„Die Sparkassen sind von den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten praktisch unberührt. Sie sind eng mit der Realwirtschaft verknüpft und auf das regionale Kredit- und Einlagengeschäft mit dem Mittelstand und den Privatkunden fokussiert“, sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe heute in Frankfurt am Main.
Die Ertragslage der Sparkassen im vergangenen Geschäftsjahr zeige, dass sie über ein stabiles Geschäftsmodell verfügten.
Die Sparkassen verzeichneten einen Zinsüberschuss von 20,9 Mrd. Euro. Er lag um 1,4 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert. Ursachen waren der harte Konditionenwettbewerb, in dem sich die Sparkassen zulasten des Zinsergebnisses behauptet habe, und die für die Institute nachteilige Zinsstruktur. Der Provisionsüberschuss stieg um 3,6 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro. Dieser seit Jahren steigende Wert steht für den weiter zunehmenden Vertriebserfolg der Sparkassen: Mit einer umfassenden und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Beratung konnten die Sparkassen ihre Kunden von den eigenen Angeboten sowie der breiten Palette an Verbundprodukten überzeugen.
Der Verwaltungsaufwand war erneut rückläufig und lag Ende 2007 bei 17,9 Mrd. Euro. Dabei konnte der Rückgang des Personalaufwandes (-1,6 Prozent auf 10,8 Mrd. Euro) den leicht gestiegenen Sachaufwand (+0,2 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro) mehr als ausgleichen. Auch in Zukunft solle in moderatem Umfang in kundenfernen Bereichen Personal abgebaut werden. In die Kundenberatung werde dagegen weiter investiert. Haasis: „Wir wollen die schlagkräftigste Vertriebsmannschaft werden. Dazu gehört auch, dass wir verstärkt auf Ausbildung setzen. Denn exzellente Verkäufer und andere Spezialisten mit dem notwendigen Maß an Bodenständigkeit sind nur schwer am Markt zu bekommen.“ Die Sparkassen-Finanzgruppe hat daher die Zahl der neu besetzten Ausbildungsplätze um 4,9 Prozent auf 7.580 gesteigert. Insgesamt waren 21.000 junge Menschen in der Sparkassen-Finanzgruppe in Ausbildung.
Haasis: „Junge Menschen haben hervorragende Chancen, in der Sparkassen-Finanzgruppe Karriere zu machen. Allein im Jahr 2007 wurden rund 10.000 Mitarbeiter neu eingestellt oder aus einem Ausbildungsverhältnis übernommen.“ Die Sparkassen-Finanzgruppe ist mit Abstand der größte Arbeitgeber in der deutschen Kreditwirtschaft.
Mit 4,8 Mrd. Euro lag das Bewertungsergebnis der Sparkassen deutlich unter dem Vorjahreswert und auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2000. Schwankungen bei Wertpapierberichtigungen konnten durch den Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft mehr als ausgeglichen werden. „Auch im Jahr der Finanzmarktkrise hatten die Sparkassen ihre Risiken im Griff. Das beweist, was wir bereits sehr früh gesagt haben: Die Sparkassen sind nur in sehr geringem Umfang und mit Vorsicht Geschäfte mit spekulativen ABS-Papieren eingegangen“, stellte Haasis fest.
Die Steuerzahlungen an die öffentliche Hand beliefen sich in diesem Jahr auf 1,6 Mrd. Euro. Unter dem Strich haben die Sparkassen einen Jahresüberschuss von 2,0 Mrd. Euro auf dem Niveau der Vorjahre ausgewiesen (2006: 2,2 Mrd. Euro, 2005: 2,1 Mrd. Euro).