Insbesondere Metropolen mit kräftigen Aufschlägen
Nürnberg – Die Inflationsrate in Deutschland verweilt auf dem niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren. In der Hotellerie, die aktuell von verschiedenen Großveranstaltungen und allgemein höheren Gästezahlen profitiert, steigen die Übernachtungskosten dagegen teilweise deutlich – insbesondere in den großen Metropolen. Wo Zimmersuchende dennoch sparen können, zeigt das Hotelpreisbarometer des Buchungsportal hotel.de.
Die Inflationsrate in Deutschland liegt nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes bei 0,8 % und damit, auch aufgrund gesunkener Energiepreise (-2,2 %), weiterhin auf niedrigem Niveau.* In der deutschen Hotellerie und hier vor allem in den Metropolen sind allerdings deutliche Preisaufschläge zu verzeichnen. Dies belegt das aktuelle Hotelpreisbarometer des gebührenfreien Buchungsportals hotel.de, das auf rund 2 Mio. Buchungen pro Jahr in 250.000 Hotels basiert. Die Auswertungen zeigen die Ergebnisse für Metropolen in Deutschland, Europa sowie ausgewählte internationale Businesszentren.
München Spitzenreiter, Paderborn nur im Fußball auf den vorderen Rängen
„Atemlos“ war der Wiesn-Hit 2014 und so mancher Gast dürfte auch bei den Münchner Hotelpreisen zum Oktoberfest nach Luft gerungen haben. Denn nicht nur das Festbier schäumte erstmals über die 10 Euro-Grenze, die durchschnittlichen Übernachtungskosten markierten mit 210 Euro ebenfalls einen neuen Rekord. Auch für den gesamten September präsentiert sich die bayerische Landeshauptstadt mit Abstand und einem Durchschnittspreis von 158,12 Euro als Spitzenreiter in Deutschland.
In den anderen großen deutschen Metropolen mussten Zimmersuchende ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Ausschlaggebend waren vor allem zahlreiche Events oder eine allgemein höhere Nachfrage wie beispielsweise in Hamburg (Platz 2) und Köln (Platz 3). Beide Großstädte profitieren von einer höheren Reiselust und legten gegenüber dem Vorjahr knapp zweistellig auf 109,91 Euro und 110,84 Euro zu.
Teurer wurde es auch in den Business-Metropolen Berlin (Platz 11) und Düsseldorf (Platz 18). Allerdings blieben hier die durchschnittlichen Zimmerpreise mit 99,99 Euro und 94,40 Euro noch unter der 100 Euro-Grenze. Gegenüber dem Vorjahr unverändert zeigten sich dagegen mit 107,02 Euro je Nacht und Zimmer die Übernachtungskosten im Businesszentrum Frankfurt am Main.
„In den drei teuersten Städten Deutschlands – München, Hamburg und Köln – sind die Durchschnittspreise pro Nacht mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen“, erklärt Ralf Priemer, Vorstand der hotel.de AG. „Hier hilft nur frühzeitiges Buchen, um die Reisekasse zu schonen. Insbesondere dann, wenn der Zeitraum der Reise auf Groß-Events fällt.“ Vor allem Buchungsportale wie hotel.de schaffen durch ein umfassendes Hotelangebot und hohe Transparenz eine gute und schnelle Vergleichbarkeit. Speziell Geschäftsreisende sparen bei hotel.de zusätzlich bis zu 30 %.
Während in den großen Metropolen Deutschlands Hotelgäste mehr auf den Tresen legen mussten, schonen die weniger einwohnerstarken Großstädte zumeist das Spesenkonto der Reisenden. Günstiger als im Vorjahr und nicht einmal halb so teuer wie der Spitzenreiter München präsentieren sich beispielsweise Paderborn (68,09 Euro), Remscheid (65,39) und Halle (60,86 Euro).
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für Deutschland (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)
Stadt | September ’14 | September ’13 | Vgl. September ’14 zu September ’13 in % |
|
1. | München | 158,12 | 138,26 | 14,36 |
2. | Hamburg | 110,84 | 99,13 | 11,81 |
3. | Köln | 109,91 | 97,79 | 12,39 |
4. | Heidelberg | 107,18 | 107,02 | 0,15 |
5. | Frankfurt am Main | 107,02 | 107,17 | -0,14 |
6. | Freiburg | 105,41 | 99,86 | 5,56 |
7. | Hannover | 103,53 | 98,09 | 5,55 |
8. | Mainz | 102,28 | 106,94 | -4,36 |
9. | Mannheim | 101,56 | 103,99 | -2,34 |
10. | Wolfsburg | 100,91 | 94,72 | 6,54 |
11. | Berlin | 99,99 | 89,95 | 11,16 |
12. | Ludwigshafen am Rhein | 99,75 | 98,57 | 1,20 |
13. | Leverkusen | 99,44 | 93,52 | 6,33 |
14. | Münster | 98,26 | 93,30 | 5,32 |
15. | Bonn | 97,72 | 97,18 | 0,56 |
16. | Augsburg | 96,04 | 83,75 | 14,67 |
17. | Stuttgart | 94,94 | 89,71 | 5,83 |
18. | Düsseldorf | 94,40 | 91,05 | 3,68 |
19. | Würzburg | 92,95 | 93,79 | -0,90 |
20. | Offenbach am Main | 92,39 | 79,03 | 16,90 |
Businesszentren in Europa mit deutlichen Aufschlägen
London, die Nummer 1 unter den europäischen Business-Metropolen, ist zugleich in puncto Übernachtungskosten mit durchschnittlich 170,18 Euro auch die teuerste Hauptstadt Europas. Paris (158,56 Euro) und Oslo (157,95 Euro) rangieren mit Aufschlägen von 8,90 % und 7,09 % auf Platz 2 und 3. Sparen konnten Hotelgäste hingegen in der russischen Hauptstadt, die jahrelang zu einer der teuersten Metropolen zählte. Eine sinkende Nachfrage und ein weiter fallender Rubel aufgrund der Ukraine-Krise wirken sich zunehmend auf die Hotelpreise in Moskau aus.
Nachdem das Preisniveau für spanische Hotelzimmer im Zuge der dortigen Wirtschaftskrise und der damit einhergehenden sinkenden Nachfrage zuletzt rückläufig war, ziehen die Preise nun wieder deutlich an. Gegenüber dem Vorjahr müssen Zimmersuchende beispielsweise in Madrid mit durchschnittlich 86,01 Euro rund 30 % mehr für eine Übernachtung zahlen.
Wer einen Städtetrip plant, dem seien momentan insbesondere Prag und Budapest ans Herz gelegt. Denn neben dem fantastischen Flair bieten die beiden Metropolen mit einem Rückgang von rund 6 % auf 74,63 Euro (Prag) und 11,53 % auf 69,81 Euro (Budapest) mit die günstigsten Übernachtungen im Vergleich der europäischen Hauptstädte.
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für europäische Hauptstädte (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)**
Stadt | September ’14 | September ’13 | Vgl. September ’14 zu September ’13 in % |
|
1. | London | 170,18 | 165,25 | 2,98 |
2. | Paris | 158,56 | 145,60 | 8,90 |
3. | Oslo | 157,95 | 147,49 | 7,09 |
4. | Kopenhagen | 156,67 | 138,04 | 13,50 |
5. | Bern | 149,60 | 139,28 | 7,41 |
6. | Amsterdam | 143,87 | 148,89 | -3,37 |
7. | Stockholm | 139,97 | 157,63 | -11,21 |
8. | Helsinki | 137,62 | 137,08 | 0,39 |
9. | Moskau | 137,33 | 153,17 | -10,34 |
10. | Rom | 105,44 | 111,72 | -5,62 |
11. | Berlin | 99,99 | 89,95 | 11,16 |
12. | Wien | 92,64 | 92,96 | -0,34 |
13. | Madrid | 86,01 | 65,93 | 30,46 |
14. | Warschau | 79,62 | 85,93 | -7,34 |
15. | Sofia | 74,78 | 71,08 | 5,21 |
Hotelpreise in Brasilien weiterhin auf WM-Niveau
New York ist mit 235,28 Euro erneut die teuerste Metropole der Welt. Hotelgäste mussten im Big Apple aber „nur“ 2,52 % mehr auf den Tresen legen als im Jahr zuvor. Ganz anders in den Ballungszentren Brasiliens. Hier scheinen die Hoteliers noch immer im WM-Fieber zu sein, denn die Zimmerpreise liegen weiterhin auf dem hohen Niveau zur Fußball-WM im Sommer. In Rio beträgt der Aufschlag gegenüber dem Vorjahr fast 40 % auf 151,21 Euro, in São Paulo immerhin noch knapp 20 % auf 131,39 Euro. Auch hier lautet die Devise: Vergleichen und frühzeitig buchen!
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte internationale Metropolen (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)**
Stadt | September ’14 | September ’13 | Vgl. September ’14 zu September ’13 in % |
|
1. | New York | 235,28 | 229,50 | 2,52 |
2. | Sydney | 169,23 | 140,79 | 20,20 |
3. | Zürich | 162,34 | 153,56 | 5,72 |
4. | Singapur | 157,89 | 151,35 | 4,32 |
5. | Rio de Janeiro | 151,21 | 109,64 | 37,91 |
6. | Hong Kong | 145,83 | 139,80 | 4,31 |
7. | Tokio | 134,53 | 126,64 | 6,23 |
8. | São Paulo | 131,39 | 111,26 | 18,09 |
9. | Buenos Aires | 104,56 | 87,69 | 19,23 |
10. | Istanbul | 88,41 | 87,56 | 0,97 |
Foto: Edgar Delmont
*www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/09/PD14_342_611.html
** Währungsumrechnungen basieren auf Durchschnittskursen des jeweiligen Monats