Philips und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf testen das erste Softwaretool für die automatische Auswertung von MRT- und PET-Bildern bei der Diagnose von neurodegenerativen Erkrankungen


28 Jun 2007 [07:46h]     Bookmark and Share


Philips und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf testen das erste Softwaretool für die automatische Auswertung von MRT- und PET-Bildern bei der Diagnose von neurodegenerativen Erkrankungen

Philips und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf testen das erste Softwaretool für die automatische Auswertung von MRT- und PET-Bildern bei der Diagnose von neurodegenerativen Erkrankungen


Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Philips haben ein computergestütztes Diagnostik-System (CAD) für neurodegenerative Erkrankungen entwickelt, das Klinikteams bei der frühen und zuverlässigen Diagnose unterstützt. Neurodegenerative Erkrankungen wie etwa die Alzheimer Krankheit führen im Verlauf nahezu zwangsläufig zur Demenz.

Die neue Technik, die ihre Genauigkeit bereits retrospektiv an Bilddaten mit im Krankheitsverlauf gesicherter Diagnose unter Beweis gestellt hat, soll nun im UKE klinisch getestet werden.

Bei dem CAD-System handelt es sich um ein Softwarepaket, das automatisch PET-Aufnahmen (Positronen-Emissions-Tomographie) des Gehirns von Patienten mit Verdacht auf eine neurodegenerative Erkrankung auswertet. Das System kombiniert die PET-Information mit MRT-Aufnahmen (Magnet-Resonanz-Tomographie) für eine korrekte Differentialdiagnose. Die Entwicklung eines solchen Systems wird letztendlich zu einer höheren Lebensqualität von Patienten führen, da Medikamente, die das Fortschreiten der Erkrankung und damit die schlimmsten Auswirkungen der Demenz verzögern, früher verschrieben werden können. Außerdem erhalten Pharmaunternehmen und Klinikteams damit ein wertvolles Werkzeug für die Evaluierung neuer Medikamente gegen neurodegenerative Erkrankungen.

Dr. Ralph Buchert von der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKE ist überzeugt, dass in naher Zukunft die Bedeutung und damit die Nachfrage nach einer zuverlässigen Frühdiagnose neurodegenerativer Erkrankungen zunehmen wird. Aber nicht jeder Arzt habe Zugang zum klinischen Fachwissen und der Erfahrung eines Universitätsklinikums. Die Verfügbarkeit eines automatischen Systems werde Ärzten in diesen Fällen helfen, zuverlässige Diagnosen zu stellen.

Von Demenz sind aktuell mehr als 25 Millionen Menschen weltweit betroffen.* Die häufigste Ursache für Demenz ist die Alzheimersche Erkrankung. Da die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken mit dem Alter stark zunimmt und der Anteil älterer Menschen in den kommenden Jahrzehnten steigen wird, geht man davon aus, dass das Problem Demenz epidemische Ausmaße annehmen wird, wenn nicht wirksame Therapien gefunden werden.

„Aufbauend auf unseren Erfahrungen in multi-modaler diagnostischer Bildgebung haben wir funktionale und strukturelle Hirnaufnahmedaten in einem vollintegrierten und benutzerfreundlichen System für die Diagnosestellung der wichtigsten neurodegenerativen Erkrankungen kombiniert“, sagt Dr. Lothar Spies, Leiter der Abteilung „Digital Imaging“ bei Philips Research. „Dies ermöglicht letztendlich einen frühen Therapiebeginn sowie hoch individualisierte Therapien.“

Das von Philips Research und dem UKE entwickelte Softwaretool kombiniert die PET-Aufnahmen, die die Gehirnaktivität abbilden, mit anatomischen MRT-Aufnahmen des Gehirns. Unter Verwendung hoch entwickelter Bildverarbeitungs- und Computerlernverfahren in Kombination mit einer Datenbank von normalen sowie krankheitsspezifischen Referenzaufnahmen analysiert das System dann die Aufnahmen automatisch und zeigt pathologische Veränderungen im Gehirn des Patienten an. Basierend auf den Verteilungsmustern der Veränderungen schlägt das System eine wahrscheinlichste Diagnose vor. Damit hilft das System allen Ärzten, dieselbe Genauigkeit und Zuverlässigkeit in der Diagnose zu erzielen wie hoch qualifizierte Spezialisten.

In der klinischen Evaluierungsphase, die in Kürze im UKE anlaufen soll, wird das computergestützte Diagnostiksystem parallel mit den vorhandenen Diagnoseverfahren des UKE eingesetzt. Eines der Ziele dieser Evaluierung ist die weitere Optimierung des Systems für den Nachweis und die Differenzierung der drei häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimersche Krankheit, Lewy-Körperchen-Demenz und Frontotemporale Demenz).









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