Der Mittelstand in Hamburg und Schleswig-Holstein ist bundesweit beim IT-Einsatz des Open-Source-Betriebssystems Linux führend. Während hierzulande bei rund 40 Prozent des Mittelstandes Linux auf dem Server und bei 15 Prozent auf dem Desktop läuft, sind es bundesweit erst 32 beziehungsweise 6 Prozent.
Neben Linux ist der Norden auch Vorreiter bei so genannten serviceorientierten Architekturen, kurz SOA. Über 40 Prozent wissen im Norden, was SOA bedeutet, und 8 Prozent setzen bereits auf dieses Konzept. Bundesweit liegen die Vergleichswerte erst bei 29 beziehungsweise 6 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt die regionale Trendauswertung der Studie „E-Business im Mittelstand“, die IBM und das Unternehmermagazin impulse in diesem Jahr zum neunten Mal durchgeführt haben.
„Linux wird von den mittelständischen Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein besonders häufig eingesetzt“, sagt Uwe Schlüterbusch, Vertriebsdirektor im IBM Geschäftsbereich Mittelstand für die Region Nord. „Unsere Mittelstandsstudie hat ergeben, dass sich der Einsatz des lizenzkostenfreien Betriebssystems im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat. Insgesamt zeigen unsere Studienergebnisse, dass der Mittelstand verstärkt die eigene Innovationskraft mit der IT vorantreiben will.“
Linux auf Servern setzt auch die Hamburger BIT-SERV GmbH ein. Der IT-Dienstleister, der im Jahr 2000 als eigenständiges Unternehmen aus der EDV-Abteilung des international tätigen Handelshauses Biesterfeld AG hervorging, hat heute mit rund 25 Mitarbeitern neben dem Full-Service seine besonderen Schwerpunkte in den Bereichen SAP, CRM und Internetentwicklung. Unter seinen Kunden befinden sich nach wie vor die Biesterfeld AG, für die er die IT betreibt sowie zahlreiche mittelständische Unternehmen, vor allem aus der Chemie- oder Kunststoffindustrie.
„Bereits seit 1999 haben wir sehr gute Erfahrungen mit SAP auf Linux. Bei der Biesterfeld AG haben wir dann vor circa drei Jahren alles auf SAP und Linux auf IBM Server System x umgestellt, wovon rund 700 User profitieren. Ziel war neben der Leistungssteigerung vor allem eine Kostenreduzierung“, sagt Ernst-Friedrich Reinking, Geschäftsführer bei der BIT-SERV GmbH. „Das Preis-Leistungsverhältnis der Lösung überzeugt: Sie ist absolut leistungsfähig, skalierbar, zuverlässig und verfügt über einfache Recover-Möglichkeiten. Damit sind unsere Services für unsere Kunden rund um die Uhr verfügbar.“
Studie vergleicht deutschen Mittelstand
In Hamburg und Schleswig-Holstein erachten über 90 Prozent der Mittelständler die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg als wichtig bzw. sogar sehr wichtig, um die Innovationskraft zu steigern. Um hierfür eine flexiblere Infrastruktur zu erhalten, wird auch im Mittelstand immer häufiger der Einsatz von so genannten serviceorientierten Architekturen (SOA) diskutiert. Mit einer SOA lassen sich Anwendungen im Unternehmen einfacher programmieren und verknüpfen, da jedes Programm auf wieder verwendbaren Services basiert. Ähnlich dem „Lego-Prinzip“ wird so die IT-Infrastruktur durch fertige Bausteine zusammengesetzt und je nach Anforderung erweitert. Im Norden kennen über 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen das SOA-Prinzip, so viele wie in keiner anderen Region. Und 36 Prozent sagen, dass SOA auch für den Mittelstand ein sehr guter Ansatz sei – bundesweit liegt dieser Wert bei 34 Prozent.
Dies sind zentrale Ergebnisse der regionalen Trendauswertung für Hamburg und Schleswig-Holstein, die aus der Studie „E-Business im Mittelstand“ gewonnen wurden. Seit 1999 veröffentlichen IBM und das Unternehmermagazin impulse jährlich diese Studie, für die das Marktforschungsinstitut TechConsult 2007 bundesweit über 1000 mittelständische Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern befragt hat. Insgesamt sechs Prozent der befragten Unternehmen stammen aus Hamburg und Schleswig-Holstein.
Zögerlich bei Konsolidierung – führend bei Outsourcing
Um zukünftig im internationalen Wettbewerb effizienter zu agieren und die Innovationskraft zu steigern, wollen mittelständische Unternehmen in den nächsten zwei Jahren tiefgreifende Veränderungen vornehmen: In Norddeutschland nennen 22 Prozent der Mittelständler ihre anstehenden Veränderungen als „tiefgreifend“ und 48 Prozent sagen, dass diese im Bereich von „mittlerem Ausmaß“ liegen – bundesweit liegen die Vergleichswerte bei 24 beziehungsweise 43 Prozent.
Und wenn es um die Neustrukturierung der IT geht, spielt die Konsolidierung eine entscheidende Rolle. Denn durch eine Konsolidierung erhalten mittelständische Unternehmen einheitliche IT-Standards und Geschäftsprozesse, die sie fit für die digitale Kommunikation mit externen Partnern, Zulieferern oder Kunden machen. Was die Konsolidierung betrifft, agieren die norddeutschen Mittelständler noch zögerlich. Erst 18 Prozent haben eine umfassende IT-Konsolidierung abgeschlossen, bundesweit sind es schon 22 Prozent. Allerdings planen im hohen Norden mit 44 Prozent mehr Unternehmen eine Konsolidierung als im Rest der Republik – hier liegt der Wert bei 38 Prozent.
Wenn es um die IT-Infrastruktur geht, dann ist auch beim Mittelstand das Thema Outsourcing eine mögliche Option. Allerdings ist hier generell noch Zurückhaltung angesagt – für fast drei Viertel aller Unternehmen kommt Outsourcing nicht in Frage. Im Norden deckt bereits jeder vierte Mittelständler seine IT teilweise über Outsourcing ab, sei es der Betrieb von Software, IT-Infrastruktur oder die komplette Abwicklung von Aufgaben mit samt der benötigten Technik. Bundesweit ist es nur etwa jedes fünfte Unternehmen, das IT-Leistungen outsourct.
E-Mail, Sicherheit und Unternehmenstrategie
Basis der IT sind in fast allen mittelständischen Unternehmen Internet und E-Mail und schon heute werden viele Geschäftsprozesse mit IT-Lösungen abgedeckt. Im hohen Norden nutzen – so wie im Bundesdurchschnitt – 98 Prozent der Mittelständler E-Mails für ihre Kommunikation, die Hälfte ein Beschaffungssystem und mehr als ein Drittel ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) für betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse.
Beim Thema IT-Sicherheit liegt der Norden besser als der gesamtdeutsche Durchschnitt: 100 Prozent setzen eine Firewall und einen Virenscanner ein. Die bundesweiten Werte liegen leicht darunter. Einen gewaltigen Schub gegenüber dem Vorjahr gab es bei der Datenverschlüsselung, sie stieg um über 150 Prozent und ist heute bei drei Viertel der norddeutschen Mittelständler im Einsatz. Bundesweit setzen erst zwei Drittel der Mittelständler eine Datenverschlüsselung ein. Eine digitale Signatur setzen im Norden wie in Gesamtdeutschland 37 Prozent der befragten Unternehmen ein – immerhin eine Steigerung von gut 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Angesichts der Bedeutung der IT für die Innovationskraft ist es kein Wunder, dass deren Einfluss auf die Unternehmensstrategie immer stärker wird“, sagt Thomas Fell, Geschäftsführer IBM Deutschland GmbH Geschäftsbereich Mittelstand. „Im Norden, wie auch bundesweit, sind es bereits rund zwei Drittel der Unternehmen, bei denen die IT-Strategie entweder immer oder zumindest häufiger fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist.“
Die komplette Studie finden Sie unter
http://www.ibm.com/businesscenter/smb/de/de/
Über die BIT-SERV GmbH: www.bit-serv.de
Über den IBM Geschäftsbereich Mittelstand: www.ibm.com/de/mittelstand
Weitere Informationen zu IBM finden Sie unter: www.ibm.com/de/pressroom