Russen buchen Urlaub lieber spontan


30 Jul 2013 [10:12h]     Bookmark and Share


Russen buchen Urlaub lieber spontan

Russen buchen Urlaub lieber spontan


ITB Berlin und IPK International analysieren internationale Auslandsmärkte nach Last-Minute- und Frühbuchungen

Berlin  – Last-Minute Buchungen liegen nach wie vor hoch im Kurs: In den wichtigsten Reisemärkten weltweit haben Last-Minute-Buchungen den jeweils höchsten Anteil. Vor allem russische Reisende buchen ihre Urlaube lieber kurzfristig (weniger als einen Monat im Voraus). Das ergibt eine Sonderauswertung des World Travel Monitors von IPK International im Auftrag der ITB Berlin. Unter den internationalen Top 10 Quellmärkten für Auslandsreisen ab einer Übernachtung ist Russland der stärkste Last-Minute-Reisemarkt. Im Jahr 2012 wurden 73 Prozent der Reisen kurzfristig, das heißt weniger als einen Monat im Voraus gebucht. Die kurzfristige Vorausbuchung von Reisen hat bei den Russen Tradition: Der Marktanteil der Last-Minute-Buchungen hat sich im Vergleich zu vor fünf Jahren nicht verändert und unterlag während dieser Jahre nur relativ geringen Schwankungen.

Auch Italien und China zählen klar zu den Last-Minute-Märkten. Im Unterschied zu Russland gingen die Anteile in den vergangenen fünf Jahren jedoch zurück. Buchten 2008 noch 69 Prozent der italienischen Reisenden kurzfristig, waren es 2012 nur noch 64 Prozent. In China fiel die Zahl der Last-Minute-Buchungen von 73 Prozent im Jahr 2008 auf 62 Prozent im vergangenen Jahr. Einen im Vergleich etwas moderateren Last-Minute-Anteil haben Japan mit 58 Prozent und Frankreich mit 53 Prozent, aber mit leicht steigender Tendenz. Im Jahr 2008 waren es 53 Prozent in Japan und 51 Prozent in Frankreich. Deutschland verzeichnet mit 46 Prozent zwar einen relativ hohen Last-Minute-Anteil, allerdings fällt er im internationalen und westeuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich aus.

Größeren Wert auf Planungssicherheit bei ihrem nächsten Urlaub legen die Niederländer. Dort konnte mit 33 Prozent der höchste Anteil an Frühbuchern (vier Monate und länger im Voraus) verzeichnet werden. Allerdings ist auch dort ein Wandel zu beobachten: In den vergangenen fünf Jahren ging der Anteil der Frühbucher um 27 Prozent zurück. Auch Deutschland und Großbritannien haben unter den Top Auslandsreisemärkten mit jeweils 29 und 28 Prozent einen relativ hohen Frühbucheranteil. In Deutschland ging der Anteil seit 2008 allerdings um sechs Prozent zurück, wohingegen Großbritannien einen leichten Anstieg von vier Prozent verzeichnete. Eine untergeordnete Rolle spielen Frühbuchungen in Russland, China und Japan. Nur sechs Prozent der russischen Reisenden und jeweils acht Prozent in China und Japan haben ihre Reisen 2012 vier Monate und länger im Voraus gebucht.

Dr. Martin Buck, Direktor Travel & Logistics Messe Berlin, kommentiert: „Diese fundamentalen Unterschiede im Buchungsverhalten in den verschiedenen Quellmärkten können eine wichtige Nachricht an alle kommerziellen Anbieter sein, die in den entsprechenden Ländern aktiv sind oder planen, dies zu tun. Welche wichtige Rolle der zeitliche Vorlauf beim Reisekauf spielt, lässt sich nicht zuletzt an der intensiven Diskussion erkennen, die zumindest in Deutschland in den letzten Jahren zu diesem Thema geführt wurde. Wir freuen uns sehr, der Reisebranche mit dieser Art Marktforschung einmal mehr einen essentiellen Zusatznutzen zu bieten, der weit über unsere klassische Messefunktion hinausgeht.“

Foto: Edgar Delmont









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