Siemens liefert Automatisierungstechnik für 1700-Millimeter-Warmwalzwerk der Chengde Iron and Steel Group


05 Apr 2007 [10:15h]     Bookmark and Share



Metals Technologies (MT), ein Geschäftsgebiet des Siemens-Bereichs Industrial Solutions and Services (I&S), hat von der chinesischen Chengde Iron and Steel Group den Auftrag erhalten, für das neue Warmbreitbandwalzwerk am Standort Chengde die Automatisierungstechnik zu liefern.

Dazu gehören die komplette Basis- und Prozessautomatisierung sowie das Visualisierungssystem. Außerdem wird das 1700-Millimeter-Warmwalzwerk mit dem neuen Bandkühlungsmodell von Siemens ausgerüstet. Dies ermöglicht die effiziente Produktion qualitativ hochwertiger Stahlsorten. Das Auftragsvolumen beträgt rund neun Millionen Euro. Die Inbetriebnahme des neuen Walzwerks ist für April 2008 geplant, das erste Band soll im Juni 2008 gewalzt werden.

Die Chengde Iron and Steel Group betreibt im rund 220 Kilometer nordöstlich von Peking gelegenen Chengde, Provinz Hebei, einen Produktionskomplex zur Stahlerzeugung, zu dem u.a. eine Trägerstraße und eine Mittelbandstraße gehören. Das neue Warmwalzwerk ist für die Produktion von qualitativ hochwertigem Warmbandstahl bis zu einer Breite von 1700 Millimetern ausgelegt und wird in der Endausbaustufe mehr als vier Millionen Tonnen Warmband pro Jahr erzeugen. Aufgrund der im Raum Chengde verfügbaren Vanadium-Vorkommen, wird der Anteil an hochfesten mikrolegierten (HSLA) Stählen relativ hoch sein.

Siemens liefert die Basis- und Prozessautomatisierung ab der Ofenaustrittsseite für das Reversier-Vorgerüst mit hydraulischem Staucher, eine Coilbox, die 7-gerüstige Fertigstraße mit Arbeitswalzenschiebe- und -biegeeinrichtungen, die Laminarkühlstrecke und die beiden Haspel inklusive Bundabtransport. Die technologischen Regelungen sowie die Prozessmodelle für die einzelnen Walzstraßenabschnitte gehören ebenfalls zum Lieferumfang. Integrierte Bedien- und Beobachtungssysteme mit komfortablen Prozess- und Anlagediagnosefunktionen erleichtern den Anlagenbetrieb.

Wesentlicher Bestandteil der Automatisierungslösung ist das neue Bandkühlungsmodell von Siemens, das auf einer physikalischen Beschreibung der thermodynamischen Vorgänge während der Kühlung basiert. Die Berechnung von Temperaturverläufen und Phasenanteilen entlang des gesamten Bandes erfolgt in Echtzeit. Die aktuellen Daten werden an eine modellprädikative Kühlstreckenregelung übergeben. Damit lässt sich der gesamte zeitliche Verlauf der Bandkühlung präzise kontrollieren. Dies gewährleistet nicht nur eine gleich bleibende Qualität über das gesamte Band. Auch die jeweils geforderten metallurgischen Eigenschaften des Stahls lassen sich zuverlässig innerhalb enger Toleranzen erreichen. Dies ermöglicht die effiziente Produktion von qualitativ hochwertigen Stahlsorten.

Alle eingesetzten Komponenten und Systeme sind Bestandteile des integrierten Lösungskonzepts Siroll HM für Warmwalzwerke. Die Automatisierung zeichnet sich durch einen hohen Standardisierungsgrad aus. Dies sorgt für einen schnellen Produktionshochlauf und hohe Anlagenverfügbarkeit. Siemens ist auch für die Montageüberwachung der gelieferten Systeme sowie die Inbetriebnahme verantwortlich. Die mechanische Ausrüstung und die Antriebstechnik des Warmwalzwerks werden von chinesischen Firmen beigestellt. Dabei kommen vornehmlich Siemens-Komponenten zum Einsatz.

Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter: http://www.siemens.de/metals

Metals Technologies (MT), ein Geschäftsgebiet des Siemens-Bereichs Industrial Solutions and Services (I&S), ist eines der weltweit führenden Engineering- und Anlagenbauunternehmen für die Eisen- und Stahlindustrie, den Flachwalzsektor der Aluminiumindustrie sowie im Tagebaugeschäft. MT, entstanden aus der Integration der Voest-Alpine Industrieanlagenbau, Linz, Österreich, mit dem elektrotechnischen Produktgeschäft und Automatisierungslösungen von Siemens, bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für metallurgische Prozesse, Automationslösungen und Dienstleistungen für den gesamten Anlagenlebenszyklus an.

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) ist der System- und Lösungsintegrator für Anlagen der Industrie und Infrastruktur und weltweiter Dienstleister für das Anlagengeschäft von der Planung und der Errichtung über den Betrieb und den gesamten Lebenszyklus. I&S nutzt dafür eigene Produkte und Systeme sowie Verfahrenstechnologien, um Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in den Branchen Metallurgie, Wasseraufbereitung, Zellstoff und Papier, Öl und Gas, Schiffbau, Tagebau sowie Flughafenlogistik, Postautomatisierung, Straßenverkehrstechnik und Industrielle Dienstleistungen zu steigern. Bei einem Umsatz von 8,819 Milliarden Euro beschäftigte I&S im Geschäftsjahr 2006 (30. September) weltweit 36.200 Mitarbeiter.

Weitere Informationen und Download unter: http://www.industry.siemens.de









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