Erstmals auch islamische Mikroversicherungen


31 Jan 2008 [07:54h]     Bookmark and Share


Erstmals auch islamische Mikroversicherungen

Erstmals auch islamische Mikroversicherungen


Nach einer 18-monatigen Pilotphase gehören Mikroversicherungen bei der Allianz in Indonesien jetzt zur festen Produktlinie mit neuem Vertriebskonzept. Das flexiblere Angebot ermöglicht nun auch Versicherungen nach islamischem Recht und die Einbeziehung des Ehepartners. Weitere Produkte sind geplant.

Seit August 2006 bietet die Allianz in Indonesien Mikroversicherungen an – ein Bereich, der sich mittlerweile gut etabliert hat: Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird die Mikro-Kreditversicherung „Payung Keluarga“ (übersetzt: „Familien-Regenschirm“) der Allianz in Indonesien ab dem heutigen 31. Januar 2008 mit erweiterten Optionen fester Bestandteil des Produktportfolios.

„Neu und als erster internationaler Versicherer bieten wir künftig auch Mikroversicherungen, die mit islamischem Recht vereinbar sind“, sagt Jens Reisch, CEO der Allianz Life Indonesia. Sogenannte Takaful-Versicherungen, die auf islamischem Finanzrecht basieren, bietet die Allianz in Indonesien bereits seit April 2006 an. Nun kommt eine auf die speziellen Bedürfnisse von Kunden mit niedrigen Einkommen zugeschnittene Mikro-Takaful-Variante hinzu. „In einem mehrheitlich islamischen Land ist die Übereinstimmung mit den Regeln des Koran vielen wichtig“, sagt Reisch. „Das gilt genauso für die potenziellen Kunden von Mikroversicherungen.“

Neu bei „Payung Keluarga“ ist auch die Möglichkeit, den Ehepartner mitzuversichern. In diesem Fall ist die Familie nicht nur beim Todesfall des Versicherungsnehmers – zu 90 Prozent Frauen mit einem kleinen Gewerbe – abgesichert, sondern auch für den Fall, dass der Ehepartner, nicht selten der Hauptverdiener, stirbt.

Partnernetz erweitern
Diese Neuerungen basieren auf dem Feedback der Mikrobanken, die ihren Kreditnehmern die Allianz-Mikroversicherungen vermitteln. Jede Bank kann nun den Versicherungsschutz für ihre Klientel noch besser nach deren Bedürfnissen ausrichten. Damit die Verwaltungskosten und damit die Prämien, die derzeit bei umgerechnet etwa 50 Eurocent liegen, niedrig bleiben, erhalten sämtliche Kunden einer Mikrobank die gleichen Konditionen.

„Zur Zeit arbeiten wir mit sieben Partnern zusammen, sind aber zuversichtlich, das Netz mit unserem verbesserten Angebot deutlich zu vergrößern“, sagt Reisch. „Von etwa 56.000 Mikrobanken in Indonesien sind etwa 600 groß und professionell genug, um als Partner in Frage zu kommen. Hinzu kommen die großen Geschäftsbanken, die zunehmend in den Mikrofinanz-Bereich einsteigen. Das Potenzial ist also erheblich.“

 
Ehrgeizige Ziele
Bis Ende 2008 strebt die Allianz Indonesien 100.000 Mikroversicherungs-Policen an, 2010 sollen es schon 300.000 sein. Bisher hat sie rund 42.000 Kreditnehmer unter Vertrag. „Unsere ersten Erfahrungen stimmen uns optimistisch“, sagt Reisch. „Wir konnten eine nachhaltige Kundenbasis aufbauen und schreiben schwarze Zahlen, auch wenn das Prämienvolumen naturgemäß gering ist.“

Ein neues Vertriebskonzept soll das Angebot weiter stärken: Jetzt können spezialisierte Mikrofinanz-Dienstleister wie auch Vertreter oder Makler Verträge mit Mikrobanken vermitteln. Reisch: „Als nächstes möchten wir das Produktportfolio erweitern: Krankenversicherung und die Ausbildung der Kinder sind wichtige Themen für Familien mit geringem Einkommen. Da wollen wir hin. Denkbar sind außerdem Sachversicherungen, zum Beispiel gegen Naturkatastrophen.“

 
Ausbau auch in anderen Ländern geplant
Auch über Indonesien hinaus baut die Allianz Gruppe ihr Angebot an Mikroversicherungen aus. Neben Indonesien bietet die Allianz Mikroversicherungen in Indien und Ägypten an. In Indien konnte die Bajaj Allianz bereits 250.000 Verträge abschließen, Ägypten hat bisher 30.000 Mikroversicherungs-Kunden.

 

Bild: Allianz









  • Palma.guide