Ab sofort kann jeder Internet-Nutzer ausprobieren, wie gut er gefährliche von ungefährlichen Webseiten unterschieden kann. Dies ermöglicht der Internet Risk Behaviour Index (IRBI), der unter http://www.irbi.de zur Verfügung steht. Auf dieser Simulationsplattform können Anwender typische sicherheitsrelevante Situationen beim Umgang mit einem Online-PC gefahrlos durchspielen.
Sie wurde gemeinsam von Microsoft und der Universität München entwickelt.
Das System, welches auf der freiwilligen Teilnahme von Anwendern basiert, ist als adaptive Lernumgebung konzipiert. IRBI zeigt dabei Bildschirme und Fenster häufig benutzter Anwendungen und Webseiten täuschend ähnlich an. Für richtige oder falsche Entscheidungen gibt es mehr oder weniger Punkte und unmittelbares Feedback. Der Anwender lernt so, sein Sicherheitswissen richtig einzuschätzen. Der Spielcharakter des Systems gibt ihm einen zusätzlichen Anreiz, sich zu verbessern.
Klaus Jansen, Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) meint: „Wir begrüßen die Initiative von Microsoft. Der IRBI ist ein wichtiges Werkzeug hin zu einem sicheren Umgang mit dem PC und dem Internet. Die Ludwig-Maximilians-Universität hat eine Methodologie geschaffen, die Psychologie und Verhaltensmuster berücksichtigt, das kann der Schlüssel zum Erfolg sein. Technik allein kann uns hier nicht helfen. Sicheres Verhalten gibt Kriminellen im Netz keine Chance, ein wichtiger Punkt für den BDK.“
Die Methodik des IRBI wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München entwickelt. Die Simulation erlaubt es dem Anwender, realitätsnah Erfahrungen mit Bedrohungen zu sammeln, die ihm in der Online-Welt zwar begegnen können, die aber doch zu selten sind, um sich und das eigene Verhalten ohne zusätzliche Trainingsmöglichkeit wirklich darauf einzustellen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber gängigen Online-Tests liegt darin, dass das System nicht einfach Wissen abfragt. Es erlaubt dem Anwender eine Überprüfung und Weiterentwicklung seines tatsächlichen Verhaltens in potenziell gefährlichen Situationen. Beachtung findet hier auch der Aspekt, dass die Wirkungsdauer von Sensibilisierungen von fortlaufenden Aktionen abhängig ist. Die Reaktionsstärke von Menschen steigt bei erkannten Gefahren, nimmt danach aber auch leider wieder ab.
Das Repertoire des IRBI umfasst aktuelle Online-Gefahren. Wichtige Risiken, für die das System Simulationen bereithält, sind beispielsweise die unterschiedlichen Spielarten des Identitätsdiebstahls, wie sie beim Ausspionieren persönlicher Informationen über Internet-Plattformen oder beim Phishing eine zentrale Rolle spielen. Außerdem simuliert das System unterschiedliche Tricks, mit denen Angreifer Viren und Trojaner auf die PCs von Anwendern schleusen.
Die IRBI-Plattform soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. Microsoft plant, neue Risiken im Web regelmäßig in IRBI-Simulationen umzusetzen und das System so stets aktuell zu halten. Außerdem soll rund um die Plattform eine Community entstehen, in der sich Anwender über real erlebte Gefahren austauschen und Situationen zum Simulationsrepertoire beisteuern können.
Bild: Microsoft