Ergebniszahlen Austrian Airlines erstes Halbjahr 2010: Sanierungsmaßnahmen greifen


02 Aug 2010 [14:55h]     Bookmark and Share


Ergebniszahlen Austrian Airlines erstes Halbjahr 2010: Sanierungsmaßnahmen greifen

Ergebniszahlen Austrian Airlines erstes Halbjahr 2010: Sanierungsmaßnahmen greifen


Operativer Verlust um 28,3 Prozent gesenkt. Operative Gesamterlöse trotz Luftraumsperren um 6 Prozent gestiegen. Austrian erwartet deutliche Ergebnisverbesserung für das Gesamtjahr 2010

Wien – Austrian Airlines haben im ersten Halbjahr 2010 ein operatives Ergebnis von minus 67 Millionen Euro erzielt. Damit haben Austrian Airlines den operativen Verlust um 28,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert (1. Halbjahr 2009: minus 93,5 Millionen Euro). Die umfangreichen Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens und zur Senkung der Kostenbasis haben im ersten Halbjahr Schritt für Schritt zu greifen begonnen. Diese Effekte werden sich im zweiten Halbjahr weiter verstärken. Das gleiche gilt für die neue, aktive Marktstrategie: Die operativen Gesamterlöse stiegen im ersten Halbjahr 2010 trotz der Einbußen durch die Luftraumsperren um 6 Prozent auf 1.024,9 Millionen Euro (2009: 969,4 Millionen Euro).

Austrian Airlines streben für das Gesamtjahr 2010 an, die Kosten um rund 250 Millionen Euro zu senken und den Umsatz deutlich zu beleben. Ziel ist, einen positiven Cash-Flow (Free Cash-Flow vor Sondereffekten) zu erzielen und den operativen Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich zu senken. Die Austrian-Vorstände Andreas Bierwirth und Peter Malanik: „Unsere Maßnahmen greifen. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir sind noch nicht am Ziel. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen weiter konsequent unser Sanierungsprogramm umsetzen.“

Verkehrszahlen: Wachstum mit neuer Markstrategie
Austrian Airlines haben von Jänner bis Juni rund 5 Millionen Passagiere befördert und lagen damit um 8,8 Prozent über dem Vorjahr. Ohne die Auswirkungen der Luftraumsperren wäre die Passagierzahl zweistellig gewachsen – im Einzelmonat Juni 2010 betrug der Anstieg 16,5 Prozent. Mit ihrer neuen Marktstrategie, die sie im zweiten Quartal 2010 implementiert haben, gewinnen Austrian Airlines an ihrem Drehkreuz Wien Marktanteile zurück: plus 2,7 Prozent im ersten Halbjahr.

Die Auslastung stieg im ersten Halbjahr um 3,7 Prozentpunkte auf 74,2 Prozent. Austrian Airlines haben die Kapazität gemessen in Angebotenen Sitzkilometern (ASK) um 1,1 Prozent gesenkt. Die Nachfrage gemessen in Passagierkilometern (RPK) stieg aber um 4,1 Prozent.

Im Europageschäft haben Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2010 rund
3,9 Millionen Passagiere befördert – und liegen damit um 13,6 Prozent über dem Vorjahr. Die Auslastung stieg um 2,1 Prozentpunkte auf 67,5 Prozent. Die ASK stiegen um 8,9 Prozent, die RPK um 12,3 Prozent.

Im Interkontinentalgeschäft haben Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2010 785.100 Passagiere befördert. Das entspricht einer Steigerung um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Auslastung verbesserte sich um
7,2 Prozentpunkte auf 80,3 Prozent. Austrian Airlines haben die ASK um
4,4 Prozent reduziert. Die RPK stiegen um 5,1 Prozent.

Im Chartergeschäft haben Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2010 281.600 Passagiere befördert. Das waren 27,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Auslastung sank um 4 Prozentpunkte auf 74,1 Prozent. Austrian Airlines haben die ASK um 25,9 Prozent gesenkt. Die RPK gingen um 29,7 Prozent zurück.

Das Sanierungskonzept
Austrian Airlines setzen unter dem Namen „Austrian Next Generation“ ein Konzept um, mit dem das Unternehmen neu ausgerichtet und saniert wird. Dieses Konzept besteht aus drei Säulen:
1. Die neue, aktive Marktstrategie im Europaverkehr: Austrian bleibt eine Netzwerkairline, die hohe Qualität anbietet. Wir bieten weiter erstklassigen Service mit einem guten Catering und hohe Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit – Austrian bleibt Austrian. Wir steigern die Qualität dort, wo es relevant ist: Wir verbessern unser Flugangebot, indem wir auf wichtigen Strecken mit hohem Passagiervolumen die Zahl der Flüge erhöhen und größere Flugzeuge einsetzen. Wir produzieren diese relevante Qualität nun billiger und können daher attraktivere Preise anbieten.
2. Die kostenseitige Sanierung: Wir erhöhen unsere Wettbewerbsfähigkeit, indem wir die Kosten massiv senken. Wir schaffen neue Prozesse und verschlanken das Unternehmen. Wir senken den Personalstand auf rund 6.000 Vollzeitstellen bis Ende 2010. Wir reduzieren die Lieferantenpreise. Wir senken die Lohnkosten, indem wir die mit den Betriebsräten vereinbarten Maßnahmen umsetzen und verhandeln über eine Reform der KV-Regelungen, um unsere Produktivität zu erhöhen.
3. Die Synergien mit der Lufthansa: Wir arbeiten gezielt mit Schwestereinheiten im Lufthansa-Konzern zusammen, um Synergien zu realisieren. So legen wir die Vertriebseinheiten mit Lufthansa zusammen und nutzen die gemeinsamen Sales Tools. Ein ähnliches Konzept setzen wir im Bereich Ground Operations um. Im Einkauf nutzen wir die Marktstärke des Lufthansa-Konzerns und erhöhen unsere Einkaufskraft.

Pünktlichkeit
Austrian Airlines gehören zu den pünktlichsten Airlines der Welt. In den Monaten Jänner bis Mai des Jahres 2010 (aktuellere Vergleichszahlen liegen noch nicht vor) waren Austrian Airlines bei der Abflugspünktlichkeit mit einem Wert von 86,9 Prozent aller Flüge innerhalb des Toleranzwertes von 15 Minuten die zweitbeste Fluggesellschaft aller 23 AEA-Airlines. Bei der Ankunftspünktlichkeit lagen Austrian Airlines mit einem Wert von 85,8 Prozent ebenfalls an zweiter Stelle im AEA-Ranking.

Auszeichnungen
Für ihren hervorragenden Service und das gute Essen an Bord erhalten Austrian Airlines regelmäßig internationale Auszeichnungen. Bei den World Airlines Awards 2010 haben Austrian Airlines erneut Top-Platzierungen erzielt: Jeweils der zweite Platz in den Kategorien Best Business Class Catering und Staff Service Excellence Europe.

Mitarbeiterstand
Austrian Airlines haben im ersten Halbjahr 2010 durchschnittlich 6.617 Mitarbeiter beschäftigt (gezählt in Personenjahre = Vollzeitstellen). Zum Stichtag 30. Juni 2010 waren es 6.394 Mitarbeiter.

Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net









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