„Diversity rechnet sich“


22 Jun 2007 [11:52h]     Bookmark and Share



Eine offene Unternehmenskultur, klare Gleichstellungs-Richtlinien und eine starke Vorbild-Funktion im Management: das sind einige der Kriterien, die auf einer Konferenz, ausgerichtet von der Allianz Deutschland AG in den Berliner Treptowers, als wesentliche Erfolgsmerkmale definiert wurden.

„Chancengleichheit ist Kennzeichen einer modernen Gesellschaft“ erklärte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in ihrer Eröffnungsrede. Unternehmen, die Vielfalt aktiv förderten, hätten einen klaren Wettbewerbsvorteil, so die Ministerin, denn „Fortschritt und Wachstum entstehen nicht im Mainstream, sondern aus Vielfalt.“ Zu der Veranstaltung mit dem Titel „Chancengleichheit: Im Beruf – in Europa“ hatte der Völklinger Kreis eingeladen, der Bundesverband schwuler Führungskräfte.

Michael Beckord, Leiter des Dienstleistungsgebiets Nordost der Allianz Deutschland AG, verwies auf den hohen Frauenanteil im Management, die in seinem Verantwortungsbereich bei 40 Prozent liegt. Zudem sei eine systematische Förderung des Themas Diversity notwendig, die die Allianz durch die deutschlandweite Koordination im Diversity Management gewährleistet.

Internationale und regionale Umsetzung
Christian Noll, IBM Vice President Global Technology Services für Mittel- und Osteuropa, ist als Manager in seiner Region für das Geschäft, aber auch für die Umsetzung von Chancengleichheit im Hinblick auf sexuelle Ausrichtung verantwortlich. Dabei hat er durch die unterschiedlichen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen der osteuropäischen Länder jeweils unterschiedlichen Handlungsspielraum. Wesentlich ist jedoch, dass „die grundsätzlichen Werte für die Mitarbeiter eine wertschätzende und sichere Kultur ohne Diskriminierung“ sicherstellen. Deshalb sei die Umsetzung von Diversity auch in den Zielen jedes Managers bei der IBM verankert.

Die Volkswagen Bank möchte mit ihrem Ansatz die Internationalität durch interkulturellen Austausch stärken, setzt aber auch auf regionale Präsenz in der Zentrale in Braunschweig. Barbara Rupprecht, die Leiterin Diversity, stellte das Sponsoring im Rahmen des regionalen Pendants zum Christopher Street Day vor, das von einer lokalen Print-Anzeige begleitet wurde.

 
Chancen von Chancengleichheit
Die Umsetzung europäischer Richtlinien im Rahmen des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes stellten für keines der anwesenden Unternehmen eine Herausforderung dar, da die Kriterien bereits in den Jahren vor der Einführung erfüllt wurden. Die Herausforderung bestehe eher in einem Kulturwandel, darin, „ein gemeinsames Grundverständnis herzustellen“, so Brigitte Preuß vom Zentralbereich Personal der Allianz Deutschland.

Chancengleichheit sei aber notwendig: „Das Thema hat viel Zukunft und Diversity rechnet sich.“ So würden etwa in Deutschland 75 Prozent aller privaten Konsumausgaben von Frauen getätigt, neue Märkte und Kundengruppen könnten mit dem Know-how einer diversen Belegschaft besser erschlossen und dem zukünftigen Fachkräftemängel in Folge der demografischen Entwicklung durch vielfältigere Mitarbeiterstrukturen ebenfalls besser begegnet werden.

 








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