Eine der größten Baustellen Europas ist fertiggestellt: Mit einer Eröffnungsfeier nahm DHL das europäische Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle heute offiziell in Betrieb.
Dr. Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post World Net, und John Mullen, Vorstand DHL Express, begrüßten im Beisein von Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Sachsens Ministerpräsidenten Prof. Dr. Georg Milbradt und Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kunst und Medien.
„Unser Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle ist ein logistisches Zentrum von Weltformat“, sagte Dr. Frank Appel auf der Pressekonferenz zur Eröffnung. „Damit bauen wir langfristig unsere führende Position im globalen Expressgeschäft aus und geben mit diesem Tor zur Welt den Menschen und der Wirtschaft in einer aufstrebenden Region Ostdeutschlands wichtige Impulse.“
Entscheidende Erfolgskriterien für die Standortwahl waren die Lage des Flughafens mit Nähe zu den Wachstumsmärkten im Osten Europas, die langfristige Planungssicherheit durch eine umfassende Nachtflugerlaubnis, das Potential an motivierten und gut ausgebildeten Arbeitskräften sowie eine Infrastruktur, die eine zukunftsorientierte Kombination der Verkehrsträger Luft, Straße und Schiene ermöglicht.
Schnellerer Zugang zu globalen Wachstumsmärkten
Rund 300 Millionen Euro investierte die Deutsche Post World Net in den Bau des DHL-Luftfrachtdrehkreuzes Leipzig/Halle. Die Gesamtfläche des Areals beträgt etwa 200 Hektar. Herzstück und operatives Zentrum sind das 413 Meter lange und 48.000 Quadratmeter große Verteilzentrum sowie der 27.000 Quadratmeter große Flugzeughangar – ergänzt um Flug-Vorfeld, Tankstation und Verwaltungsgebäude.
Im Verteilzentrum arbeitet mit 6,5 Kilometern Länge und einer stündlichen Kapazität von rund 100.000 Paketen und Dokumentensendungen die größte und modernste Sortieranlage Deutschlands. Die werktäglich umgeschlagene Frachtmenge liegt momentan bei rund 1.500 Tonnen pro Nacht, bis 2012 werden voraussichtlich 2.000 Tonnen erreicht.
Heute arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter am DHL Air Hub, deren Zahl bis 2012 auf rund 3.500 steigen wird. Darüber hinaus wird erwartet, dass im Umfeld noch einmal ca. 7.000 Arbeitsplätze entstehen – insgesamt also rund 10.000 direkte und indirekte neue Jobs rund um den DHL-Betrieb.
Mit Beginn des Sommerflugplans wurden Ende März die Flugbewegungen des bisherigen europäischen DHL-Drehkreuzes von Brüssel nach Leipzig verlagert. Seitdem nutzen an jedem Werktag rund 60 DHL-Maschinen den mitteldeutschen Flughafen.
„Dadurch bieten wir unseren Kunden in Deutschland und Europa einen noch schnelleren Zugang zu den globalen Wachstumsmärkten. Das neue Luftfrachtdrehkreuz ist neben Asien und den USA einer der drei wichtigsten Knotenpunkte im weltweiten DHL-Netz“, stellte Scott Price, Chef von DHL Express Europa, die Bedeutung und Vorteile des neuen Standorts heraus.
Von Leipzig aus werden 46 Ziele in Deutschland, Europa, Asien und den USA angeflogen. Eine noch bessere Vernetzung mit der Schiene erwartet DHL von der Inbetriebnahme des neuen Frachtbahnhofs. So kündigte DHL heute an, Güterzüge der Deutschen Bahn im Laufe des Jahres für die Beförderung von Sendungen zwischen Leipzig/Halle und dem Flughafen Frankfurt/Main zu nutzen.
Umweltschutz durch modernste Technologien
Verantwortung beweist der Post-Konzern am Standort Leipzig/Halle durch den Einsatz modernster Technologien: „Umweltverträgliches Wirtschaften ist für uns ein zentraler Aspekt und langfristig unverzichtbar für den unternehmerischen Erfolg“, so Appel.
Das Luftdrehkreuz ist der erste Standort der Deutschen Post World Net, der seinen Bedarf an Strom, Heiz- und Kühlenergie zum großen Teil selbst decken kann. Dafür sorgen ein Blockheizkraftwerk zur Kraft-Wärme-Kopplung und 1.000 Quadratmeter Solarzellen auf der Dachfläche der Werkstatt am Hangar zur Stromgewinnung aus Sonnenenergie. Darüber hinaus stellen zwei unterirdische Zisternen jährlich rund 3.000 Kubikmeter Regenwasser bereit, das statt Trinkwasser für die Flugzeugwäsche verwendet wird.
Bild: Deutsche Post