Ostern in Zentralamerika – viel mehr als nur Glaube und Tradition


04 Apr 2014 [11:06h]     Bookmark and Share


Ostern in Zentralamerika –  viel mehr als nur Glaube und Tradition

Ostern in Zentralamerika – viel mehr als nur Glaube und Tradition


Ostern in Zentralamerika: farbenfrohe Bräuche, unglaubliche Naturschauspiele und ethnische Vielfalt. Die Region glänzt mit Kunst, Kultur und Köstlichkeiten. Ein Hingucker: bunte Prozessionsteppiche aus natürlichen Materialien.

Frankfurt – Das Leiden und den Tod Jesus Christus ausgiebig zu feiern ist Teil der Identität der Zentralamerikaner. Während den Osterfeiertagen vereinen die Bewohner der Region ihre Bräuche zu einem religiösen Spektakel, das weit über Glaube und Tradition hinausgeht. Farbenfrohe Bräuche, unglaubliche Naturschauspiele und ethnische Vielfalt ziehen Besucher aus aller Welt in ihren Bann.

 

Prozessionen

Die verschiedenen Prozessionen locken nationale wie internationale Touristen gleichermaßen in die Region. Ein jeder möchte bei den atemberaubenden Umzügen dabei sein, umweht vom Duft der Räucherstäbchen und inmitten von opulenten Blumengestecken. In Costa Rica finden die wichtigsten Umzüge in San José, Cartago und San Joaquín de las Flores statt. Die Feierlichkeiten von Chalchuapa, Sonsonate und Izalco in El Salvador wurden sogar zum Weltkulturerbe erklärt.

Antigua in Guatemala hat mit die schönsten und leidenschaftlichsten Prozessionen zu bieten, darunter die Umzüge Jesús Nazareno de Santa Catalina de Bobadilla oder Nuestra Señora de la Merced.

Zentren des honduranischen Osterfestes sind Tegucigalpa und Comayagua, während in Nicaragua die einzige Wasserprozession stattfindet, bei der Jesus von tausenden Schiffen auf seinem letzten Weg vorbei an den Piers der 14 auserwählten Inseln begleitet wird.

Der traditionsreichste Osterumzug in Panama ist Jesús Nazareno de Atalaya, ins Leben gerufen durch den Priester Juan José Cánovas.

 

Prozessionsteppiche

Eine der schönsten Ostertraditionen Zentralamerikas ist die Herstellung herrlicher Teppiche aus verschiedenen natürlichen Materialien wie Sand, Sägespänen, Textilfarben, Mineralien, Blumen und Früchten. Die Kunstwerke stellen religiöse Motive dar und dienen als Teppich für die Karfreitagsprozessionen. Diese Tradition geht bis ins 14. Jahrhundert zurück –  damals pflanzte man auf der Prozessionsstrecke gelbe Blumen und Rosmarin an – und entstand aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Traditionen, die dank der Hingabe und Kreativität der Bevölkerung bis heute erhalten geblieben sind.

Die schönsten Teppiche gibt es in Antigua, Guatemala-Stadt, Izalco, León und Masaya während den Karfreitagsprozessionen zu sehen.

 

Gastronomie

Gutes Essen gehört zum Osterfest dazu. Wie es die christliche Tradition vorsieht, wird kein Fleisch gegessen. So basieren die typischen Ostergerichte auf Fisch und Meeresfrüchten. In Costa Rica werden häufig Miel de Chiverre, eine kürbisähnliche Frucht, und Kabeljausuppe gegessen. In El Salvador wird der Fisch in einen Mantel aus Eiweiß gewickelt und mit Kichererbsen und Kräutern gekocht. Gemäß der guatemaltekischen Tradition werden hier getrocknete Fische und das typische Gemüsegericht Curtido de Vegetales serviert, während man in Honduras eine typische Suppe mit Klößchen aus getrocknetem Fisch reicht. In Nicaragua werden häufig Tamales mit Käse, eine traditionelle Maispastete, und das Nationalgericht, Leguan auf nicaraguanische Art, zubereitet.

Erwähnenswert sind auch die Torrejas, eine Art Arme Ritter, von denen es drei Varianten gibt: mit Brot, mit Reis oder „Pinol“ (gerösteter oder gemahlener Mais).

Foto: Carstino Delmonte

 









  • Palma.guide