Das Luft- und Raumfahrtunternehmen EADS errichtet mit einer Investition von rd. 180 Millionen Euro die weltweit modernste Produktionsanlage für Kohlefaserverbundstoffe für den Flugzeugbau.
Der Wirtschaftsraum Augsburg entwickelt sich mehr und mehr zum deutschen Zentrum für Faserverbundtechnologie in der Aerospace-Industrie.
In Zukunft werden über 50% eines Flugszeugs aus leichten Verbundwerkstoffen auf Basis von Carbon-Fasern gefertigt – weg vom bisherigen Werkstoff Aluminium und hin zur Kohlefaserverbundwerkstoff-Technik (CFK). Umso zukunftsträchtiger ist daher die Investitionsentscheidung von EADS für ein neues Werk, in dem u.a. Faserverbundstoffe für das Airbus-Langsteckenflugzeugs A 350 produziert werden sollen. Standorte in ganz Europa hatten sich um das neue Werk beworben – Augsburg bekam den Zuschlag und das nicht von ungefähr.
Aerospace Area Augsburg – führend in der Faserverbundtechnologie
Die Region um Augsburg verfügt über eine einzigartige Konzentration von Weltmarktführern und Kompetenzen für die Entwicklung und den Bau von Fluggerät. Beispiele sind neben dem EADS Standort Augsburg beispielsweise die MT Aerospace AG oder Eurocopter. Hinzu kommt der Carbonfaser-Hersteller SGL Carbon, der europaweit der einzige Produzent des begehrten „Werkstoffs der Zukunft“ im Flugzeugbau ist. Das für den modernen Flugzeugbau entscheidende Material müsste alternativ erst aus den USA oder Japan importiert werden. Die SGL Carbon AG treibt die Entwicklung von Kohlefaserverbundwerkstoffen vor Ort im Wirtschaftsraum Augsburg voran und bündelte jüngst ihre weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Meitingen bei Augsburg mit erheblichen Investitionen. Weitere Synergieeffekte für die Optimierung von Herstellungsverfahren in der Luftund Raumfahrtindustrie kommen durch die räumliche von modernen Maschinenbau- und Produktionstechnikunternehmen wie z.B. der KUKA AG zustande. Die gesamte Wertschöpfungskette rund um das „schwarze Gold“ in der Aerospaceindustrie pulsiert im Wirtschaftsraum Augsburg.
Ansiedlung von Forschungsinstituten der Fraunhofergesellschaft und des DLR
Erst kürzlich wurde der Weg frei für die die Ansiedlung von zwei Forschungseinrichtungen der Fraunhofergesellschaft (FhG) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Augsburg. Der Freistaat Bayern fördert diese Vorhaben mit 46 Millionen Euro, womit der Grundstein für die so genannte „Forschungsoffensive Faserverbundtechnologien und Mechatronik“ für Bayerisch-Schwaben gelegt wurde. Konkret vorgesehen sind je eine Fraunhofer-Forschungsgruppe für
„Funktionsintegrierten Leichtbau“ und „Mechatronik“. Das DLR-Zentrum für Leichtbauproduktionstechnik soll auf einem neuen TechnologieCampus nahe der Universität Augsburg entstehen.
SETEC Faserverbundtechnologie-Konferenz 2008 nach Toulouse und Madrid nun in Augsburg
Ein weiteres Anzeichen für den Bedeutungsgewinn der Aerospace Area Augsburg unter den internationalen Zentren der Luft- und Raumfahrtindustrie ist die Tatsache, dass nun auch die führende europäische Konferenz für Faserverbundtechnologien in der Luft- und Raumfahrt im September 2008 erstmals in Augsburg stattfindet. Bisher fand die SETEC in den Luft- und Raumfahrtzentren Frankreichs und Spaniens statt. Erwartet werden über 250 renommierte Experten aus Forschung und Industrie – vor Ort in der Aerospace Area Augsburg.
„Mit dem Zuschlag von EADS für den Bau eines neuen Werk für das Airbus- Langsteckenflugzeugs A 350 in Augsburg nimmt die ‚Areospace Area Augsburg‘ eine fulminante Entwicklung,“ freut sich der Vorstand der Augsburg AG, Andreas Thiel, der im Frühjahr noch eine neue Standortmarketing-Broschüre mit dem gleichnamigen Titel vorstellen konnte. „Der Wirtschaftsraum Augsburg gewinnt durch diese Entscheidung von EADS weiter an Image als Luft- und Raumfahrtstandort. Wir dürfen bei der innovativen Ausrichtung der Unternehmen rund um die industrielle Verarbeitung von Faserverbundstoffen sicherlich noch auf weitere positive Nachrichten für die wirtschaftliche Entwicklung von A³ hoffen.“