TeamBank ruft Stiftung „Deutschland im Plus“ ins Leben


01 Jul 2008 [13:04h]     Bookmark and Share


TeamBank ruft Stiftung „Deutschland im Plus“ ins Leben

TeamBank ruft Stiftung „Deutschland im Plus“ ins Leben


Die Nürnberger TeamBank AG hat als erstes Kreditinstitut eine Stiftung gegen private Überschuldung gegründet. Der Ratenkreditspezialist des genossenschaftlichen FinanzVerbunds hat „Deutschland im Plus – Die Stiftung für private Überschuldungsprävention“ ins Leben gerufen, die von einem unabhängigen Vorstand geführt wird.

Zu den Aufgaben von Deutschland im Plus zählen ganzheitliche Aufklärung und Information, Bildungsmaßnahmen und Prävention sowie konkrete Beratung für Rat- und Hilfesuchende.

„Wir nehmen die wachsende Zahl überschuldeter und insolventer Haushalte in Deutschland ernst“, sagte Theophil Graband, Vorstandsvorsitzender der TeamBank. „Denn jeder Kredit in Schieflage nutzt weder dem Kunden noch der Bank.“ Seit 2003 setzt sich die Bank wegen Verbraucherüberschuldung mit einer Vielzahl an Aktivitäten und Produktentwicklung für Sicherheit und Fairness ein. „Für uns, die wir uns in der Tradition genossenschaftlicher Werte und Verantwortung sehen, ist Fairness gegenüber den Kunden ein wichtiger Baustein für langfristigen Erfolg“, fügte Graband hinzu. Daher sei die Stiftungsgründung nur konsequent.

Für den Vorstand der Stiftung „Deutschland im Plus“, der aus drei Personen besteht, wurde unter anderem Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky gewonnen, Inhaber des Lehrstuhls für Haushalts- und Konsumökonomik an der Uni Bonn. „Die Aufgabe im Stiftungsvorstand habe ich gern übernommen, da ich die große Chance sehe, unabhängig und effektiv Überschuldung und Privatinsolvenzen langfristig zu bekämpfen“, begründet Prof. Piorkowsky sein Engagement. Der Universitätsprofessor ist ausgewiesener Experte der finanziellen Bildung im ökonomischen Kontext und setzt sich seit Jahren dafür ein, den Wirtschaftsunterricht in allen Schulzweigen stärker zu verankern.

Online-Schuldnerberatung und Bildungsprogramm zur Überschuldungsprävention

Auf der Plattform www.deutschland-im-plus.de finden Interessierte und Betroffene neben Informationen zur Überschuldungsprävention auch das Angebot zur Schuldnerberatung. Für anonyme Fragen stehen Schuldnerberater des SKM-Katholischen Verbandes für soziale Dienste in Deutschland (Köln), der Lebensberatung für Langzeitarbeitslose (Düsseldorf), der Schuldnerhilfe Köln e.V. und des Vereins Schuldnerhilfe Essen online oder per Telefon zur Verfügung. „Auf diese Weise können Betroffene früher Hilfe von außen in Anspruch nehmen – nicht erst, wenn der Schuldenberg unüberwindlich scheint“, erklärt Prof. Piorkowsky. So soll die Schwelle vor dem ersten Kontakt zu einer Beratungshilfe deutlich gesenkt werden – gerade vor dem Hintergrund, dass viele Betroffene spät oder gar zu spät professionelle Hilfe suchen. Die gebührenfreie Rufnummer lautet 0800 / 5 03 58 51.

Das Finanz-ABC der TeamBank bildet die Basis für das Bildungsprogramm von Deutschland im Plus. So wird die Stiftung inhaltlich wie didaktisch Unterrichtseinheiten für Schulen aller Bildungszweige anbieten. „Gerade Kinder und Jugendliche müssen früh und didaktisch angemessen aufbereitet den Umgang mit Geld lernen. Wir wollen erreichen, dass sie sich auch langfristig mit diesem für den Alltag äußerst wichtigen Thema auseinander setzen“, erläutert Prof. Piorkowsky.

Die Stiftung ist mit einem Stiftungskapital von einer Million Euro von der TeamBank ausgestattet. Darüber hinaus fördert der Ratenkreditspezialist im laufenden Jahr die Arbeit von „Deutschland im Plus“ mit einem Budget und Sachleistungen von über 100.000 Euro. Aber auch mit Kleinspenden über die Spendenhotline 0900 / 1 77 95 00 (5 Euro pro Anruf nur aus dem Netz von Arcor und Telekom) kann die Arbeit unterstützt werden.

Arbeitslosigkeit und Scheidung Hauptauslöser für Überschuldung Der Überschuldungsreport 2008, den das institut für finanzdienstleistungen e.V., Hamburg (iff) erstellt hat, ist als erstes gefördertes Projekt von der Stiftung erschienen. Für die Studie konnten die Daten von nahezu 10.000 überschuldeten Haushalten ausgewertet werden. Die Studie zeigt detailliert, dass die Situation des Scheiterns nicht ohne statistische Wahrscheinlichkeiten eintritt, und meistens nichts mit Verschwendung zu tun hat. Besonders gefährdet sind danach allein erziehende Eltern mit minderjährigen Kindern, die im Vergleich zu allen Haushalten mehr als dreimal so stark von Überschuldung betroffen sind. In nahezu der Hälfte aller untersuchten Haushalte führten Arbeitslosigkeit und Scheidung zuerst in die Armut und dann in die Überschuldung. „Überschuldung ist ein Prozess, der nicht unumkehrbar sein muss“, erläutert dazu Prof. Dr. Udo Reifner, Direktor des iff. Verfolgt man die Überschuldungskarrieren zurück, so zeigen sich vielfältige Eingriffsmöglichkeiten. Finanzielle Allgemeinbildung könne nur eine wichtige Maßnahme eines ganzen Bündels sein. Der Überschuldungsreport fordert von allen beteiligten Parteien, wie Banken, Verbrauchern und Gesellschaft, einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem Thema Überschuldung. Dem Report ist ein umfangreicher Tabellenteil beigefügt.

Bild: Deutschland im Plus









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