fieseler. Derzeit würden pro Tag rund 170.000 SEPA-Überweisungen getätigt, und zwar in erster Linie von Privatpersonen. Viele Unternehmen beschäftigten sich aber intensiv mit SEPA, die ersten planten bereits eine Umstellung. Fieseler: „Unser Ziel ist es, die Umstellung für Unternehmen so einfach und kostengünstig wie möglich zu machen. Wir unterstützen die Unternehmen mit voller Kraft.“

Erstens bieten Sparkassen und Landesbanken den Unternehmen für die SEPA-Umstellung Beratung und technische Hilfestellung an. Mit dem SEPA-Check auf www.sepa-fit.de können Unternehmen den individuellen Umstellungsbedarf ermitteln, ein SEPA-Converter bringt automatisch die Kontodaten von Geschäftspartnern auf den internationalen Standard IBAN und BIC. Zweitens hat der DSGV zusammen mit den übrigen Verbänden der Kreditwirtschaft Anregungen für eine Gesetzesvorlage zur einfachen Umstellung auf SEPA-Lastschriftmandate erarbeitet. Und drittens erlaubt die marktgerechte Einführung von SEPA den Unternehmen, den Zeitpunkt der SEPA-Umstellung selbst zu bestimmen. Die Umstellung kann kostensparend im Rahmen von turnusmäßigen Software-Updates der betrieblichen Systeme durchgeführt werden.

Neu im Angebot: Eil- und Terminüberweisung
Im Herbst starten Sparkassen und Landesbanken mit dem Angebot von Eil- und Terminüberweisungen im SEPA-Format. Zahlungen können dann erstmals taggleich quer durch Europa geschickt werden. Für SEPA-Überweisungen gibt es keine Betragsgrenzen, Kunden müssen allerdings als Währung den Euro nutzen und die internationale Bankleitzahl und Kontonummer verwenden. Die Konditionen für Eil- und Terminüberweisungen im SEPA-Format legt jede Sparkasse und Landesbank selbst fest.

Fieseler: „SEPA beschleunigt den Zahlungsverkehr europaweit, macht ihn sicherer und komfortabler. Diese Vorteile werden über kurz oder lang den Umstellungsaufwand für die Kunden wett machen. Eine marktgerechte Einführung ist daher der erfolgversprechende Weg. Sie sichert ein Höchstmaß an Akzeptanz.“

In Deutschland werden pro Jahr rund 16 Mrd. bargeldlose Transaktionen getätigt, davon sind 16 Mio. grenzüberschreitend. Den größten Anteil am gesamten Zahlungsverkehr stellen mit je 42 Prozent Überweisungen und Lastschriften dar. Kartenzahlungen machen rund 15 Prozent der Transaktionen aus. Sparkassen und Landesbanken wickeln rund 50 Prozent des Zahlungsverkehrs in Deutschland ab, das sind 10 Prozent des gesamten europäischen Zahlungsverkehrs.

Euro Alliance wird ausgebaut
Der europäische Geldautomatenverbund Eufiserv hat die belgische Coppefis (Fortis-Grupppe), die portugiesische Caixa Geral de Depósitos und die Schweizer Post (PostFinance) sowie die französischen Sparkassen (Caisse d’Epargne) enger an die Euro Alliance Partner gebunden. Eufiserv ist aus einem Gemeinschaftsunternehmen der europäischen Sparkassen hervorgegangen und umfasst heute Geldautomatennetze in zwölf Ländern. Die Euro Alliance besteht aus dem deutschen electronic-cash-Verfahren und dem Deutschen Geldautomaten-System sowie den POS- (Point-of-Sale) und Geldautomatensystemen MultiBanco (Portugal) und PagoBancomat (Italien), dem spanischen EURO6000-Vefahren, dem britischen Geldautomatenverbund Link sowie EUFISERV. Die Kooperationspartner repräsentieren 222 Mio. Debitkarten, 190.000 Geldautomaten und mehr als 2,1 Mio. POS-Terminals.

Der Zusammenschluss zu einer Allianz ermöglicht die gegenseitige Akzeptanz der Debitkarten der Kooperationspartner bei den von den Partnern angeschlossenen POS-Terminals und Geldautomaten. Die Euro Alliance erhöht die Flexibilität der Kunden beim Debitkarteneinsatz im europäischen Ausland und macht sie unabhängig von Zweitmarken wie maestro und V-Pay.

Fieseler: „Die Euro Alliance ist die erste und bislang einzige europäische Alternative zu Maestro und V-Pay, die erfolgreich am Markt gestartet ist. Bislang werden über die Euro Alliance rund 20 Mio. Transaktionen pro Jahr abgewickelt. Die beteiligten Kreditinstitute erhöhen damit ihre Unabhängigkeit von anderen Anbietern.“









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