Mehrere Tausend Kunden und Business Partner von IBM besuchen diese Woche die IMPACT 2007 in Orlando, Florida. Ziel der Veranstaltung ist, den auf weltweit 160 Milliarden US-Dollar bezifferten SOA-Markt durch neue Lösungen und Serviceleistungen, Schulung und „beste Practices“ weiter voranzubringen.
Bereits mehr als 4.000 IBM Kunden haben ihren Geschäftsbetrieb an einer Serviceorientierten Architektur ausgerichtet.
IBM kündigt anlässlich der IMPACT neue Software und Serviceleistungen an. Rund 100 IBM Kunden berichten darüber, wie sich die Einführung einer SOA-Strategie auf ihre Unternehmen ausgewirkt hat. Das Rahmenprogramm der einwöchigen Veranstaltung umfasst über 400 Seminare, die sich an vier Haupt-Zielgruppen wenden: Führungskräfte, IT-Manager, technische Communitys und übergreifende Entscheidungsträger.
„Die SOA hat sich für IBM und die Kunden als Wachstumsmotor erwiesen. Sie verleiht den Unternehmen die Flexibilität, die dringend erforderlich ist, um einerseits die geschäftlichen Zielsetzungen zu erreichen und andererseits nicht von etablierten Infrastrukturen gebremst zu werden“, berichtet Steve Mills, Senior Vice President, IBM Software. „Die IBM zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, geschäftliche Herausforderungen mit dem richtigen Mix aus betriebswirtschaftlichen und technischen Fähigkeiten anzugehen, begleitet von einem sehr individuellen Konzept zur Erfüllung der Kundenanforderungen.“
Mehr SOA-Kompetenz ist gefragt
Eine jüngst vorgelegte Studie ergab, dass 56 Prozent der IBM Kunden einen Mangel an geschultem Personal als entscheidenden Hemmschuh für die SOA ansehen. Insbesondere fehlen demnach Mitarbeiter, die sowohl IT-spezifisches technisches Verständnis mitbringen als auch mit den betriebswirtschaftlichen Abläufen vertraut sind. Als Lösung kündigt IBM neue Tools und Zertifizierungs-Programme an, die den Unternehmen beim Aufbau von Teams helfen, die technische und auch betriebswirtschaftliche Fähigkeiten haben.
Unter dem Namen ClassM8 (sprich „Classmate“) wird ein neuer, interaktiver SOA-Simulator angeboten. Zweck des 3D-Simulators ist es, das Wissen von IT-Teams und Fachbereichen über die jeweils anderen Bereiche anzugleichen. Simulationen dieser Art sind wie ein Spiel aufgebaut, widmen sich aber durchaus ernsten Ereignissen und Prozessen wie zum Beispiel geschäftlichen Abläufen und haben sich als erfolgreiche Schulungsmethode erwiesen. Dieser Simulator ist das Ergebnis des jährlichen IBM SOA-Fallstudien-Wettbewerbs an der Duke University und der University of North Carolina. Das per Joystick bediente und auf Web-2.0-Technologie basierende Planspiel visualisiert die Auswirkungen einer SOA auf verschiedene Teile eines Unternehmens. Gemeinsam können die Anwender Geschäftsprozesse sehen, Engpässe ausmachen und Was-wäre-wenn-Szenarien durchspielen, bevor die SOA tatsächlich eingerichtet wird.
Als Ergänzung der Web 2.0 Fähigkeiten in einer Lernumgebung startet IBM außerdem in Second Life eine Metaversity, die mit Tools für die SOA-Schulung und das Online-Lernen ausgestattet ist.
Zusätzlich ruft IBM mit IMPACT TV ein Online-Portal mit Webcasts, Podcasts, Demos, Whitepapers und anderen Ressourcen ins Leben; Zielgruppen sind Betriebs- und IT-Profis sowie all jene, die sich ein T-förmiges Fähigkeitsprofil aneignen möchten.
IBM hat seine SOA-Zertifizierungs- und Schulungsprogramme durch neue, mit individuellem Lerntempo absolvierbare und von einem Trainer geleitete Kurse ergänzt, die online und in Schulungsräumen abgehalten werden. Mit mehr als 218 SOA-basierten Kursen für sämtliche Ebenen einer Organisation ebnet das SOA-Bildungsangebot von IBM den Weg, um die am dringendsten benötigten SOA-Fertigkeiten in der Industrie heranzubilden. IBM setzt außerdem die Förderung von Beziehungen zu höheren Bildungs-Institutionen fort und kooperiert weltweit mit Hunderten von Colleges und Universitäten im Bereich der SOA-Curricula.
Brückenschlag zwischen Betriebswirtschaft und IT
Um Unternehmen einen erfolgreichen Weg durch die verschiedenen Phasen einer SOA-Evaluierung und -Einrichtung zu ermöglichen, kündigt IBM acht neue branchenspezifische SOA Roadmaps an.
Jede der SOA-Roadmaps enthält ein Business Blueprint, das dem Kunden bei der Planung der betriebswirtschaftlichen Seite einer SOA-Strategie hilft, sowie ein branchenspezifisches Gerüst mit der zentralen Technologie zur Umsetzung. Die neuen SOA-Roadmaps umfassen die Online-Buchung für die Versicherungsbranche, Mitgliedsverwaltung sowie Leistungs- und Berechtigungsverwaltung für das Gesundheitswesen, Zahlungsverfahren für das Bankwesen, Personal-Shopping für den Einzelhandel, Bereitstellung und Ablieferung von Dienstleistungen in der Telekommunikationsbranche und die Supply-Chain-Kooperation für die Industrie.
Ausgangspunkt der Business Blueprints ist eine detaillierte Erhebung, in der die branchenspezifischen Herausforderungen umrissen werden. Es wird dargelegt, wie die jeweilige Sparte von der SOA profitieren kann. Jedes Element dieser Erhebung, die insgesamt 17 Branchen abdeckt, widmet sich spezifischen geschäftlichen Szenarien, beschreibt die gegenwärtige Abwicklung der Prozesse und zeigt, welche Verbesserungen mit der SOA möglich sind. Außerdem wird ein SOA-Einstiegspunkt empfohlen, um den Unternehmen zu zeigen, wo zum Erzielen umgehender geschäftlicher Vorteile am besten angesetzt werden kann. Diese ‚SOA Entry Points’ erleichtern es dem Kunden, ein SOA-Projekt zu initiieren. Auf der betriebswirtschaftlichen Ebene sind das Personal, die Prozesse und Informationen die Einstiegspunkte, während es auf der technischen Ebene die Konnektivität und die Wiederverwendung sind.
In den SOA Industry Frameworks von IBM sind Technologien von IBM sowie von IBM Business Partnern kombiniert, um Hilfestellung beim Aufbau einer SOA zu leisten. Kunden erhalten damit wiederverwendbare, branchenspezifische Softwaremodule, so genannte Business Services. Diese nehmen individuelle, auf die Anwender, Verfahrensweisen und Methoden der jeweiligen Branche zugeschnittene Aufgaben wahr. IBM stellt zunächst sieben neue SOA Industry Frameworks für Banken, das Gesundheitswesen, die Telekommunikations-Branche, den Einzelhandel und die Versicherungswirtschaft vor, denen jedoch noch in diesem Jahr weitere Lösungen folgen sollen.
Angekündigt werden von IBM außerdem fünf neue SOA Professional Services für SOA-Diagnose, BPM auf SOA-Basis, SOA-Implementierung und -Planung sowie SOA Model, Assemble, Deploy und Manage Services.
Neue Software und Services
Die heute neu angekündigten Technologien und Services orientieren sich an den SOA-Einstiegspunkten von IBM – Mitarbeiter, Prozesse, Informationen, Konnektivität und Wiederverwendung. Sie unterstützen die Strategien von IBM bezüglich vertikaler Branchen, Geschäftsprozess-Management und Governance.
IBM hat die Technologie der kürzlich übernommenen IBM DataPower SOA Appliances sowie der FileNet Content Management und Business Process Management (BPM) Software vollständig in das IBM SOA-Portfolio integriert. Neu angekündigt wird heute das WebSphere DataPower Xi50 Integration Appliance, das nunmehr die DB2-Datenbank von IBM in der Version 9 unterstützt und die Anbindung an einen Enterprise Service Bus ausbaut. Ebenfalls neu ist die Unterstützung für WTX Design Studio, die das Datentransformations-Tooling auf das ESB-Portfolio von IBM ausdehnt. Xi50 sowie eine neue Version des WebSphere DataPower XS40 Security Appliance sind nunmehr in das IBM WebSphere Services Registry and Repository (WSRR) eingebunden, um verbesserte Governance-Fähigkeiten zu bieten und die Service-Interoperabilität und -Konnektivität zu verbessern.
Die Fähigkeiten der WebSphere Software wurden von IBM außerdem mit dem FileNet P8 Business Process Manager integriert, sodass beide Produkte nun gemeinsam in ein und derselben Umgebung genutzt werden können. Analysten und anderes IT-fremdes Personal können damit jetzt betriebswirtschaftliche Abläufe nachbilden, dokumentieren und in der gesamten Organisation kommunizieren.
IBM hat sein SOA-Portfolio auch in Bezug auf Governance, Informationsmanagement und BPM aufgewertet und neue Software zum Schutz bereits getätigter IT-Investitionen einer Organisation entwickelt.
Zu den neuen Produkten für den BPM-Bereich gehören branchenspezifische Vorlagen mit grundlegenden Methodiken und vorgegebenen, konfigurierbaren Dashboards, die dem Anwender die Überwachung geschäftlicher Aktivitäten und entsprechende Anpassungen ermöglichen. Zum erweiterten Spektrum der Business Activity Monitoring Software gehören Adapter, mit denen sich Aktivitäten unterschiedlichster Herkunft (einschließlich Fremdsoftware) überwachen lassen, so dass eine einheitliche, umfassende Darstellung aller geschäftlichen Aktivitäten in einem ganzen Unternehmen realisiert wird – unabhängig von den einzelnen IT-Systemen. Zusätzlich gibt es jetzt neue BPM-Dashboards, mit denen sich die Rollen von Mitarbeitern verfolgen und überwachen lassen.
Eine neue Version von IBM Dynamic Warehouse integriert die Strategien zu Information On Demand und zu SOA von IBM. Sie ermöglicht Unternehmen die effektive Auswertung und Nutzung von Informationen, um Geschäftsprozesse zu optimieren, den Kundenservice zu verbessern, die Mitarbeiter-Produktivität zu steigern, geschäftliche Risiken zu mindern und behördlichen Vorschriften Rechnung zu tragen.
Die SOA Governance Strategie von IBM ist auf das IBM WebSphere Registry and Repository (WSRR) zentriert. Diese Software hilft dem Kunden beim Management von Web Services und gemeinsam genutzten Geschäftsprozessen. Zu den neuen Features des WSRR gehört die Integration mit dem Tivoli Composite Application Manager (ITCAM) von IBM mit neuen Applikationsmanagement-Dashboards und Business-Reporting-Funktionen. Die Kombination aus WSRR und ITCAM bereitet den Boden für eine Kultur, die auf der Wiederverwendung bestehender, im WSRR angesiedelter IT-Assets basiert. Außerdem erhält der Kunde die Fähigkeit, die Nutzung der Services im WSRR durch die einzelnen Abteilungen zu ermitteln und entsprechend in Rechnung zu stellen.
Zur weiteren Verbesserung der SOA Governance wird der IBM Rational Asset Manager vorgestellt. Diese neue, kooperationsorientierte Asset Management Software gibt Organisationen die Fähigkeit, das Design, die Entwicklung und die Nutzung von Services zu ermitteln, zu managen und zu lenken. Mit dem IBM Rational Asset Manager können Organisationen den Zeit- und Kostenaufwand ihrer Entwicklungen reduzieren, eine sichere Kommunikation zwischen separaten Teams gewährleisten, durch die Verfolgbarkeit von Assets und Nutzungsüberwachung Doppelarbeit vermeiden und die Bereitstellung von Diensten beschleunigen.
Technische Einstiegspunkte: Konnektivität und Wiederverwendung
Um die Entwicklung von Web Services weiter zu vereinfachen, steht ein neues WebSphere Application Server Feature Pack zur Verfügung, dessen Wizards und spezielle Editoren dem Anwender helfen, Web Services leichter zu erstellen und wiederzuverwenden.
Entsprechend den Forderungen der Kunden nach Unterstützung einer SOA auf einem Mainframe-Computer präsentiert IBM eine neue Version des WebSphere Process Server auf der Serie Z. Die neue Software automatisiert personal- und informationsorientierte Geschäftsprozesse und fasst die kritischen Elemente eines Unternehmens auf einem System zusammen.
Neu sind auch Infrastruktur-Strategie- und Planungs-Workshops, ein eintägiger Workshop, ein Planungs-Seminar und eine Report-Präsentation, die den Kunden bei der Definition der geschäftlichen Zielsetzungen für die SOA helfen und eine nach Priorität gegliederte Roadmap für die Hinführung auf dieses Ziel erstellt. Unter dem Titel ‚Infrastructure Readiness for SOA’ wird außerdem eine Bestandsaufnahme der Kunden-Infrastruktur und der Effektivität der IT-Prozesse vorgenommen und den geschäftlichen Zielsetzungen gegenübergestellt.
Weitere Informationen zur IMPACT 2007 unter www.ibm.com/press/impact2007
Weitere Informationen zu IBM SOA unter www.ibm.com/SOA/de
Serviceorientierte Architekturen (SOA) mit IBM
Eine Serviceorientierte Architektur (SOA) sorgt langfristig für die notwendige Flexibilität der IT und deren Anbindung an das Geschäft. Mit der IBM SOA Foundation bietet IBM Unternehmen das komplette Portfolio aus Beratungsleistungen, Methoden und Best Practices, Software und Hardware für die Geschäftsmodellinnovation unter dem Aspekt der Serviceorientierung. Damit ermöglicht IBM jedem Unternehmen einen an den individuellen Bedürfnissen ausgerichteten Einstieg in das Thema SOA, sei es anhand einer einzelnen Geschäftskomponente oder bezogen auf den Lebenszyklus der IT-Anwendungs- und Infrastruktur.