Die Gesellschaften des BWI Leistungsverbundes haben zum 28. März 2007 erfolgreich die Betriebsverantwortung der gesamten nicht-militärischen Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr übernommen. Damit werden auch etwa 2.400 Bundeswehr-Mitarbeiter in die Gesellschaften des BWI Leistungsverbundes – der BWI Informationstechnik und BWI Systeme – gestellt.
Grundlage ist der am 28. Dezember 2006 mit den Partnern Siemens IT Solutions and Services und IBM Deutschland unterzeichnete Vertrag im Projekt HERKULES.
„Die Übernahme der Betriebsverantwortung ist ohne Unterbrechungen des Betriebs gelungen“, sagt Peter Blaschke, Vorsitzender der Geschäftsführung der BWI Informationstechnik GmbH. „Mit der Personalgestellung haben wir damit die ersten Meilensteine des Projekts erreicht. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Bundeswehr werden wir den HERKULES-Vertrag umsetzen und einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Bundeswehr leisten hin zu einer modernen und flexibleren Armee.“ Durch die Gestellung in die BWI Gesellschaften wird das Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis der Bundeswehr-Mitarbeiter nicht berührt. Es gilt der Grundsatz: Personal folgt der Aufgabe. Daraus ergibt sich, dass die HERKULES-relevanten Aufgaben auch zukünftig im Rahmen dieser Public Private Partnership (PPP) vornehmlich von dem Bundeswehrpersonal erbracht werden, das diese Aufgaben ohnehin bereits wahrgenommen hat. Soldaten sollen nur zeitlich begrenzt gestellt werden; für sie ist grundsätzlich von einer „Anschubzeit“ von circa einem Jahr auszugehen. Auf Begrüßungsveranstaltungen in ganz Deutschland informiert derzeit die Geschäftsleitung der BWI das gestellte Personal über die gemeinsame HERKULES-Aufgabe und die neue Form der Zusammenarbeit. „Schließlich sind die Mitarbeiter der Bundeswehr das Herz unseres Leistungsverbunds“, sagt Peter Blaschke.
Gemeinsam mit Mitarbeitern von IBM und Siemens IT Solutions and Services unterstützen die gestellten Bundeswehrangehörigen die Bundeswehr bei der Veränderung von Abläufen und dem Ersatz derzeit genutzter Software durch Standardsoftware und richten einen Helpdesk für Anwender ein. Im Rahmen der Modernisierung der Rechenzentren und Anwendungen werden Individual- und Standardsoftware (SAP), web-basierte Anwendungen des Intranets der Bundeswehr sowie Kommunikationsprogramme wie Lotus Notes gepflegt. Hinzu kommt eine PKI (Public Key Infrastructure), um elektronisch versandte Dokumente verbindlich unterzeichnen oder verschlüsseln zu können. An mehr als 1.500 Standorten in Deutschland werden rund 140.000 PCs, 7.000 Server, 300.000 Festnetztelefone, 15.000 Mobiltelefone sowie das Management lokaler und überregionaler Daten- und Sprachnetze modernisiert und betrieben.
Das PPP zur Realisierung von HERKULES gilt als zentrales Modernisierungsprojekt der Bundeswehr und soll zu einer konsequenten Verbesserung von Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz in den Streitkräften beitragen und den Transformationsprozess unterstützen. Mit der Vertragsunterzeichnung am 28. Dezember 2006 wurde die IT-Gesellschaft gegründet. Sie firmiert unter dem Namem BWI Informationstechnik GmbH (BWI IT). An dieser Gesellschaft ist der Bund als Minderheitsgesellschafter zu 49,9 Prozent und das Auftragnehmerkonsortium (Siemens IT Solutions and Services und IBM) zu 50,1 Prozent beteiligt. Bereits zuvor hatten die Konsortialpartner IBM Deutschland GmbH und Siemens IT Solutions and Services die BWI Systeme GmbH (IBM Gesellschaft) und die BWI Services GmbH (Siemens Gesellschaft) gegründet. Diese drei Gesellschaften bilden den BWI Leistungsverbund. Als Sitz der drei Gesellschaften ist Meckenheim bei Bonn vorgesehen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren.
BWI – strategischer Partner für die Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr
Mit Ihrer Gründung im Jahre 2006 bildet BWI einen Leistungsverbund mit dem strategischen Ziel, die gesamte nichtmilitärische IT- und Telekommunikations- Infrastruktur der Bundeswehr zu modernisieren. BWI wird in den kommenden zehn Jahren die gesamte nichtmilitärische IT- und Telekommunikations-Infrastruktur der Bundeswehr auf den neuesten Stand bringen. So wird eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, damit die Bundeswehr zukunftsfähig bleibt. Hinter diesem Modernisierungsvorhaben, welches 1999 als Projekt mit dem Namen HERKULES initiiert wurde, steht eine der größten Partnerschaften zwischen Bund und Industrie. Die gleichberechtigten Partner Siemens IT Solutions and Services und IBM halten daran zusammen 50,1 Prozent der Anteile, der Bund 49,9 Prozent.
Siemens IT Solutions and Services ist ein international führender Anbieter von IT-Lösungen und -Services und liefert entlang der IT-Dienstleistungskette alles aus einer Hand: vom Consulting über die Systemintegration bis zum Management von IT-Infrastrukturen. Darüber hinaus vervollständigt Siemens IT Solutions and Services die Angebotspalette der anderen Konzern-Bereiche mit Software-Entwicklungen und IT-Lösungen. Mit umfassendem Know-how und spezifischen Branchenwissen schafft der Bereich messbaren Mehrwert für seine Kunden. Der im Januar 2007 formierte Siemens-Bereich erwirtschaftet mit ca. 43.000 Mitarbeitern rund 5 Mrd. EUR Umsatz nach U.S. GAAP – rund 60 Prozent davon werden außerhalb des Siemens-Konzerns erzielt. Mehr Infos unter: www.siemens.com/it-solutions.
IBM ist einer der weltweit größten Anbieter von Informationstechnologie (Hardware, Software und Services). Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 320.000 Mitarbeiter und ist in ca. 170 Ländern aktiv. IBM bietet mit Partnern seinen Kunden eine komplette Produktpalette an fortschrittlicher Informationstechnologie an: Von der Hardware, Software über Dienstleistungen und komplexen Anwendungslösungen bis hin zu Outsourcingprojekten und Weiterbildungsangeboten sowie Finanzierung. Mit innovativen Lösungen rüstet IBM seine Kunden für künftige Herausforderungen und sich schnell verändernde Marktanforderungen.