Die RheinLand Versicherungsgruppe will künftig stärker in ertragreichen Nischen wachsen“, dies sagte Christoph Buchbender, Vorstand der RheinLand Versicherungsgruppe auf der Hauptversammlung Anfang der Woche. Die Weiterentwicklung der Ertragskraft in den Vertriebswegen und der Ausbau innovativer Geschäftsfelder stünden dabei im Mittelpunkt.
Die Gruppe ist im Jahr 2007 deutlich gewachsen. Die Beitragseinnahmen im Geschäftsjahr 2007 stiegen danach auf 607 (Vorjahr: 584) Mio. Euro, dies entspricht einem Zuwachs von 4 Prozent im Vergleich zum Marktwachstum von 0,8 Prozent. Das konsolidierte Eigenkapital steigt auf 88 Mio. (Vorjahr 81,8) Euro. Nach Steuern verbleibt ein Konzerngewinn von 11,3 Mio. (Vorjahr: 10,5 Mio) Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalrendite von 14 Prozent. Der Kapitalanlagebestand im Konzern wuchs um 3,3 Prozent auf 1,235 Mrd. Euro an. Die US-Immobilienkrise hatte keine direkte Auswirkung auf das Geschäftsergebnis, da in der Vermögensanlage der RheinLand-Versicherungsgruppe keine US-Subprime-Engagements enthalten sind.
Erste vielversprechende Schritte bei der Einführung neuer Vertriebskonzepte sind bereits gemacht. Die Deutschland RENTE, eine Kombination aus Rentenversicherung und Bonusprogramm („Shoppen für die Rente“), startete im März 2008 erfolgreich am deutschen Markt. Eine weitere Produktinnovation ist „Santander Safe“, ein Versiche-rungsprodukt, das Autofahrern nach einem Schaden die Erstattung des Fahrzeug-Kaufpreises garantiert. Durch die Zusammenarbeit mit Santander wird der Zugang zu 27.000 Autohäusern in Deutschland ermöglicht.
In einem Media-Großmarkt in Bochum eröffnete der erste „RheinLand-Finanzshop“, inzwischen ist in Berlin ein weiterer hinzu gekommen.
Gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Risikominimierung umgesetzt. So wurde durch die strategische Entscheidung, das Elementarrisiko in der Wohngebäudeversicherung im Zuge der Mitversicherung abzusenken, die Schadenauswirkung bei Orkan „Kyrill“ im Januar 2007 deutlich abgeschwächt.
„In unserem Direktvertrieb hält der Preisverfall in der Kfz-Versicherung unvermindert an“, so Buchbender in seinen weiteren Ausführungen. „Wir haben uns daher dazu entschlossen, den Kfz-Bestand an einen Mitbewerber zu veräußern“. Nur wenige Tage vor der Hauptversammlung wurde der Kfz-Bestand der ONTOS Versicherung AG an den Direktversicherer Direct Line verkauft. Der Direktvertrieb der RheinLand-Gruppe wird sich zukünftig im wesentlichen auf die Risikolebensversicherung fokussieren.
Auf Basis des erneut positiven Ergebnisses erhalten die Aktionäre eine Dividende von 1 Euro je Stückaktie (inklusive eines Bonus von 0,30 Euro). Rund 1.250 Menschen sind im Innen- und Außendienst der Gruppe tätig. Dabei erhöhte sich im Jahr 2007 die Zahl der fest Angestellten Mitarbeiter leicht auf 835.
In seinem Ausblick kündigte der Vorstand vor den Aktionären an, dass Qualität, Vertriebskraft und Kompetenz des eigenen Außendienstes verbessert werde, sowie Markenbekanntheit und Marktpräsenz speziell im Maklervertrieb forciert werden solle. Für den Bankenvertrieb seien der Ausbau der Kundenbeziehungen und die weitere Internationalisierung von größter Bedeutung. So ist Credit Life International, die Marke des Bankenvertriebs, heute bereits in vier europäischen Ländern aktiv. Für sechs weitere Länder ist die Geschäftstätigkeit beantragt oder wird derzeit vorbereitet.
Die RheinLand Versicherungsgruppe mit Sitz in Neuss ist eine der wenigen privat geführten Versicherungsgesellschaften in Deutschland. Seit 1880 versichert das Unternehmen Risiken im Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Kfz-. Lebens- und Restkreditbereich. Über vier Vertriebswege erreichen die Produktangebote diverse Zielgruppen. Das Marktverantwortungsgebiet erstreckt sich auf Deutschland und einige europäische Nachbarstaaten. Im Geschäftsjahr 2007 verzeichnete die RheinLand Versicherungsgruppe Beitragseinnahmen in Höhe von 607 Mio. Euro.