Schutz des Regenwaldes: Marriott schmückt sich mit integrierter Strategie zum Schutz des Klimas


17 Apr 2008 [13:20h]     Bookmark and Share


Schutz des Regenwaldes: Marriott schmückt sich mit integrierter Strategie zum Schutz des Klimas

Schutz des Regenwaldes: Marriott schmückt sich mit integrierter Strategie zum Schutz des Klimas


US-Hotelkette Marriott kooperiert mit Bundesstaat Amazonas in Brasilien beim Umweltschutz – Einsparungen steigern Unternehmensprofit

Frankfurt – Für das selbsterklärte Ziel, 589.000 Hektar unberührten Regenwald zu schützen, hat die US-Hotelkette Marriott International soeben einen Vertrag mit dem Bundestaat Amazonas in Brasilien unterzeichnet. Die innovative Partnerschaft zwischen der Regierung und dem privatwirtschaftlichen Hotelkonzern ist eine der ersten gemeinsamen Bemühungen, Treibhausgasemissionen, die durch Abholzung der Regenwälder entstehen, zu vermeiden.

Der Konzern unterstützt zunächst mit zwei Millionen US-Dollar den neu von der „Amazonas Sustainable Foundation“ erstellten Umweltplan. In welcher Höhe sich zugleich Einsparungen ergeben, wurde nicht mitgeteilt.

Ab Jahresende können dann auch Einzelgäste sowie Gruppenbucher die durch den eigenen Hotelaufenthalt verursachten Treibhausgase mittels Spende in den Fond ausgleichen. Dieses System ähnelt dem bei deutschen Fluglinien bereits weitgehend erfolglosen Spendensystem.

Über die reine Kohlenstoff-Verrechnung hinaus wird Marriott in seinen Häusern angeblich weitere Schritte einleiten, um weltweit den Wasserverbrauch zu reduzieren, Müll und Energie einzusparen, ökologischer einzukaufen, „grünere“ Hotels zu bauen und sowohl Mitarbeiter als auch Gäste zu entsprechend umweltbewusstem Verhalten zu motivieren.

„Marriott International ist überzeugt, dass nur nachhaltiges Verhalten unsere Zukunft sichert“, erläutert Arne Sorenson, Finanzleiter und stellvertretender Vorsitzender der unternehmenseigenen Kommission für Umweltschutz bei Marriott. „Wir haben einen 20-Jahres-Plan erstellt, um langfristig Energie und Abfall einzusparen. Wir sind überzeugt, dass gerade der Schutz des Regenwaldes besonders wichtig ist, um den Klimawandel einzudämmen.“

„Das ist das erste Projekt in Brasilien, um die Regenwald-Abholzung einzudämmen und sicherlich eines der ersten Projekte weltweit“, sagt der Gouverneur Eduardo Braga. „Dieser Vertrag zwischen der Regierung von Amazonas und Marriott ist historisch bedeutsam und demonstriert, wie wichtig der Regenwald für unser Klima ist.“

Um die weltweite Umweltbeeinflussung strategisch zu reduzieren und auszugleichen, hat Marriott seine jährlichen Treibhausgasemissionen auf 2,9 Millionen Tonnen kalkuliert – oder 0,03 Tonnen pro verfügbarem Zimmer.* Zudem wurde ein Fünf-Punkte-Plan in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation „Conservation International“ erarbeitet.

Die genannten Umwelt-Maßnahmen bringen dem Hotelkonzern nicht nur ein besseres Image als Umweltschützer sondern reduzieren auch die Ausgaben und maximieren zugleich den Profit der Kette. Günstiger für die Gäste werden die Hotelzimmer wegen der Maßnahmen nicht.

Schutz des Regenwaldes: Mit den Ausgleichszahlungen „Carbon Offsets“ werden 589.000 Hektar des Juma Sustainable Development Reserve, eines sehr artenreichen Gebietes geschützt. Denn durch Abbrennen und Abholzen von tropischen Regenwäldern werden mehr Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben, als durch alle Autos, Geländewagen, Lastwagen und Züge weltweit zusammen. Das nun unterschriebene Projekt wird auch für Arbeitsplätze, Ausbildung und die Gesundheitsvorsorge der etwa 500 Einwohner des Gebietes sorgen.

Wasser, Abfall und Energie: Weitere Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs um 25 Prozent pro Zimmer innerhalb der nächsten zehn Jahre. Daneben die Installierung von Solaranlagen auf maximal 40 Hotels der weltweiten Kette mit mehreren Tausend Häusern bis 2017 sowie die Ausweitung des bereits laufenden Recycling-Programms auf Gästezimmer und Meetingbereiche. Entsprechende Pilotprojekte sollen bald in Boston, Chicago, Denver, Los Angeles, Minneapolis und Washington anlaufen.

Zulieferkette: Von den 40 größten Zulieferfirmen (im Wert von zehn Milliarden US-Dollar Umsatz) sollen nun auch umweltverträglichere Produkte gekauft werden. Beispielsweise wurden 47 Millionen BIC Ecolutions Stifte aus gebrauchtem Plastik für Marriott entwickelt. Und durch eine Million gebrauchsfertige Handtücher der Firma Standard Textile, die vor Benutzung nicht noch einmal gewaschen werden mussten, konnten über 22,6 Millionen Liter Wasser eingespart werden. Weitere Produkte sind in der Planung: kompostierbare Schlüsselkarten, wiederverwertbare Teppiche und auffüllbare Seifen- und Shampoo-Packungen.

„Grüne“ Gebäude: Gemeinsam mit den Investoren der Hotels sollen die Umweltstandards des Leadership in Energy and Environmental Design/U.S. Green Building Council (kurz LEED) bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Die Zertifizierung nach LEED soll dabei für alle Hotel-Marken Ziel sein. Gerade wurde auch in den Hauptverwaltungen von Marriott International über 2,5 Millionen Styropor- oder Plastik-Verpackungen durch SpudWare™-Verpackungen aus Tomaten, Zuckerrohr und Maisstärke ersetzt.

Mitarbeiter- und Gästeengagement: Sowohl Mitarbeiter als auch Gäste werden zukünftig noch mehr auf den Umweltschutz hingewiesen. So stellt das Unternehmen im Mai 2008 seinen Veranstaltungsplanern ein „Green Meeting“-Konzept vor. Des Weiteren „unterstützt“ Marriott seine Mitarbeiter, auf Geschäftsreisen Fahrzeuge der Hertz Green Kollektion anzumieten, welche unter anderem die umweltfreundlichen Hybridfahrzeuge beinhaltet. Wie weitreichend auch diese Maßnahme gehen könnte, teilte das Unternehmen nicht mit. Nur: Die zweite „Green Fair“ im Hauptsitz in Washington wird darüberhinaus am 17. April 2008 viele Mitarbeiter des Unternehmens schulen.

Marriott International ist auch ENERGY STAR (Programm zur Kennzeichnung stromsparender Geräte mit dem Stromsparzeichen Energy Star) Partner und hat bereits mehr als 250 Hotels mit dem Label ausgezeichnet bekommen. Weitere Informationen zum Thema unter marriott.com/environment.

*In die Berechnung sind folgende Punkte eingeflossen: Kompletter Strom- und Energieverbrauch aller Gästezimmer und öffentlicher Bereiche der fast 1.000 selbst betriebenen Hotels weltweit, ebenso aller Verwaltungsgebäude in den USA und anderen Kontinenten sowie alle Geschäftsreisen der Mitarbeiter. Die Kalkulation wird im nächsten Monat noch durch ein unabhängiges drittes Unternehmen zertifiziert.









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