Staatsministerin Kühne-Hörmann: Förderempfehlung des Wissenschaftsrats ist ein Beleg für exzellente Forschung in Hessen
Wiesbaden / Marburg – Das Forschungszentrum „Deutscher Sprachatlas“ soll einen Neubau erhalten. Dafür hat sich der Wissenschaftsrat in einer aktuellen Förderempfehlung ausgesprochen, wobei der Antrag der Philipps-Universität Marburg für dieses Projekt im Ranking des Gremiums den zweiten Platz erreichte. Im Rahmen des neuen „Campus Firmanei“ soll bis 2014 am Pilgrimstein ein Gebäude entstehen, das der erfolgreichen Marburger Sprachdynamikforschung die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt.
„Die Empfehlung des Wissenschaftsrats ist wiederum ein Beleg für die exzellente Forschung in Hessen“, sagte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann. Die förderfähigen Gesamtkosten des Forschungsbaus mit einer Hauptnutzfläche von 2.000 Quadratmetern belaufen sich auf rund 7,3 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zur Hälfte aus Mitteln des Bundes, die andere Hälfte wird aus dem Hochschulbauprogramm „HEUREKA“ des Landes Hessen bereit gestellt. Damit sind nun insgesamt acht hessische Forschungsbauten in der Gemeinschaftsförderung Forschungsbauten an Hochschulen mit einem Gesamtvolumen von rund 160 Millionen Euro enthalten.
Die Sprachwissenschaft ist einer der profilbildenden Forschungsschwerpunkte der Philipps-Universität, woran der „Deutsche Sprachatlas“ entscheidenden Anteil hat. „Die empfohlene Bebauung wird nicht nur dem Forschungszentrum optimale Bedingungen für seine exzellente wissenschaftliche Arbeit bieten“, erklärte Prof. Dr. Katharina Krause, die Präsidentin der Philipps-Universität. “Der Neubau wird vielmehr auch eine stadträumliche Lücke mit universitärem Leben füllen, die durch den Abriss der Brauerei zwischen Hochschulverwaltung, Altem Botanischem Garten und der Stadt entstanden ist.“
Das „Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas“ (DSA) am Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften ist das älteste sprachwissenschaftliche Forschungszentrum der Welt. Zahlreiche Großprojekte belegen den hohen Rang des Instituts. „Mit dem Neubau wird ein linguistisches Forschungszentrum von internationaler Bedeutung entstehen“, erwartet Prof. Dr. Jürgen Erich Schmidt, der Direktor des „Deutschen Sprachatlas“.
„Das Gebäude wird aber nicht nur die Sprachdynamikforschung beherbergen“, ergänzte Prof. Dr. Joachim Herrgen, Dekan des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften: „Um diesen Kern werden sich Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Schwerpunkten wie Langzeitdiachronie, Neurolinguistik oder theoretische Linguistik gruppieren.“ Der Forschungsbau schaffe somit die infrastrukturellen Voraussetzungen, um ein anspruchsvolles Forschungsprogramm umzusetzen, das linguistische Empirie und Theoriebildung auf dem Gebiet der Sprachdynamik und Sprachkognition miteinander verbindet.
„Der geplante Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei ist eine zukunftsweisende Entscheidung für den Campus Firmanei, für die Philipps-Universität und damit für die Universitätsstadt Marburg“, sagt Oberbürgermeister Egon Vaupel.