Energieausgaben sind für mittelständische Unternehmen größter Kostentreiber


13 Nov 2007 [09:41h]     Bookmark and Share



Der höchste Kostenanstieg im Mittelstand in den vergangenen zwei Jahren entfiel auf die Ausgaben für Energie. Dies ist das zentrale Ergebnis der weltweiten IBM Studie „Grüne IT im Mittelstand“, für welche 1.400 kleine und mittlere Unternehmen befragt wurden.

Damit liegt die weltweite Teuerungsrate für Energie über der für Gesundheit, Gehälter, Miete und Ausstattung. In Deutschland ergibt sich dabei ein leicht modifiziertes Bild: Hier liegt der Anstieg der Kosten für Gehälter leicht über dem für Energie. Außerdem hat die Studie ermittelt, dass sich 58 Prozent der mittelständischen Unternehmen weltweit besorgt zeigen über den Zustand der Umwelt und 44 Prozent (36% in Deutschland) eigene Umweltschutzziele definiert haben.

Die IBM Studie, für die IT-Entscheider von Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern in acht Ländern befragt wurden, lässt darauf schließen, dass sehr viele Betriebe Maßnahmen ergreifen, um ihre Energiekosten zu senken. So gaben in Deutschland 50 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie entweder bereits aktiv geworden sind oder im nächsten Jahr aktiv werden wollen, um ihre Energiekosten nachhaltig zu senken. Im Zuge dieser Entwicklung hat die Mehrzahl der Unternehmen bereits erste einfache Energiesparmaßnahmen getroffen, zum Beispiel durch den Einsatz energiesparender Beleuchtung oder der automatischen Abschaltung nicht genutzter Energieverbraucher.

Allerdings schrecken die meisten der befragten Studienteilnehmer immer noch vor weiterreichenden Schritten zurück, wie etwa dem Umzug in ein umweltfreundliches Gebäude, die Nutzung von Hybridfahrzeugen oder den Bau von Solaranlagen – einzige Ausnahme: die IT.

Die Ergebnisse der IBM Studie zeigen, dass eine effiziente Nutzung der IT oberste Priorität hat, wenn es um Energiekostensenkung geht. International ergreifen 55 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen, um den Energieverbrauch ihrer IT zu senken, etwa durch den Kauf energiesparender Geräte (33% international, 20% in Deutschland), durch Server-Konsolidierung (22% international, 12% in Deutschland) oder eine bessere Auslastung der Geräte (22% international, 4% in Deutschland). Eine durchaus zielführende Strategie: So belegen jüngst veröffentlichte IDC-Zahlen, dass von jedem in IT investierten US-Dollar die Hälfte für Energiekosten aufgewendet werden muss.

„Trotz der unterschiedlichen Beweggründe für kleine und mittlere Unternehmen, ihre Energiekosten zu senken, ist dabei eine Botschaft wichtig: Unternehmen ergreifen zunehmend die Initiative“, bestätigt Thomas Tauer, IBM Global Technology Services. „Das Zusammenführen von Geschäfts- und Umweltinteressen unterstreicht einen wichtigen Punkt: Grünes Business wird zu einem guten Business.“

Weitere Ergebnisse der IBM Studie:

Von den 58 Prozent der befragten Unternehmen, die sich „besorgt über der Zustand der Umwelt“ zeigten, haben 75 Prozent Umweltschutzrichtlinien im Einsatz.
Für 48 Prozent (in Deutschland 42%, in den USA nur 26%) der befragten Unternehmen spielt der Energieverbrauch beim Kauf von IT eine wichtige Rolle.
Immerhin 67Prozent (in Deutschland 78%) der Unternehmen wissen, wie viel Energie ihre IT benötigt (in den USA wissen das weniger als 60%).

Die „grünen“ Anstrengungen der IBM helfen mit finanziell attraktiven Angeboten auch kleineren Unternehmen, Energie zu sparen und umweltfreundliche IT zu nutzen. Dabei sollten vor allem folgende beiden Punkte beachtet werden: Erstens die Energieeffizienz – ihr sollte beim Kauf von IT-Systemen hohe Priorität eingeräumt werden. Zweitens die Konsolidierung der Systeme – hier ermöglichen Virtualisierungstechnologien den Einsatz von insgesamt weniger Systemen bei gleicher Leistung.

Zur Methodologie der Studie:
Die Studie basiert auf Telefoninterviews mit IT-Entscheidern von insgesamt 1.373 mittelständischen Unternehmen. Sie wurden vom 9. bis 19. Oktober 2007 durchgeführt. Befragt wurden 500 Unternehmen in den USA sowie 873 Unternehmen in Australien, Indien, Frankreich, Brasilien, Deutschland (130), Benelux und China. Die Umfrage ist repräsentativ mit einer Fehlerabweichung von +/- 3 Prozent.









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