Nokia und die Bochumer Arbeitnehmervertreter haben sich auf einen Interessenausgleich und einen Sozialplan für die von der geplanten Schließung des Standortes Bochum betroffenen Mitarbeiter geeinigt. Damit wurde das gemeinsam gesetzte Ziel erreicht, faire, verantwortungsvolle und zufrieden stellende Lösungen für beide Seiten zu finden.
Das Gesamtpaket in Höhe von 200 Millionen Euro sieht vor, das Werk in Bochum zum 30. Juni 2008 still zu legen. Für die Zeit danach richtet Nokia eine Beschäftigungsgesellschaft für die betroffenen Mitarbeiter mit einer Laufzeit von einem Jahr ein.
„Bereits im Januar, zu Beginn der Gespräche über die Schließung des Standortes Bochum, hat sich Nokia für einen fairen und verantwortungsvollen Sozialplan ausgesprochen“, sagt Veli Sundbäck, Executive Vice President von Nokia und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nokia GmbH. „Wir wissen, dass die Entscheidung, den Standort Bochum zu schließen, schmerzlich für die Betroffenen und deren Familien ist. Und da wir auch in dieser schwierigen Situation eine klare Verantwortung für unsere Mitarbeiter übernehmen, war es uns von Anfang an ein besonderes Anliegen, den Verlust des Arbeitsplatzes in einer respektvollen und fairen Art und Weise auszugleichen.“
„Wir haben unser Ziel erreicht, eine zufriedenstellende Einigung für unsere Belegschaft herbeizuführen, die sich in die besten, bisher getroffenen Vereinbarungen in Deutschland einreiht“, bekräftigt Gisela Achenbach, Nokia Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Standorts. „Zudem wird die besondere Situation von Familien und Schwerbehinderten durch zusätzliche Zahlungen berücksichtigt.“
Eine Einigung erreichten beide Seiten auch zu den geplanten Verkäufen des Line Fit Automotive Business an den ehemaligen Nokia Bereichsleiter Razvan Olosu und die Equity Partners GmbH sowie eines Teils der Software-Entwicklung an Sasken Communication Technologies. Mit dem erfolgreichen Verkauf wird die Beschäftigung von etwa 300 Mitarbeitern ermöglicht. Das ist ein wichtiger Schritt hin zum gemeinsamen Ziel, alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter in Bochum zu schaffen.
Auch wenn die Produktion in Bochum Ende Juni 2008 ausläuft, bleibt Nokia weiterhin in Nordrhein-Westfalen und Deutschland deutlich präsent – mit einer starken Sales- und Marketingeinheit in Düsseldorf und der Forschung und Entwicklung in Ulm. Nokia wird der einzige Hersteller von Mobiltelefonen sein, der in Deutschland Forschung und Entwicklung betreibt – und diese Basis wird gestärkt durch die Akquisition von Gate5 und Loudeye sowie die geplante Akquisition von Navteq mit einer Niederlassung in Frankfurt.
Der endgültige Interessenausgleich und der Sozialplan sollen in den kommenden Wochen offiziell unterzeichnet werden.
Nokia wird die Kosten in Verbindung mit der Berichterstattung zum ersten Quartal am 17. April veröffentlichen.
Bild: Nokia