Jahresumfrage von Actuate unter rund 1.000 Experten aus IT und Fachabteilungen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Nordamerika unterstreicht Führungsrolle deutscher und französischer Unternehmen im Open Source-Markt
Die im dritten Jahr in Folge im Auftrag von Actuate durchgeführte Umfrage zur Nutzung von Open Source-Software zeigt deutlich, dass Lösungen mit offenem Quellcode in unternehmenskritischen Bereichen angekommen sind. Insbesondere Deutschland und Frankreich führen diese Entwicklung an und verweisen die anglo-amerikanischen Länder auf die Plätze. Gleichwohl nimmt auch dort der Einsatz von Open Source-Software kontinuierlich zu. Actuate ließ annähernd 1.000 Experten in den vier Ländern befragen, in diesem Jahr ausschließlich in den Branchen Finanzdienstleistungen und Fertigung sowie in der öffentlichen Verwaltung.
Gerade in Deutschland und Frankreich gelten Open Source-Lösungen als kostengünstiger als kommerzielle Software und zeichnen sich hier nach Meinung der Befragten durch eine große Flexibilität hinsichtlich Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aus.
Die Studie zeigt, dass Unternehmen Open Source nicht als Hype auffassen, sondern den Ansatz als zukunftsfähig betrachten. In diesem Sinne hatte sich bereits das Analystenhaus Gartner geäußert, als es prognostiziert hatte, bis 2012 würden mindestens 80 Prozent der Unternehmenslösungen in wesentlichen Teilen Open Source-Elemente enthalten.
Die Umfrage im Auftrag von Actuate wurde im Juni 2008 von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Survey Interactive durchgeführt. Inhaltlich konzentrierte sich die Befragung auf die Bereiche Bekanntheits- und Nutzungsgrad, Vorteile und Grenzen sowie Fortschritte bei der Nutzung von Open Source Business Intelligence.
Einzelheiten aus der Studie:
- Insbesondere in Europa nimmt Open Source-Software als Ersatz ausgedienter Systeme, aber auch bei der Neuentwicklung von Lösungen einen Spitzenplatz ein. Dies gilt insbesondere für Frankreich und Deutschland.
- Open Source wird immer öfter in Betracht gezogen, wenn es um die Einführung von Software geht. Bereits 63,6 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland gaben an, dass Open Source-Software ihre bevorzugte oder zumindest eine Option sei. In Frankreich sagen das 61,6 Prozent, gefolgt von Großbritannien und Nordamerika.
- Dies ergibt ein ähnliches Bild wie die Forrester-Studie vom Juli 2008, in der 51 Prozent der deutschen, 43 Prozent der britischen und 42 beziehungsweise 40 Prozent der französischen und nordamerikanischen Unternehmen angab, Open Source-Software aktiv im Einsatz zu haben.
- Mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Actuate-Umfrage bejahte, dass die Vorteile von Open Source-Software ihre Grenzen bei weitem aufwiegen. In Deutschland liegt dieser Prozentsatz bei 48,6 Prozent, in Nordamerika bei 53,5, in Großbritannien bei 54 und in Frankreich sogar bei 65,4 Prozent. Lediglich 20 Prozent der Befragten in Deutschland ist gegenteiliger Ansicht.
- Als größte Hürde bei der Einführung von Open Source-Software haben die Unternehmen die fehlende Implementierungskompetenz im eigenen Haus identifiziert. Daneben gilt langfristiger Support der Lösungen als eine Achillesferse. Das deutet darauf hin, dass die Zahl der Open Source-Experten mit der weiteren Verbreitung dieses Technologieansatzes in Unternehmen nicht Schritt halten konnte.
Nobby Akiha, Actuates Senior Vice President Marketing und Motor der Studie, bemerkt dazu: „Die um ein Drittel höhere Zahl der Antworten zeigt, dass Open Source auf dem besten Wege ist, in den Kern der Unternehmen vorzudringen. Wir sprechen hier nicht von einem vorübergehenden Phänomen, sondern einer soliden Entwicklung bis in unternehmenskritische Bereiche hinein. Die großen europäischen Märkte Deutschland und Frankreich weisen den Weg.“