HP, Intel und Yahoo schaffen weltweite Testumgebung für Cloud Computing


30 Jul 2008 [11:32h]     Bookmark and Share



HP, Intel und Yahoo haben eine weltweite, offene Testumgebung für das Cloud Computing geschaffen. Innerhalb dieser Partnerschaft sollen mehrere Rechenzentren das Cloud Computing in Forschung und Lehre weiter vorantreiben.

Ziel der Initiative ist es, bei der Forschungsarbeit mit datenintensiven Internet-basiertem Computing finanzielle und logistische Hürden abzubauen und so die Zusammenarbeit von Industrie, Hochschulen und Regierungsbehörden zu fördern.

Mit ihrer Testumgebung stellen HP, Intel und Yahoo ein über das Internet weltweit verfügbares Testumfeld zur Verfügung. Die Intention: Software, Hardware und das Management von Rechenzentren in Hinblick auf Cloud Computing so intensiv zu erforschen wie nie zuvor. Zudem wird die Initiative auch Forschungen im Bereich Anwendungen und Services für Cloud Computing unterstützen.

Partner der Initiative sind das Steinbuch Centre for Computing (SCC) des Karlsruher Instituts für Technologie, die Infocomm Development Authority in Singapur (IDA) sowie die Universität von Illinois mit Sitz in Urbana-Champaign in Zusammenarbeit mit der National Science Foundation.

Zunächst wird das Testumfeld aus sechs so genannten „Center of Excellence“ bestehen. Diese sind bei IDA, der Universität von Illinois, dem SCC des KIT, den HP Labs sowie bei Intel Research und Yahoo angesiedelt. Jeder Standort wird eine Infrastruktur für Cloud Computing bereitstellen – größtenteils basierend auf HP-Hardware und Intel-Prozessoren. Jeweils 1.000 bis 4.000 Prozessor-Kerne unterstützen die Datenintensive Forschung. Alle Testzentren sollen noch in diesem Jahr voll betriebsfähig sein und dann ausgewählten Forschern in aller Welt zur Verfügung stehen.

„Die Cloud Computing-Initiative eröffnet uns und unseren Kunden völlig neue Möglichkeiten, wissenschaftliche Anwendungen dynamisch zu betreiben”, sagt Professor Wilfried Juling, geschäftsführender Direktor des Steinbuch Centre for Computing (SCC). „Die aktuelle Forschung ist ein strategisch wichtiger Schritt,  Service-orientierte Architekturen auf Basis der nächsten Internet-Generation weiterzuentwickeln.”

Mit dem Testumfeld möchte Yahoo unter anderem seine technische Vorreiterrolle bei Open-Source-Projekten auf Basis von Apache Hadoop und anderen Open-Source-Plattformen wie Pig weiter ausbauen. Apache Hadoop ist ein Open-Source-Projekt für Distributed Computing der Apache Software Foundation. Bei Pig handelt es sich um eine von Yahoo Research entwickelte Programmiersprache.

„Mit der Testumgebung von HP, Intel und Yahoo verstärken wir unser Engagement für eine weltweite Forschungsgemeinschaft mit dem Ziel, die neuen Möglichkeiten, die das Internet bietet, für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen“, erklärt Prabhakar Raghavan, Leiter von Yahoo! Research. „Die Zentren ermöglichen Forschern nicht nur, Anwendungen zu testen, die über das Internet bereitgestellt werden. Zudem erhalten sie auch Zugriff auf das zugrundeliegende IT-System. So können sie besser nachvollziehen, wie Systemsoftware und
-hardware in einer Cloud-Umgebung funktionieren.“

Forscher der HP Labs, HPs zentraler Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, werden die Testumgebung dazu nutzen, um verstärkt Forschung auf den Gebieten der intelligenten Infrastruktur und dynamischer Cloud Services zu betreiben. Seit Kurzem unterstützen die HP Labs verstärkt HP und seine Kunden dabei, Cloud Computing effizient zu nutzen. Dies ist eine der treibenden Kräfte von HPs „Everything as a Service“. Hinter dieser Strategie steht das Ziel, dass IT-Komponenten und Services in Cloud-Umgebungen nahtlos zusammenarbeiten. Auf diese Weise stehen diese Services Unternehmen und Einzelpersonen abhängig von Ort, Zeit und Präferenzen und je nachdem, welcher Community sie angehören, genau so zur Verfügung, wie diese sie benötigen.

„Um das volle Potential von Cloud Computing auszuschöpfen, muss die Technologiebranche Cloud als eine Plattform betrachten, auf der sich neue Services und Erfahrungen schaffen lassen. Dies erfordert einen völlig neuen Ansatz im Hinblick darauf, wie wir Cloud-Infrastrukturen und -Services planen, implementieren und verwalten“, sagt Prith Banerjee, Senior Vice President of Research bei HP und Direktor der HP Labs. „Die Testumgebung für Cloud Computing von HP, Intel und Yahoo ermöglicht uns, die fähigsten Köpfe aus Wirtschaft, Universitäten und Behörden einzubinden, um die Innovation in diesem Bereich voranzutreiben.“

Intel ist ein führender Anbieter von Plattform-Technologien. Dazu gehören Prozessoren, Chipsets, Netzwerkprodukte und Festkörperspeicher (SSD, Solid State Drives) für Cloud Computing-Rechenzentren. Aktuelle Plattform-Features wie das Data Center Management Interface (DCMI), Node Manager (NM) und Virtualisierung wurden entwickelt, um die Verwaltung und Energieeffizienz von Rechenzentren zu verbessern. Dieser offene, kollaborative Forschungsansatz erlaubt Wissenschaftlern vollen Zugang zur System-Hardware, um bestehende und zukünftige Plattform-Features weiter zu entwickeln.

„Wir freuen uns über die Kooperation mit der akademischen Forschungs-Community – offene Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern ist Teil der DNA von Intel Research“, bemerkt Andrew A. Chien, Vice President und Direktor von Intel Research. „Es ist wichtig, umfangreiche Testumgebungen zu entwickeln, weil sie Innovationshemmnisse verringern und die Möglichkeit bieten, im entsprechenden Maßstab zu experimentieren und zu lernen. Intels Unterstützung für Tashi, ein Open-Source Cluster Management-System für Cloud Computing und nun die Testumgebung für Cloud Computing von HP, Intel und Yahoo – dies ist die logische Weiterentwicklung unserer fortlaufenden, für alle Seiten fruchtbaren Partnerschaften mit der Forschungs-Community, wie zum Beispiel im Fall der Universal Parallel Computing Research Centers.“

Die IDA wird die Forschung in der Testumgebung fördern, indem sie den Anwendern die erforderlichen Rechenkapazitäten zur Verfügung stellt, um Software und Anwendungen für Cloud Computing zu entwickeln. Die IDA wird außerdem die Testumgebung und die Partnerschaften mit der Industrie nutzen, um Studenten und Fachkräfte vor Ort zu Technologien und Programmen im Zusammenhang mit Cloud Computing zu schulen.

„Auf Basis der in Singapur verfügbaren Ressourcen für die Forschung und Entwicklung rund um Cloud Computing können wir mit gleich gesinnten Partnern dieses Gebiet gemeinsam vorantreiben“, bemerkt Khoong Hock Yun, Assistant Chief Executive der Infrastructure Development Group der Infocomm Development Authority in Singapur. „Für viele ist Cloud Computing die nächste Evolutionsstufe in der IT – und sie ist möglicherweise die nächste ‚Plattform’ für innovative Ökosysteme. Partnerschaften wie diese werden es Singapur ermöglichen, den neuen Ansatz für ein besseres wirtschaftliches und soziales Wachstum zu nutzen.“

 

Partnerschaft erweitert Initiativen für Cloud Computing

Die Testumgebung für Cloud Computing ist der nächste Schritt beim Ausbau der laufenden Cloud Computing-Initiativen der einzelnen Unternehmen. Im November 2007 hat Yahoo die Inbetriebnahme eines Supercomputing-Rechenzentrums für Cloud Computing namens M45 bekannt gegeben. Die Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, Pennsylvania, hat als erste Einrichtung die Vorteile des Supercomputers genutzt. Ebenfalls in diesem Jahr hat Yahoo eine Vereinbarung mit den Computational Research Laboratories (CRL) getroffen – Ziel ist es, gemeinsam die Cloud Computing-Forschung zu unterstützen und einen der zehn schnellsten Supercomputer weltweit akademischen Einrichtungen in Indien zur Verfügung zu stellen. In diesem Jahr hat Yahoo die zum ersten Mal stattfindende Veranstaltung „Hadoop Summit and Data-Intensive Computing Symposium“ ausgerichtet. Mit dem Computing Community Consortium (CCC) als Co-Sponsor kamen führende Experten aus Wirtschaft, Universitäten und Behörden zusammen, um die künftige Ausrichtung von Hadoop und datenintensivem Computing zu diskutieren.

HP hat im Jahr 2008 die Gründung seiner „Scalable Computing & Infrastructure Organization“ (SCI) bekannt gegeben. Diese ist der Entwicklung von speziellem Know-how und der Spitzen-Entwicklung gewidmet mit dem Ziel, skalierbare Lösungen für Kunden aufzubauen, die High-Performance und Cloud Computing benötigen. Das Unternehmen hat bereits Produkte für Scalable Computing vorgestellt. Dazu gehören der Intel Xeon-basierte HP ProLiant BL2x220c G5 – der weltweit erste Blade Server, bei dem zwei unabhängige Server zusammen in einen einzigen Blade-Einschub passen – sowie das HP StorageWorks 9100 Extreme Data Storage System (ExDS9100), ein hochskalierbares Storage-System, das die Verwaltung von Daten im Petabyte-Bereich ermöglicht.(1) Außerdem hat HP das HP POD (Performance-Optimized Datacenter) vorgestellt. Dieses basiert auf offenen Architekturen, ist kompakt und lässt sich nach Kundenwunsch konfigurieren.

Organisationen, die an weiteren Informationen zur Forschung über Cloud Computing und anderen Kernthemen interessiert sind, können zu HP, Intel oder Yahoo Kontakt aufnehmen unter http://www.hpl.hp.com/, www.intel.com/research  und http://research.yahoo.com/cloud .

 

(1) Ein Petabyte entspricht 1.000 Terabytes oder 1.0005 Bytes.

 

 

Über Intel

Intel, das weltweit führende Unternehmen im Bereich Halbleiterinnovation, entwickelt Technologien, Produkte und Initiativen, um Leben und Arbeit der Menschen laufend zu verbessern.

Weitere Informationen über Intel finden sich unter www.intel.com/pressroom  sowie unter http://blogs.intel.com .

 

Über Yahoo

Yahoo! Inc. ist eine führende globale Internet-Marke und eine der meist besuchten Webseiten weltweit. Yahoo!s Ziel ist es, seinen Communities aus Nutzern, Werbekunden, Publishern und Entwicklern ein unverzichtbares Online-Erlebnis zu bieten, das auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Yahoo! Inc. hat seinen Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien/USA. Sitz der Yahoo! Deutschland GmbH ist München.

Weitere Informationen sind verfügbar unter http://www.yahoo.enpress.de/  oder im Unternehmens-Blog Yodel Anecdotal http://yodel.yahoo.com/ .

 

Über HP

HP vereinfacht den Umgang seiner Kunden mit Technologien – von Privatkunden bis hin zu den größten Unternehmen. Mit einem Angebot, das die Bereiche Drucken, Personal Computing, Software, Services und IT-Infrastruktur umfasst, gehört HP zu den weltweit größten IT-Unternehmen und erzielte in den letzten vier Quartalen (01.05.2007 – 30.04.2008) einen Umsatz von 110,4 Milliarden US-Dollar.

 









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