GeschäftsreiseVerband VDR fürchtet hohen finanziellen und bürokratischen Aufwand in Unternehmen
„Die pauschale Infrastrukturabgabe, wie sie unser Verkehrsminister plant, ist eigennützig und wenig durchdacht. Sie ist mit den rund 630 Millionen Euro pro Jahr im Vergleich zu jährlichen Investitionen von zwölf Milliarden Euro ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Dirk Gerdom, Präsident des deutschen GeschäftsreiseVerband VDR zu den Plänen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), in Deutschland eine Pkw-Maut einzuführen.
Noch sei nicht klar, ob es bei Dienst- bzw. Firmenwagen auf eine Nutzer- oder Eigentümerhaftung hinauslaufen wird. Sollte die Abgabe an die Kfz-Steuer gekoppelt werden, dann müsse derjenige die Kosten für die Plakette tragen, der den Wagen zugelassen habe, weil er damit auch für die Zahlung der Kfz-Steuer zuständig sei, heißt es aus dem Bundesverkehrsministerium. „So oder so ist es eine deutliche Schlechterstellung, entweder für Unternehmen oder für die Arbeitnehmer mit Firmenwagen“, so Gerdom.
In der Praxis werden die gestaffelten Beiträge zusätzlich für aufwändige Prozesse sorgen. Und das nicht nur in Unternehmen, auch in den zuständigen Behörden, so dass ein Großteil der Einnahmen aus der Maut von Bürokratie- und Überwachungskosten aufgehoben wird. Gerdom: „Bevor deutsche Unternehmen mit unnötigen Zusatzsteuern belastet werden, fordern wir: Gründlichkeit vor Schnelligkeit!“
Foto: Carstino Delmonte