In Bayern steigern 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihren Umsatz mit E-Business – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von über 15 Prozent. Führend ist Bayern auch beim Einsatz von Telearbeitsplätzen: Jedes fünfte Unternehmen verfügt darüber.
Insgesamt will der bayerische Mittelstand mit IT-Systemen vor allem die eigene Innovationskraft stärken. Fast ein Viertel der Unternehmen will dafür in den nächsten zwei Jahren „tiefgreifende“ Veränderungen vornehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt die regionale Trendauswertung der Studie „E-Business im Mittelstand“, die IBM und das Unternehmermagazin impulse in diesem Jahr zum neunten Mal veröffentlicht haben.
„Unsere Studie zeigt, dass mittelständische Unternehmen in Bayern durch die IT-Modernisierung in erster Linie ihre Innovationskraft vorantreiben wollen, um so noch schneller und flexibler auf veränderte Marktsituationen reagieren zu können“, sagt Engelbert Brettner, Vertriebsdirektor im IBM Geschäftsbereich Mittelstand für die Region Süd. „Für uns als IT-Dienstleister bedeutet dies, dass wir uns im Mittelstand verstärkt auf maßgeschneiderte Lösungen fokussieren, die sich einfach und kostengünstig an die speziellen Anforderungen des Mittelstandes anpassen lassen.“
Innovation ist Chefsache und Veränderungen stehen an
Das Thema „Innovation“ ist im Mittelstand Chefsache – bei 94 Prozent der Unternehmen in Bayern verantwortet dieses Thema die Geschäftsleitung, bei einem weiteren Drittel sind die EDV-Abteilungen und bei rund einem Viertel die Fachabteilungen für Innovationen zuständig. Um noch innovativer und international erfolgreicher zu werden, wollen 23 Prozent der bayerischen Mittelständler in den nächsten zwei Jahren „tiefgreifende“ Veränderungen vornehmen und 44 Prozent planen Veränderungen im Bereich „mittleren Ausmaßes“ – damit liegt Bayern im bundesweiten Durchschnitt. Spitzenreiter ist Bayern bei der Einrichtung von Telearbeitsplätzen, über die Mitarbeiter flexibel von zu Hause oder anderen Standorten aus arbeiten können. Insgesamt 21 Prozent der Unternehmen haben solche Telearbeitsplätze – bundesweit sind es erst 15 Prozent.
Dies sind zentrale Ergebnisse der regionalen Trendauswertung für Bayern, die aus der Studie „E-Business im Mittelstand“ gewonnen wurden. Seit 1999 veröffentlichen IBM und das Unternehmermagazin impulse jährlich diese Studie, für die das Marktforschungsinstitut TechConsult 2007 bundesweit über 1000 mittelständische Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern befragt hat. Rund 15 Prozent der befragten Unternehmen stammen aus Bayern.
E-Mail, Firewall und Virenscanner haben fast alle
Basis der IT sind in fast allen mittelständischen Unternehmen Internet und E-Mail und schon heute werden viele Geschäftsprozesse mit IT-Lösungen abgedeckt. In Bayern nutzen 98 Prozent der Mittelständler E-Mails für ihre Kommunikation, 47 Prozent ein elektronisches Beschaffungssystem (e-Procurement) und 38 Prozent ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) für betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse.
Auch beim Thema IT-Sicherheit liegt Bayern im gesamtdeutschen Mittelfeld: 99 Prozent setzen eine Firewall ein und 97 Prozent einen Virenscanner. Einen gewaltigen Schub gegenüber dem Vorjahr gab es bei der Datenverschlüsselung: Sie stieg um 55 Prozent und ist heute bei über zwei Dritteln der Mittelständler im Einsatz. Eine digitale Signatur setzen 34 Prozent der befragten Unternehmen ein – gut 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wert auf einen hohen Standard in der IT-Sicherheit legt auch die Münchner getmobile AG, der führende deutsche Anbieter beim Verkauf vertragsgebundener Handys über Internet, Fernsehen oder Partner. Zusätzlich zum eigenen Internetshop betreibt das Unternehmen Web-Shops für Firmen wie beispielsweise den ADAC oder die Fernsehzeitschrift TV Movie. Eine gut geplante Logistik und eine zuverlässige IT-Plattform sind Grundvoraussetzungen für reibungslose Auslieferung, Kundenzufriedenheit und damit für den Geschäftserfolg.
Aufgrund des hohen Online-Informationsaustauschs muss getmobile bezüglich der IT-Sicherheit jederzeit auf dem aktuellen Stand sein. Der Handyanbieter entschied sich für die Dienstleistung IBM Express Managed Services. Experten von der Dienstleistungssparte der IBM schützen die gesamte IT-Infrastruktur des Unternehmens vor externen Bedrohungen wie Spam und Viren. So kann die nur 50 Mitarbeiter starke getmobile AG Zeit und Kosten für Technologie, Know-how und Mitarbeiter sparen und gleichzeitig seinen Partnern, Kunden und Shareholdern die Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten, die sie erwarten.
IT wirkt sich auf Unternehmensstrategie aus
Angesichts der Bedeutung der IT für die Innovationskraft ist es kein Wunder, dass ihr Einfluss auf die Unternehmensstrategie immer stärker wird. In Bayern sagten 26 Prozent (bundesweit 29 Prozent) der befragten Unternehmen, dass die IT-Strategie stets fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sei und immerhin 32 Prozent (bundesweit 33 Prozent) gaben an, dass dies häufig der Fall sei. Nur 19 Prozent (bundesweit 17 Prozent) sagten in Bayern, dass die IT-Strategie nie in die Unternehmensstrategie eingebunden werde.
Um die IT zu erneuern, hat in Bayern bereits jedes fünfte Unternehmen eine umfassende Konsolidierung der Infrastruktur abgeschlossen und über 40 Prozent planen eine solche. Durch eine Konsolidierung erhalten auch mittelständische Unternehmen einheitliche IT-Standards und Geschäftsprozesse, die sie fit für die digitale Kommunikation mit externen Partnern, Zulieferern oder Kunden machen.
Bayern reagiert zurückhaltend auf SOA
Im Zuge der Konsolidierung und Modernisierung der IT-Infrastruktur werden derzeit so genannte serviceorientierte Architekturen (SOA) heiß diskutiert. Mit einer SOA lassen sich Computeranwendungen flexibel mit kleinen Softwarebausteinen (Services) zusammensetzen – vergleichbar dem Prinzip von Legosteinen. Mehrere Anwendungen können dabei auf ein- und denselben Service zugreifen, was den Programmieraufwand senkt und somit Zeit und Geld einspart. SOA ist im bayerischen Mittelstand erst bei 26 Prozent (bundesweit 23 Prozent) bekannt und nur 3 Prozent (bundesweit 6 Prozent) setzen solch eine Architektur ein. Noch herrscht zwar in Bayern gegenüber SOA eine gewisse Zurückhaltung, doch rund ein Drittel der Unternehmen, die das Konzept kennen, bewertet es als guten Ansatz, der auch für mittelständische Unternehmen interessant ist.
„Der bayerische Mittelstand, der zu 40 Prozent im Bereich Industrie angesiedelt ist, steckt seine Innovationskraft zu über 60 Prozent in die Produktentwicklung und zu etwa 55 Prozent in Dienstleistungen“, sagt Thomas Fell, Geschäftsführer IBM Deutschland GmbH (Mittelstand). „Dies spiegelt das gesamtdeutsche Bild wider: Im Mittelstand steht vor allem die Kundenorientierung im Vordergrund und das Bestreben, mit verbesserten Produkten und Dienstleistungen wettbewerbsfähiger zu werden. Dies ist eine Entwicklung, die wir als weltweit größter IT-Anbieter in den Bereichen Hardware, Software und Services gemeinsam mit unseren Business Partnern unterstützen.“
Die komplette Studie finden Sie unter:
ibm.com/businesscenter/smb/de/de/