Völlig losgelöst: Software von Siemens Österreich steuert deutschen Satelliten TerraSAR-X


15 Jun. 2007 [08:54h]     Bookmark and Share


Völlig losgelöst: Software von Siemens Österreich steuert deutschen Satelliten TerraSAR-X

Völlig losgelöst: Software von Siemens Österreich steuert deutschen Satelliten TerraSAR-X


Der deutsche Radarsatellit TerraSAR-X findet seinen Weg im All mit Software-Lösungen von Siemens IT Solutions and Services.

Siemens entwickelte unter anderem die Steuerungssoftware für Test- und Bodenkontrollsysteme des fliegenden High-Tech-Auges weiter im Auftrag des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Astrium GmbH. Der Satellit soll am 15. Juni 2007 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in seine Umlaufbahn um die Erde starten.

Siemens hat wesentliche Teile für das Missions-Kontrollzentrum entwickelt, die für den Bau und den Betrieb des Satelliten genutzt wurden bzw. werden und wird diese auch warten und pflegen: Herzstück ist das so genannte Spacecraft Control and Operations System – es steuert und überwacht das fünf Meter lange und 1230 Kilo schwere Objekt während der gesamten fünf Jahre des Fluges. Das System wurde ursprünglich von der europäischen Weltraumbehörde ESA entwickelt und von Siemens IT Solutions and Services für die TerraSAR-X-Mission weiterentwickelt und angepasst.

Siemens implementierte eine spezielle Datenbank-Lösung: Sie dokumentiert die gesamte Lebensgeschichte des Satelliten und sammelt alle Daten der Steuerung, des Antriebs, der Positionierung und der Konfiguration des Satelliten – jeden einzelnen Befehl, der an den Satelliten geschickt wird und jede Betriebsinformation, die vom Satelliten kommt. Die Datenbank wird im Laufe der Mission auf eine Größe von sieben Terabyte wachsen.

Das Mission Control System von Siemens fungierte bereits als Testsystem viele Monate vor dem Satellitenstart: Astrium testete damit den Satelliten während seines Baus auf Herz und Nieren.

Damit ist der deutsche Satellit auch ein „bisschen“ Österreicher, denn die Lösungen stammen auch von Siemens IT Solutions and Services „Space Business“ in Österreich.

Hintergrund
TerraSAR-X ist der erste deutsche Satellit, der im Rahmen einer so genannten Public Private Partnership (PPP) zwischen dem DLR und der Astrium GmbH (Friedrichshafen) realisiert wird: Europas führender Satellitenspezialist Astrium beteiligt sich an den Kosten für Entwicklung, Bau und Einsatz des Satelliten. Die Nutzung von TerraSAR-X-Daten für wissenschaftliche Zwecke liegt in der Zuständigkeit des DLR, das auch für den Betrieb des Satelliten verantwortlich zeichnet. Die Infoterra GmbH, eine eigens zu diesem Zweck gegründete Tochtergesellschaft von Astrium, übernimmt die kommerzielle Vermarktung der Daten.
Der Satellit wird die Erde in einer Höhe von 514 Kilometern auf einer polaren Umlaufbahn umrunden und mit seiner aktiven Antenne neu und hochwertige X-Band-Radardaten von der gesamten Erde aufnehmen. TerraSAR-X arbeitet fünf Jahre lang unabhängig von Wetterbedingungen, Wolkenbedeckung und Tageslicht und wird in der Lage sein, Radardaten mit einer Auflösung von bis zu einem Meter zu liefern.

Siemens IT Solutions and Services ist ein international führender Anbieter von IT-Lösungen und -Services und liefert entlang der IT-Dienstleistungskette alles aus einer Hand: vom Consulting über die Systemintegration bis zum Management von IT-Infrastrukturen. Darüber hinaus vervollständigt Siemens IT Solutions and Services die Angebotspalette der anderen Konzern-Bereiche mit Software-Entwicklungen und IT-Lösungen. Mit umfassendem Know-how und spezifischen Branchenwissen schafft der Bereich messbaren Mehrwert für seine Kunden. Der im Januar 2007 formierte Siemens-Bereich erwirtschaftet mit ca. 43.000 Mitarbeitern rund 5 Mrd. EUR Umsatz nach U.S. GAAP – rund 60 Prozent davon werden außerhalb des Siemens-Konzerns erzielt. Mehr Infos unter: www.siemens.com/it-solutions.









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