Im September steht die Entscheidung der International Organization for Standardization (ISO) zum Dokumentenstandard Open XML an. Rückenwind erhält der Standard nun aus Deutschland: Gestern hat sich der technische Ausschuss des DIN, der NIA 34, mit einer eindeutigen Mehrheit für Open XML ausgesprochen.
Microsoft wird nun die im Rahmen der im Standardisierungsprozess gegebenen Möglichkeiten gemeinsam mit der Ecma die eingebrachten Verbesserungsvorschläge der Experten aus Industrie, Wissenschaft, öffentlichem Sektor und Politik bearbeiten und umsetzen.
Die Entscheidung des DIN trifft auf breite Unterstützung: „Der nun einsetzende Standardisierungsprozess von Open XML als ISO Standard wird dazu führen, dass sich beide Standards – Open XML und ODF 1.0 – technologisch weiterentwickeln. Die Kommentare, die mit der Empfehlung des DIN-Ausschusses von führenden Experten aus Industrie, Wissenschaft, Öffentlichem Sektor und Politik ausgesprochen wurden, weisen den Weg in Richtung Interoperabilität“, skizziert Gerd Schürman, Leiter des Bereichs eGovernment bei Fraunhofer FOKUS und Leiter der DIN-Arbeitsgruppe ‘Übersetzung von Dokumentenformaten’. „Im Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor werden wir diesen Prozess nachhaltig unterstützen und unseren Labor-Partner Microsoft als Mitglied in ECMA International bei der Umsetzung der Empfehlungen mit unserem Knowhow begleiten.“
NIA 34 leistet mit dieser Entscheidung einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Standardisierungswettbewerbs, wie es der Deutsche Bundestag in seiner Entschließung „Den Wettbewerb stärken, den Einsatz offener Dokumentenstandards und offener Dokumentenaustauschformate fördern“ vom 5. Juli anregt: „Die globale Wissens- und Informationsgesellschaft ist weiter fortgeschritten als vielfach wahrgenommen wird. Informationen und Wissen werden zu immer wichtigeren Rohstoffen und werden verstärkt in Form von digitalen Dokumenten und Daten ausgetauscht, verarbeitet und abgespeichert. […] Der Einsatz offener Standards in diesem Bereich kann Märkte öffnen oder neue Märkte schaffen.“ So wird Raum gelassen für den Wettbewerb um Lösungen und Standards.