Private Zimmervermietung stärkt europäische Städte und Gemeinden


15 Jun 2017 [18:27h]     Bookmark and Share


Private Zimmervermietung stärkt europäische Städte und Gemeinden

Foto: Carstino Delmonte


Privatvermietung trägt bis 2020 schätzungsweise mit 340 Milliarden Euro zur Wirtschaft bei

Berlin – Das Vermittlungsportal für private Vermietung von Zimmern und Ferienwohnungen Airbnb sagt einen weiteren Anstieg der Privatvermietung in Europa voraus. Demnach soll das Reisen bis 2020 mit geschätzten 340 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft beitragen und viele neue Arbeitsplätze schaffen, wie eine Analyse der Unternehmensberatung NERA, die im Auftrag des Portalbetreibers  durchgeführt wurde, zeigt. Dies verkündete Chris Lehane, Head of Global Public Policy and Public Affairs, anlässlich des OECD Economic Forum in Paris Anfang Juni. Lehane führte auf der Konferenz aus, wie Reisen, die über das Portal seines Unternehmens gebucht werden den Städten und Gemeinden zugutekommt und den sozialen Zusammenhalt stärke.

Nirgends auf der Welt nutzen Reisende die Webseite mehr als in Europa. Es handele sich um einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus, von dem die Menschen in Europa vor Ort profitieren, so der Unternehmensvertreter. Warum diese Form der Unterkunftsbuchung nachhaltiger und verantwortungsvoller sein soll als Buchungen über andere Portale oder die Buchung von Hotelzimmern ist allerdings nicht wirklich schlüssig.

Die Gäste geben die Hälfte ihres Reisebudgets im direkten Umfeld der Unterkunft, in der sie übernachten, aus. Hiervon profitiert die lokale Wirtschaft in den Gemeinden, was allerdings auch bei der Buchung über andere Vermittlungsportale der Fall ist.

Der typische Airbnb-Gastgeber in Europa vermietete im Jahr 2016 seine Wohnung für 27 Nächte und verdiente sich etwa 2400 Euro im ganzen Jahr hinzu.

Unerwähnt blieben auch die Negativeffekte der privaten Fereinvermietung. So haben sich vielerorts die regulären Wohnungsmärkte teils massiv verändert. Alleine auf Mallorca sind beispielsweise die normalen Mietwohnungspreise für die Bevölkerung innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gestiegen, viele Saisonarbeitskräfte können ihre Jobs garnicht erst antreten, da schlicht keine Wohnungen mehr auf dem Markt sind. Für besonders begehrte Zielorte wie Berlin, Florenz, Barcelona oder Mallorca und viele andere stellt das ein ernsthaftes Problem dar, auf das jede Komune anders reagiert.

 

Trostpflaster und Investition in den Markt der Zukunft: „Community Tourism Programme“

Um verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus in Europa zu fördern, so Airbnb, startet heute das „Community Tourism Programme“. Hierzu will das Unternehmen, fünf Millionen Euro in innovative lokale Projekte und Initiativen investieren, um regionale Bräuche und Traditionen sowie Sehenswürdigkeiten in ihrer Einzigartigkeit zu bewahren. Bei dem erwarteten Umsatz von 340 Milliarden Euro ist dieser Betrag allerdings nicht wirklich erwähnenswert. Was fehlt ist besonders auch das Engagement für die gravierenden Probleme, die mit der Entwicklung des Privatvermietungstrends, beispielsweise mit der entstehenden Wohnungsnot, einhergehen.

Die Mittel werden anerkannten gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt, die finanzielle Unterstützung für ihre Projekte vor Ort benötigen.

„Wir wollen mit den Städten und Gemeinden zusammenarbeiten und ihnen helfen, ihre Einzigartigkeit zu erhalten“, ergänzte Lehane. Das Unternehmen setze sich schon immer für Initiativen engagierter Bürgerinnen und Bürger ein, die Menschen zusammenbringen und sich für die Gemeinschaft einsetzen.

Neue Daten zeigen, wie Reisen mit Airbnb Menschen näher zusammenbringt. Im Jahr 2020 werden über Airbnb voraussichtlich 24 Mio. Aufenthalte bei Gastgebern in Europa von europäischen Gästen gebucht werden.

„In Zeiten zunehmender politischer Unsicherheit ist es wichtig, dass Menschen aus allen Teilen der Welt zusammenkommen und sich austauschen. Ich bin überzeugt davon, dass Digitalunternehmen eine besondere Verantwortung tragen, die gemeinsamen Werte zu repräsentieren. Wir sehen es als unsere selbstverständliche Verpflichtung, auch weiterhin mit Entscheidungsträgern in Europa und weltweit zusammenzuarbeiten, um zum sozialen Zusammenhalt beizutragen.“









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