Cathay Pacific hat eine Reihe von Maßnahmen bekannt gegeben, um der wirtschaftlichen Krise entgegen-zusteuern. Als Reaktion auf die verschlechterten Geschäftsbedingungen reduziert die Fluggesellschaft ab Mai 2009 ihre Kapazitäten im Passagierbereich um acht Prozent und im Frachtbereich um elf Prozent. Gleichzeitig führt Cathay Pacific weltweit Kurzarbeit ein.
Frankfurt/Main – „Wir rechnen mit einem schwierigen Jahr. Das ungünstige Zusammenwirken von niedrigen Flugpreisen, einem Rückgang im Premium-Reise-Segment, einem schwachen Frachtgeschäft, niedrigen Gewinnen sowie negative Währungseffekte machen es für uns wichtiger denn je, finanziell beweglich zu bleiben. Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres haben wir eine Verschlechterung unseres Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr bemerkt: Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 22,4 Prozent gesunken. Uns bleibt keine andere Wahl, als diese Schritte einzuleiten, um negative Effekte möglichst gering zu halten und eine langfristige Perspektive des Geschäfts zu sichern“, so Tony Tyler, Chief Executive von Cathay Pacific.
Nach einer gründlichen Überprüfung des gesamten Cathay Pacific Streckennetzes werden die Kapazitäten angepasst. So werden die Flugfrequenzen oder die Sitzkapazitäten nach Frankfurt, London, Paris, Sydney, Singapur, Bangkok, Seoul, Taipei, Tokio, Mumbai und Dubai reduziert. Gleichzeitig wird die Zahl der Flugverbindungen nach Denpasar, Sapporo und Bahrain/Riad erhöht.
Die Cathay Pacific Tochter Dragonair wird ihre Flugkapazitäten ebenfalls um 13 Prozent kürzen. Zu Einschränkungen kommt es bei Flügen nach Bengaluru, Busan, Sanya und Shanghai. Nicht mehr im Flugplan integriert sind die Städte Fukuoka, Dalian, Shenyang, Guilin und Xian.
Im Frachtgeschäft reduziert Cathay Pacific die verfügbaren Tonnenkilometer um insgesamt elf Prozent. Die wöchentlichen Frachtflug-Verbindungen gehen von 124 wöchentlichen Diensten in 2008 auf jetzt 84 zurück.
Desweiteren verhandelt Cathay Pacific über den Verkauf von fünf Maschinen ihrer Flotte und legt zwei weitere Boeing 747-400 BCF „Boeing Converted Freighters“ vorübergehend still. Ein weiteres Frachtflugzeug wird an Air Hong Kong geleast.
Auch im Personalbereich werden Kosten gespart. Cathay Pacific hat alle Mitarbeiter weltweit gebeten, je nach Position zwischen einer und vier Wochen Kurzarbeit zu leisten. Zusätzlich wird bei den Führungskräften, im Gegensatz zum restlichen Personal im Unternehmen, in diesem Jahr das Gehalt nicht erhöht. Ebenso erhielten diese keine Jahresabschluss-Prämie, welche an das Team im Jahr 2008 bezahlt wurde.
Christopher Pratt, Chairman, Tony Tyler, Chief Executive Officer, sowie John Slosar, Chief Operating Officer von Cathay Pacific, verzichten auf ihre Boni. Der diesjährige Bonus für andere Senior Manager wird wesentlich gekürzt.
Darüber hinaus hat Cathay Pacific bereits eine Vielzahl weiterer Maßnahmen eingeführt, um eine stabile Finanzlage zu gewährleisten.
„Die weltweite Finanzkrise trifft die Airline-Industrie hart. Anders als viele unserer Mitbewerber erhalten wir keine finanzielle Unterstützung von der Regierung und müssen unseren Weg als kommerzielle Luftfahrtgesellschaft allein meistern. Hierfür müssen wir vor allem unsere Ressourcen verantwortungsbewusst erhalten. Wir betonen, dass wir unser Team soweit wie möglich zusammenhalten möchten. Dennoch ist es notwendig, dass wir aufgrund dieser noch nie dagewesenen Marktbedingungen alle Kostenfaktoren berücksichtigen“, sagt Tony Tyler.
„Unsere Mitarbeiter werden gebeten, notwendige Opfer zu bringen, um unser Unternehmen durch diese schwere Zeit zu manövrieren. Die Einschnitte werden von oben nach unten verteilt. Dabei setzen wir unsere Maßnahmen so fair und gerecht wir möglich um. Dank unserer starken Marke, unseres hervorragenden Rufes, unserer erstklassigen Produkte und unseres Premium-Services heben wir uns von unseren Wettbewerbern ab. Es ist uns wichtig, dass wir uns diese Vorteile auch in diesen
Zeiten bewahren“, führt Tony Tyler fort.
Im Überblick:
Geplante Einschränkungen im Flugverkehr (Änderungen vorbehalten)
· London – Streichung von 17 Flügen im Mai. Weitere Flüge werden voraussichtlich im Juni gestrichen werden.
· Paris – Sieben der zweimal täglichen Flüge werden im Mai gestrichen. Darüber hinaus wird das Flugangebot von Juni bis Ende August auf zehn Flüge pro Woche gekürzt. Ab September sind wieder tägliche Flüge, abhängig von der Nachfrage, geplant.
· Frankfurt – Von den zehn wöchentlichen Flügen werden im Mai neun Verbindungen gestrichen. Ab Juni werden die drei wöchentlichen Abendverbindungen gestrichen, so dass nun ein täglicher Flug angeboten wird.
· Sydney – Die Flugverbindungen werden um einen Flug auf drei tägliche Flüge gekürzt.
· Singapur – Die Flugverbindungen werden um zehn Flüge pro Woche auf 32 wöchentliche Flüge gekürzt.
· Bangkok – Die Flugverbindungen werden um vier Flüge pro Woche auf 31 wöchentliche Flüge gekürzt.
· Seoul – Die Flugverbindungen werden um einen täglichen Flug auf vier Flüge am Tag gekürzt.
· Taipei – Ad-hoc Streichungen.
· Tokyo/Taipei – Änderung des Fluggerätes von einer B-747 (379 Sitze) zu einem Airbus A330 (311 Sitze).
· Mumbai/Dubai – Änderung des Fluggerätes von einer B-747 (379 Sitze) zu einem Airbus A330 mit den neuen Reiseklassen (264 Sitze).
Geplante Erweiterungen der Flugverbindungen
· Denpasar – Erweiterung um vier Flüge pro Woche zusätzlich zu einer täglichen Verbindung von Juli bis September.
· Sapporo – Drei zusätzliche Flüge pro Woche, um so einen täglichen Flug im Juli und August anzubieten.
· Bahrain/Riyadh – Drei zusätzliche Flüge pro Woche, um so ab August einen täglichen Flug anbieten zu können.
Geplante Einschränkungen im Frachtverkehr (Änderungen vorbehalten)
Die wöchentlichen Verbindungen werden von 124 in 2008 auf 84 Flüge reduziert:
· Europa (via Mittlerer Osten oder Indien) – Die Verbindungen werden von 32 auf 22 Flüge pro Woche gekürzt.
· Nordamerika – Die Verbindungen werden von 31 auf 26 Flüge pro Woche gekürzt.
· Australien – Die Verbindungen werden von drei auf zwei Flüge pro Woche gekürzt.
· Festland China – Die Verbindungen werden von 23 auf 15 Flüge pro Woche gekürzt, hauptsächlich Shanghai, Peking und Xiamen.
· Nord-Asien – Die Verbindungen werden von 20 auf zehn Flüge pro Woche gekürzt, hauptsächlich Osaka und Taipei.
· Südostasien – Die Verbindungen werden von neun auf drei Flüge pro Woche gekürzt, hauptsächlich Penang, Jakarta und Ho Chi Minh City.
· Mittlerer Osten & Indien – Unverändert mit sechs wöchentlichen Flugverbindungen.
Weitere Maßnahmen:
Cathay Pacific verkauft fünf Maschinen ihrer Flotte und legt drei BCF „Boeing Converted Freighters“ still. Darüber hinaus verhandelt die Airline mit den Herstellern um eine Verschiebung der Auslieferung neuer Flugzeuge und prüft die Erneuerung auslaufender Leasingverträge.
Der Bau des Cathay Pacific Frachtterminals am Hong Kong International Airport wird für zwei Jahre zurück gestellt. Damit ist die Fertigstellung für 2013 geplant. Ebenso hat die Airline die Investitionen in beispielsweise die Renovierungsarbeiten der Lounges an den Flughäfen in Hong Kong und London, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Außerdem verhandelt die Fluggesellschaft mit Lieferanten um bessere Konditionen. Cathay Pacific unterstützt das „Board of Airline Representatives“ in seinen Verhandlungen mit der „Hong Kong Airport Authority“, um eine Minderung der Lande- und Park-Gebühren am Hong Kong International Airport zu erreichen.
Weitere Maßnahmen zur Kostensenkung beinhalten die Umlegung von Flügen auf profitable Flugrouten sowie die Durchführung von Ad-hoc Flug-Streichungen, um sich so der Nachfrage am Markt anzupassen. Darüber hinaus kürzt Cathay Pacific die Ausgaben für Werbe- und Marketing-Aktivitäten und stellt vorerst keine neuen Mitarbeiter ein.
Weitere Informationen finden Sie unter cathaypacific.com/de.
