Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird im Auftrag des Kultusministeriums die Thüringer Abiturienten der Jahrgänge 2008 bis 2010 zur Studienentscheidung befragen. Das Projekt „Längschnittbefragung von Thüringer Schülerinnen und Schülern zur Studienentscheidung und Berufswahl unter Berücksichtigung relevanter Vergleichgruppen“ wird mit Mitteln des Hochschulpakts 2020 unterstützt. Die erste Befragung von Schülern findet heute statt.
Ermittelt und mit relevanten Vergleichdaten in Beziehung gesetzt werden sollen Einflussfaktoren für die Studienfach- und Studienortsentscheidung bzw. die Berufswahl. Die Erhebung soll eine geschlechts-, fach-, herkunfts- und regionsspezifische Analyse ermöglichen. Durch die Befragung aufeinander folgender Abiturientenjahrgänge bis 2010 sollen Entwicklungen und Trends aufgezeigt und so Veränderungen in der Thüringer Hochschullandschaft dargestellt werden. Durchgeführt wird die Studie vom Lehrstuhl für Methodenlehre und Evaluationsforschung, Institut für Psychologie. Weitere Informationen und die Fragen sind im Internet unter www.absolventenpanel.de zu finden.
Thüringens Kultusminister Bernward Müller (CDU) erklärt zum Vorhaben: „Thüringen ist ein Hochschul- und Wissenschaftsstandort mit Zukunft. Um unsere Hochschulen im internationalen Vergleich noch wettbewerbsfähiger zu machen, werden in den nächsten Jahren im Rahmen der Zukunftsinitiative ‚Exzellentes Thüringen‘ rund 2,8 Milliarden Euro in Bildung, Forschung und Nachwuchsförderung investiert. Bedeutender Bestandteil ist dabei der Hochschulpakt 2020 mit rund 14,9 Millionen Euro. Um dem prognostizierten Rückgang der Studienanfänger in Thüringen entgegenzuwirken, müssen die zur Verfügung gestellten Mittel zielgerichtet eingesetzt werden. Dies werden wir gemeinsam mit den Hochschulen erreichen. Die Befragung Thüringen Abiturienten wird dabei einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Hochschulstandortes Thüringen leisten.“
Mit dem Hochschulpakt 2020 haben sich alle Länder verpflichtet, in den Jahren 2007 bis 2010 insgesamt 91.370 zusätzliche Studienanfänger im 1. Hochschulsemester an den Hochschulen aufzunehmen. Während in den alten Ländern zusätzliche Studienplätze geschaffen werden, bedeutet der Hochschulpakt 2020 aufgrund der im Freistaat anders verlaufenden Demographie, dass die jährlichen Studienanfängerzahlen auf der Basis des Jahres 2005 – d. h. in Thüringen 9.325 Studienanfänger – gehalten werden müssen. Für diese Zusage bekommt Thüringen – und damit die Hochschulen im Freistaat – rund 14,9 Millionen Euro. Für die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Studiums werden 10 Millionen Euro bereitgestellt – z. B. für Bibliotheksausstattung, für Computer, für Lehraufträge oder Tutoren. Die Verteilung der Mittel erfolgt gemäß dem Anteil der Hochschulen an der Gesamtzahl der Studienanfänger in Thüringen. In das Hochschulmarketing werden 4,9 Millionen Euro investiert. Für eine Landeskampagne werden bis zum Jahr 2010 insgesamt 2,7 Millionen Euro verwendet. Für das Marketing der Hochschulen im Freistaat stehen im gleichen Zeitraum zusätzlich 2,2 Millionen Euro aus den Bundesmitteln des Hochschulpakts 2020 zur Verfügung. Weitere Informationen sind im Internet unter www.thueringen.de/de/tkm/wissenschaft/hochschulpakt2020 zu finden.