Gemeinsames Institut von Universität Karlsruhe und IBM


10 Jan 2008 [12:29h]     Bookmark and Share



Die Universität Karlsruhe und die IBM Deutschland haben am Dienstag einen Vertrag zur Gründung eines gemeinsamen Instituts für Dienstleistungsforschung unterzeichnet. Mit dem „Karlsruhe Service Research Institute“ wollen die Kooperationspartner die wachsende Nachfrage nach speziell für den Dienstleistungssektor ausgebildeten Akademikern befriedigen.

Forcieren wollen sie auch die Forschung auf diesem Gebiet.

Wenn der Universitätsrat und der Senat der Universität der Gründung zustimmen, nimmt das Institut zum Sommersemester 2008 seine Arbeit auf. Zunächst bietet es einzelne Veranstaltungen und Seminare in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Informations-wirtschaft an. Mittelfristig wollen die Partner einen eigenständigen Master-Studiengang einrichten. „Als Exzellenzuniversität wollen wir auch in der Entwicklung neuer Studiengänge und Lehrangebote führend sein“, erklärte Professor Dr. Horst Hippler, Rektor der Universität Karlsruhe bei der Vertragsunterzeichnung. Ziel sei es, Studierende auf Schlüsselaufgaben in Unternehmen wie auch in Wissenschaft und Gesellschaft vorzubereiten. „Das Institut wird bereits bestehende Ansätze an der Universität bündeln und durch die Nähe zu Partnern aus der Praxis stärken“, so Hippler.

Wichtiger Bestandteil der zunächst für fünf Jahre vereinbarten Kooperation ist zudem ein innovatives „industry-on-campus“-Konzept: Forscher von IBM arbeiten vor Ort eng mit Wissenschaftlern der Universität zusammen. Gemeinsam sollen sie ein zukunftsträchtiges Forschungsfeld beackern: den Einsatz wissenschaftlicher Methoden für die Entwicklung und das Management von Dienstleistungen – auch als „Service Science, Management and Engineering (SSME)“ bezeichnet. Dafür finanzieren Universität und IBM jeweils eine neue Professur. Diese fassen sie mit den Professuren für Wissensmanagement sowie Information and Market Engineering an der Fakultät für Wirtschaftwissenschaften in einer zentralen Einrichtung zusammen, die IBM fördert: „Als führendes Dienstleistungsunternehmen wollen wir zusammen mit der Universität Karlsruhe beim Thema Services Science in Deutschland Maßstäbe setzen“, sagte Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH.

Hintergrund der gemeinsamen Initiative ist die rasant wachsende Bedeutung des Dienstleistungssektors: Schon heute werden ein Großteil der weltweiten Wertschöpfung und mehr als 70 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes mit Dienstleistungen erwirtschaftet. Dennoch gibt es in Deutschland bislang kaum speziell auf „Services“ ausgerichtete Forschungsvorhaben und interdisziplinäre Bildungsangebote.

Die Einrichtung ist offen für die Aufnahme weiterer Industriepartner und strebt eine nationale und internationale Vernetzung mit anderen Universitäten an.

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gehen die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe zusammen. Gemeinsam arbeiten hier 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 600 Millionen Euro.

Mit KIT entsteht eine Institution international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. KIT soll Attraktionspunkt für die besten Köpfe aus der ganzen Welt werden, neue Maßstäbe in Lehre und Nachwuchsförderung setzen und das führende europäische Zentrum in der Energieforschung bilden. Im Bereich der Nanowissenschaften will KIT eine weltweit führende Rolle einnehmen. Ziel von KIT ist es, einer der wichtigsten Kooperationspartner für die Wirtschaft zu sein.









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