Reizklima: Umwelt im Wandel – Wirtschaft im Umbruch / 12. Eschborner Gespräche bei der VR LEASING


18 Okt 2007 [12:55h]     Bookmark and Share


Reizklima: Umwelt im Wandel – Wirtschaft im Umbruch / 12. Eschborner Gespräche bei der VR LEASING

Reizklima: Umwelt im Wandel – Wirtschaft im Umbruch / 12. Eschborner Gespräche bei der VR LEASING


„Nur gemeinsam können wir unseren Planeten retten.“ Selten waren sich Experten aus Wirtschaft, Forschung und Politik so einig wie bei den diesjährigen Eschborner Gesprächen.

Bei der inzwischen schon 12. Auflage der Veranstaltungsreihe der VR-LEASING AG diskutierten Dr. Klaus Mittelbach (geschäftsführender Koordinator der BDI-Initiative „Wirtschaft für Klimaschutz“), Prof. Dr. Stefan Rahmstorf (Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam und Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), Hubertus Schmoldt (Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) sowie Jürgen Trittin (Bundesminister a. D., stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen). Wie in den Jahren zuvor wurde die seit 1996 bestehende Gesprächsrunde wieder von der TV-Journalistin Sandra Maischberger geleitet.

In seinem Grußwort äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der VR LEASING, Reinhard Gödel, erfreut über die Popularität der Eschborner Gespräche. „Wir wollen unserer Verantwortung in der Gesellschaft gerecht werden. Und wir sind stolz, dass wir erneut ein hochinteressantes Thema gefunden haben, das sprichwörtlich die ganze Welt bewegt“, so Gödel. „Wie wird das Wetter?“ Angesichts des spürbaren Klimawandels sei dies im Moment die heikelste Frage der Weltpolitik, sagte der VR LEASING-Chef. „Das Thema hat im Moment eine unglaubliche Konjunktur“, befand auch Sandra Maischberger zu Beginn der Diskussion. Sie hoffe, dass das Thema auch langfristig in den Medien bleibe und kein „Overkill-Effekt“ einsetze.

Friedensnobelpreis in Eschborn

Der im mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten UNO-Klimarat (IPCC) sitzende Rahmstorf machte deutlich, dass allein der Mensch für die aktuelle Situation verantwortlich sei. „Inzwischen sollte wirklich jeder kapiert haben, dass der Klimawandel stattfindet und weiter voranschreitet. Leider gibt es noch immer Klimaskeptiker, die von einer Klimahysterie sprechen“, so Rahmstorf. „Von der drohenden Klimakatastrophe sind wir alle betroffen – gleichzeitig sind auch alle ihre Mitverursacher“, gab Rahmstorf zu bedenken. Um mehr als zwei Grad dürfe sich die Durchschnittstemperatur in diesem Jahrhundert nicht mehr erhöhen, sonst drohe der Welt das Schlimmste. Immerhin habe ein Umdenken eingesetzt. In den Führungsetagen der Wirtschaft wie auch in der Politik herrsche inzwischen Einigkeit darüber, dass die Zukunft im Ausbau der Erneuerbaren Energien liege.

Frage des Weltfriedens

Für Ex-Umweltminister Jürgen Trittin ist der Klimaschutz nicht nur eine Frage von Ökologie und Ökonomie, „sondern auch des Weltfriedens“. Inzwischen sei den meisten Menschen bewusst, dass es ohne eine intakte Umwelt keine Sicherheit geben könne. Auf Sandra Maischbergers Frage, ob der „point of no return“ bereits erreicht sei, sagte Trittin: „Abwenden können wir die Klimakatastrophe nur, wenn wir es, wie von Prof. Rahmstorf beschrieben, schaffen, dass die globale Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts zwei Grad nicht übersteigt.“ Dabei müssten die westlichen Industriestaaten noch entschiedener vorangehen und ihren Kohlendioxidausstoß um bis zu 80 Prozent senken.

Alle Augen auf die Wirtschaft

„Hat sich der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) des Themas Klimaschutz aus ‚Leidenschaft‘ oder ‚Notwehr‘ angenommen“, fragte Sandra Maischberger den geschäftsführenden Koordinator der BDI-Initiative „Wirtschaft für Klimaschutz“, Dr. Klaus Mittelbach. Dessen Antwort: „aus rein sachlichen Überlegungen“. Für die heimische Wirtschaft sei höchstmögliche Energieeffizienz essentiell und der Export neuartiger Umwelttechnologien ins Ausland das Gebot der Stunde. Die Politik forderte Mittelbach auf, dies mit den „richtigen Rahmenbedingungen“ zu unterstützen. Machbar ist laut Mittelbach bis 2020 eine Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um 30 Prozent gegenüber 1990 – ohne Einbußen für Wirtschaftswachstum und Lebensqualität und bei einer Beibehaltung des Ausstiegs aus der Kernenergie. Der Großteil dieser Einsparungen – Stichworte Bauen und Wohnen – lasse sich mit bereits bekannter und größtenteils serienreifer Technik umsetzen.

Energiepolitik für Standort Deutschland

Wie Mittelbach würdigte auch IG BCE-Chef Schmoldt die Anstrengungen der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig warnte der Gewerkschaftschef: „Der Klimaschutz darf nicht einseitig auf Kosten unserer Industrie gehen.“ Er halte nicht viel davon, hierzulande „das letzte Nanogramm Kohlendioxid aus den Schornsteinen zu filtern“, sondern plädierte dafür, mit dem gleichen Geld lieber in den Umweltschutz in Schwellenländern wie beispielsweise China zu investieren. Für die deutsche Wirtschaft komme es neben Umweltverträglichkeit ganz entscheidend auch auf Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit an. Eine vernünftige Energiepolitik für den Standort Deutschland brauche einen ausgewogenen Mix. Zu diesem zähle auch die Kernenergie. Die Restlaufzeiten der Kernkraftwerke sollten Schmoldt zufolge vom Sicherheitsnachweis abhängig gemacht werden.

Leidenschaftlich, kontrovers, doch stets fair diskutieren bei den Eschborner Gesprächen der VR LEASING Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion und Sport einmal im Jahr über ein aktuelles Thema. Die Podiumsdiskussionsreihe hat das Ziel, gesellschaftliche Probleme offen anzusprechen und zugleich Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Die VR LEASING-Gruppe* ist im genossenschaftlichen FinanzVerbund der Spezialanbieter für innovative mittelstandsorientierte Finanzierungslösungen in Europa. Mit ihrem Markt- und Objekt-Know-how, insbesondere für Fahrzeuge, Maschinen, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Immobilien, nimmt die VR LEASING-Gruppe für ihre Vertriebs- und Kooperationspartner – rund 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie mehr als 2.500 mittelständische Händler und Hersteller – die Rolle eines Finanzierungsexperten ein. Dabei deckt die VR LEASING-Gruppe mit ihrem modularen Produktportfolio das gesamte Spektrum der Absatz- und Investitionsfinanzierung ab: von Leasing und Kredit über Einkaufsfinanzierung bis zu Factoring. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl von Services. Zudem gewährleisten spezielle Partner-Online-Systeme die Möglichkeit des schnellen Angebots intelligenter Finanzierungslösungen und damit eine effizientere Vertriebstätigkeit. Im Zuge eines wachsenden europäischen Binnenmarkts ist die VR LEASING-Gruppe in elf Ländern Mittel- und Osteuropas mit eigenen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften vertreten. Bereits heute werden Kunden und Partner weltweit über ein flächendeckendes Standortnetz von mehr als 2.400 Mitarbeitern betreut.

*zu den Unternehmen der VR LEASING-Gruppe gehören BFL Leasing, Lombard Pénzügyi és Lízing, Ungarn, VB LEASING International Holding, Wien, VB-LEASING OOO, Moskau, VR BAUREGIE, VR DISKONTBANK, VR FACTOREM, VR medico LEASING GmbH.









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