Fragt man internationale IT-Fachleute nach Spitzenstandorten für IT-Sicherheit, so fällt immer wieder der Name einer Stadt: Bochum.
Denn Bochum beherbergt nicht nur das renommierte Horst Görtz Institut (HGI), Europas größte Hochschuleinrichtung für Sicherheit in der Informationstechnik, sondern mehr als 20 IT-Unternehmen mit dem Fokus Datensicherheit – hier wurde z. B. das weltweit erste Virenschutzprogramm entwickelt oder erstmals die KeeLoq-Sicherheitslücke aufgedeckt. Dieser starke Branchenschwerpunkt macht Bochum weit über Deutschland hinaus zu einem der führenden Standorte in Sachen IT-Sicherheit – mit Ausstrahlung in die Metropolregion Rhein-Ruhr und ganz NRW. Eine Neugründung will jetzt diese Entwicklung beflügeln. Am Dienstag (3. Juni) nahm die „Arbeitsgruppe IT-Sicherheit“ ihre Aktivitäten auf. Das Ziel: die Bildung eines schlagkräftigen Forums von Akteuren der IT-Sicherheits-Szene, das konzertiert die Branche fördert. Mittel der Wahl sind die Förderung von Unternehmenskontakten und der Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Sicherheit geht vor: Der Bedarf der Gesellschaft, zu kommunizieren und sich zu informieren, steigt immer schneller und stärker. Der Wunsch nach sicherer Informationsübertragung und sicheren Kommunikationswegen ist damit eng verknüpft. Darum ist IT-Sicherheit heute einer der am rasantesten wachsenden Industriezweige der Weltwirtschaft – und ein interdisziplinäres Wirtschaftsgebiet, das nur erfolgreich ist, wenn es Wirtschaft und Wissenschaft verbindet. Hier verlangen immer kürzer werdende Innovationszyklen Flexibilität, Kompetenz und Know-how, um im internationalen Wettbewerb vorne mit dabei zu sein.
Was läge also näher, als gemeinsam zu handeln, um gerade hier Bochums Stärke voll auszuspielen? Mehr als 60 Akteure aus Bochum, Ruhrregion und allen Teilen Deutschlands folgten jetzt dem Aufruf der Wachstumsinitiative Bochum2015, des IT-Unternehmens G DATA, des Horst Görtz Instituts und eurobits zur Gründung der „Arbeitsgruppe IT-Sicherheit“. Partner sind die IHK Bochum und der ruhr networker. Mit hohem Engagement starteten die Teilnehmer, Repräsentanten von Unternehmen, Institutionen und Hochschulen, am Dienstag den Kick-off. Gemeinsame Zielsetzung des Arbeitstreffens: ein effizienter Informationsaustausch und die Initiation der Zusammenarbeit von Universität und Instituten mit den IT-Sicherheitsunternehmen vor Ort. Ergebnisorientiert definierten die Teilnehmer in fünf Workshops bereits jetzt Ziele und Maßnahmen zu wesentlichen Themen wie Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, Netzwerkbildung Wirtschaft, Produkt- und Firmenmarketing, Human Resources sowie Standortmarketing.
Jetzt gilt es, das vorhandene Know-how zu bündeln und konkrete Synergien aus Wirtschaft und Wissenschaft zu bilden, um Bochums Branchenschwerpunkt IT-Sicherheit zum internationalen Hotspot zu entwickeln. Die IT-Branche zieht an einem Strang – ein positives Signal für die Wirtschaft, das von Bochum aus in Region und Land ausstrahlt.
Die nächsten Termine: Am Freitag, den 27. Juni findet um 9:00 Uhr in der IHK Bochum das erste IT-Sicherheitsfrühstück „IT’S Breakfast“ statt; und am Mittwoch, den 10. September veranstaltet eurobits im Zentrum für IT-Sicherheit in Bochum das zweite Treffen der „Arbeitsgruppe IT-Sicherheit“.
STATEMENTS der Initiatoren
- Fridolin Rummel, Vorstand G DATA Software AG:
„Bochum hätte das Kreativpotenzial, zum Silicon Valley der IT-Security-Branche in Deutschland aufzusteigen. Eine sinnvolle Vernetzung der bereits angesiedelten IT-Sicherheitsunternehmen wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Es wäre wünschenswert, wenn diese Initiative dazu beitragen könnte, zukünftig weitere Unternehmen für Bochum zu gewinnen, die an dem Netzwerk partizipieren wollen. Hiervon würden die Stadt sowie die Region immens profitieren.“ - Dr. Christopher Wolf, Wissenschaftlicher Koordinator, Horst Görtz Institut:
„Als wir vor vier Monaten mit den Vorbereitungen für diese Veranstaltung anfingen, rechneten wir mit etwa 40 Teilnehmern. Heute sind knapp 60 ITS-Spezialisten gekommen und haben sofort eigene Ideen eingebracht. Der Nachmittag kam so gut an, dass die Ersten schon nach einer Folgeveranstaltung gefragt haben. Ich denke, damit sind wir mit dem ITS-Thema im Rhein-Ruhr-Gebiet und insbesondere in Bochum auf einem guten Weg.“ - Ulrike Schierholt, Stellv. Projektleiterin, Bochum2015:
„In den Workshops wurden viele Vorschläge gemacht, die wir mit unseren Partnern sehr zeitnah umsetzen werden. Das Konzept, Akteure aus der Branche zusammenzubringen, um mit ihnen Ziele und Maßnahmen zu definieren, scheint aufzugehen. Bochum2015 wird diesen Prozess in der IT-Sicherheitsbranche weiter vorantreiben – vor allem mit Maßnahmen im Bereich Personalmarketing.“