Das von der Stadt Schöningen ausgeschriebene Architekten-Auswahlverfahren für das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöningen ist entschieden: Mit der Ausführung werden das pbr Planungsbüro Rohling AG (Braunschweig) gemeinsam mit dem Architekturbüro Holzer Kobler Architekturen (Zürich) und den Landschaftsplanern Topotek1 (Berlin) beauftragt.
Schöningen – Das von der Stadt Schöningen ausgeschriebene Architekten-Auswahlverfahren für das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöningen ist entschieden: Mit der Ausführung werden das pbr Planungsbüro Rohling AG (Braunschweig) gemeinsam mit dem Architekturbüro Holzer Kobler Architekturen (Zürich) und den Landschaftsplanern Topotek1 (Berlin) beauftragt. Der Vorschlag verknüpft aus Sicht der Jury in idealer Weise das funktionale Raumkonzept mit thematischen Eindrücken aus der Landschaft. In dem Zentrum sollen die mehr als 300.000 Jahre alten Speere, die Geschichte ihrer Entdeckung sowie eine rekonstruierte Altlandschaft in unmittelbarer Nähe zum Fundort präsentiert werden.
„Im Forschungs- und Erlebniszentrum verbindet sich die öffentlichkeitswirksame Vermittlung von Forschung mit kulturellem Lernen. Dies trägt zu einer dauerhaften Aktualität des Zentrums bei. Natur und Archäologie werden in einmaliger Form erfassbar und für die Besucher erlebbar. Zudem entsteht mit dem Zentrum ein Ort für außerschulisches Lernen“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professorin Dr. Johanna Wanka.
„Nach intensiver Vorarbeit und in enger Abstimmung mit dem Land Niedersachsen haben wir Anfang dieses Jahres den Architektenwettbewerb europaweit ausgeschrieben. Ich freue mich außerordentlich, dass wir bereits heute das Ergebnis dieses Wettbewerbes präsentieren können und so unseren ambitionierten Zeitplan, das Forschungs- und Erlebniszentrum bereits Ende 2012 eröffnen zu können, einhalten können“, so Bürgermeister Matthias Wunderling-Weilbier.
Die beiden weiteren von der Jury bestbewerteten Vorschläge bei der Architektenauswahl wurden von den Büros P.arc Itten Brechbühl (Berlin) und Rohdecan Architekten GmbH (Dresden) eingereicht. Die 13-köpfige Jury aus Vertretern von Wissenschaft, Museen, Politik, Kulturverwaltung und Architektur zeigte sich vor allem von der hohen architektonischen und landschaftsräumlichen Qualität des erstplatzierten Entwurfes überzeugt. Dieser zeichne sich, so der Vorsitzende der Jury, Professor Helmut C. Schulitz, durch das gelungene Spannungsfeld des Baus in der Verbindung mit der Landschaft einerseits und der Zeichenhaftigkeit in der Landschaft andererseits aus.
Im Inneren beeindruckt das geplante Gebäude durch ein großzügig ausgelegtes Foyer, in dem die Besucherführung beginnt. Im ersten Obergeschoss können die Besucher den Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen. Weitere Räume sind der Museumspädagogik vorbehalten.
Den Höhepunkt bildet das zweite Obergeschoss mit der Dauerausstellung (650 qm) und der Sonderausstellungsfläche (300 qm). Im Erdgeschoss sind außerdem ein Museumsshop, eine Cafeteria und ein Vortragsraum eingeplant.
Das Gebäude ist eingebettet in ein 24 Hektar großes Gelände am Rande des Tagebaus von Schöningen, das das Land Niedersachsen der Stadt in Erbpacht überlässt. Zudem eröffnet sich im Schöninger Tagebau ein wissenschaftliches Archiv der Klima- und Erdgeschichte, das bis zu 50 Millionen Jahre zurück reicht.
Bauherr des Forschungs- und Erlebniszentrums ist die Stadt Schöningen. Eine in Gründung befindliche Gesellschaft aus regionalen Partnern wird die Trägerschaft des Forschungs- und Erlebniszentrums übernehmen.
Die vom Landesamt für Denkmalpflege ausgegrabenen Speere sind die ältesten Jagdwaffen der Welt. Sie gehören zu den wichtigsten archäologischen Funden überhaupt. Damit dieser einzigartige Schatz und sein Umfeld erhalten, erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, stellt das Land Niedersachsen 15 Millionen Euro aus Aufstockungsmitteln zum Konjunkturpaket II bereit. Damit können Konzeption und Planung sowie Gebäude und Außenanlagen realisiert werden.